Food-Hype und die rechtlichen Folgen
Keine „Dubai-Schokolade“ bei Aldi – Jetzt endlich Klarheit für Confiserie Dengel aus Rott
Der Discounter Aldi Süd darf laut Gerichtsurteil keine „Dubai-Schokolade“ mehr verkaufen. Betrifft das auch Produzenten wie die Confiserie Dengel aus Rott? Jetzt gibt es für den heimischen Süßwarenhersteller endlich Klarheit.
+++ Update vom 19. Februar +++
Rott – Nachdem Aldi Süd seine „Dubai-Schokolade“ nicht mehr verkaufen darf, hatte die Confiserie Dengel in Rott erfahren, dass sie möglicherweise ebenfalls von dem Verbot betroffen sein könnte. Das war zunächst ein Schock für den Süßwarenhersteller. Mehrere Wochen wartete die Confiserie auf das Urteil des Kölner Amtsgerichts. Nun können Nicole Dengel und ihr Team aufatmen: „Wir dürfen unsere Dubai-Style-Schokolade weiterhin verkaufen, da wir klar kommunizieren, dass wir diese in Deutschland, hier bei uns in Rott, produzieren“, erklärt Dengel. Also nochmal Glück gehabt, vor allem, da die mit Pistazien-Creme und knusprigen Teigfäden gefüllte Schokolade der große Renner im Geschäft sei, so Dengel. „Es ist der bestverkaufte Artikel in unserem Online-Shop“, sagt sie. Um die „Dubai Schokolade“ war zuletzt ein Hype entstanden. Ihren Aufstieg verdankt die Süßigkeit auch sozialen Medien wie Instagram und TikTok.
+++ Update vom 15. Januar, 10 Uhr +++
Rott – Nicole Dengel von der gleichnamigen Confiserie in Rott teilt mit, dass das Unternehmen jüngst erfahren habe, dass auch weitere Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit dem Namen „Dubai-Schokolade“ stehen, möglicherweise ebenfalls gerichtlich verboten werden. Das würde dann auch die Tafel „Dubai Style“ betreffen, die die Confiserie verkauft. „Wir müssen rechtlich abklären, was das für uns bedeutet“, sagt Dengel. Das Urteil vom Landgericht Köln werde in zwei Wochen erwartet. Danach könne der heimische Süßwarenhersteller entscheiden, wie es weitergehe und ob die Schokolade umbenannt werden müsse.
+++ Artikel vom 14. Januar +++
Rott – Aldi Süd darf seine „Dubai-Schokolade“ nicht mehr verkaufen. Das Landgericht Köln hat laut Medienberichten eine einstweilige Verfügung erlassen, die den Vertrieb vorläufig untersagt. Geklagt hatte der Süßwarenimporteur Andreas Wilmers, der Schokolade aus Dubai vertreibt. Das Gericht entschied, dass die Bezeichnung „Dubai-Schokolade“ irreführend sei, da Aldi Süd die Schokolade in der Türkei produzieren lasse. Ein Hinweis auf der Verpackung reiche nicht aus, um den Eindruck zu vermeiden, das Produkt stamme aus Dubai.
„Dubai-Schokolade“ seit Dezember in Rott erhältlich
Auch in Rott bei der Confiserie Dengel wird die beliebte Schokolade seit Dezember 2024 verkauft. Doch in weiser Voraussicht entschied sich der Hersteller von vornherein, die heißbegehrte Süßigkeit mit „Dubai-Style“ anstatt „Dubai-Schokolade“ zu deklarieren, wie Nicole Dengel auf Nachfrage mitteilt.
Ausschlaggebend dafür sei die Klage gegen Lindt gewesen, die Wilmers im Dezember 2024 gegen den Süßwarenhersteller eingereicht habe. „Wir haben den Namen zwei Tage, bevor wir in Druck gegangen sind, nochmal abgeändert, damit wir deswegen keine rechtlichen Probleme bekommen“, so Dengel.
Großer Hype in den sozialen Medien
Um die mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden gefüllte Schokolade war zuletzt ein Hype entstanden. Ihren Aufstieg verdankt die Süßigkeit auch sozialen Medien wie Instagram und TikTok. Das bemerkte auch die Confiserie Dengel. „Wir dachten uns, wann kommt wieder so ein Trend?“, sagt Dengel. „Wir sind ein kleiner Betrieb und können unsere Produktion leicht umstellen, um so auf die Wünsche der Kunden einzugehen.“
Der Hype nach der „Dubai-Schokolade“ sei nach wie vor ungebrochen, erklärt sie. „So etwas haben wir vorher noch nicht erlebt, auch mein Vater nicht, der seit 30 Jahren in der Branche ist“, betont Dengel. Seit dem Start des Verkaufs vor rund fünf Wochen hat die Confiserie nach eigenen Angaben rund 800 Tafeln verkauft. Das Stück mit 300 Gramm gebe es bei Dengel für 17,90 Euro. Dafür habe das Rotter Unternehmen rund 200 Kilo Pistazien verarbeitet. Diese beziehe es aus dem Iran. Vor dem Trend um die „Dubai-Schokolade“ habe die Confiserie nur sehr kleine Mengen verarbeitet, somit habe sich der Verbrauch enorm gesteigert.

