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Trotz Preisexplosion und Lieferengpässen

„Jetzt ist die richtige Zeit zum Bauen“: In Kolbermoor wird Richtfest für 45 Wohnungen gefeiert

Ein Fest für den Wohnungsbau und das Handwerk wurde gestern an der Schmerlenstraße in Kolbermoor gefeiert. Hier entstehen 45 Wohnungen, die bis Mitte 2024 an die künftigen Mieter übergeben werden.
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Ein Fest für den Wohnungsbau und das Handwerk wurde am Dienstag (10. Oktober) an der Schmerlenstraße in Kolbermoor gefeiert. Hier entstehen 45 Wohnungen, die bis Mitte 2024 an die künftigen Mieter übergeben werden.

Richtfest für 45 neue Wohnungen wurde am 10. Oktober in Kolbermoor gefeiert: Warum trotz der Krise im Wohnungsbau jetzt die richtige Zeit zum Bauen ist – und wie Bauträger Quadratmeterpreise und Zeitpläne einhalten können.

Kolbermoor – Ein Fest für den Wohnungsbau und das Handwerk wurde an der Schmerlenstraße in Kolbermoor gefeiert: Mit dem Richtfest für vier Gebäude mit 45 Wohnungen setzen Bauträger, Banken, private Investoren, Architekten, Planer und Handwerker inmitten der Wohnbaukrise ein positives Zeichen.

Starke Partner für schwierige Phasen

Trotz der explodierten Baukosten, gestiegenen Zinsen und enormen Lieferengpässe funktioniert in Kolbermoor der Wohnungsbau und liegt im Zeitplan. „Dank starker Partner aus der Region, mit denen man auch schwierige Phasen überwinden kann“, betont Helmut Stranzinger, Geschäftsführer der Domizile KM Wohnpark GmbH und Co. KG, die als Bauträger und Projektentwickler fungiert.

Bereits im vergangenen Jahr feierte das Unternehmen Richtfest an der benachbarten Forellenstraße. Hier sind in zwei Häusern 24 Wohnungen mit Größen von 45 bis 170 Quadratmetern entstanden. Im März sind die Mieter – vor allem Menschen aus der Region – eingezogen.

Wie schon an der Forellenstraße war auch der Baugrund am Schmerlenweg eine Herausforderung. „Es war eine aufwendige Absenkung des Grundwassers während der Arbeiten an der Tiefgarage erforderlich“, erklärt Stranzinger. Diese wurde als wasserdichte weiße Wanne mit Frischbetonverbundfolie errichtet. „Zudem wird die Baustelle während der gesamten Bauzeit vom TÜV begleitet“, betont der Geschäftsführer.

Zwei Gebäude sind schon „belegt“

Auf dem 5250 Quadratmeter großen Grundstück an der Schmerlenstraße werden in vier Häusern auf einer Gesamtwohnfläche von 4200 Quadratmetern 45 Wohnungen geschaffen – außerdem 82 Tiefgaragen- und zehn Außenstellplätze. Die Parkplätze werden mit Ladesäulen mit Lastenmanagement ausgestattet.

Gebäude und Wohnungen sind barrierefrei. Für individuelle generationsübergreifende familiäre Bedürfnisse wurden Apartments mit Größen zwischen 47 bis 177 Quadratmetern konzipiert. Alle verfügen über Balkone oder Terrassen sowie ein Kellerabteil. Heizungen und Warmwasseraufbereitung sind ans Fernwärmenetz der Stadt Kolbermoor angeschlossen. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt in den Wohnungen für minimalen Wärmeverlust.

Mit dem Richtfest an der Schmerlenstraße verband der Bauträger ein großes Dankeschön an die Handwerksfirmen, mit denen er seit Jahren verlässlich und vertrauensvoll zusammenarbeitet.

Die Apartments von zwei Gebäuden sind bereits verkauft. „Mit dem Richtfest startet die Vermarktung der anderen beiden Gebäude“, informiert Vertriebsleiter Philipp Minner. Vorgesehen ist, zwölf Wohnungen an Einzeleigentümer und ein Gebäude mit 14 Wohnungen an einen Besitzer zu verkaufen.

Unternehmen baut sechs Wohnhäuser in Kolbermoor

Im Jahr 2019 hat die Domizile KM Wohnpark GmbH und Co. KG die beiden Grundstücke in Kolbermoor erworben. Der Baubeginn im September 2021 war begleitet von Energiekrise und enormen Preisteigerungen im Bausektor. Besonders problematisch aber seien die Lieferengpässe, betont der Geschäftsführer: „Es ist keine leichte Zeit. Zehn Jahre liefen toll, jetzt ist es schwieriger geworden.“ Doch die Krise sei auch eine Chance für gute Firmen, sich auf dem Markt abzugrenzen. „Für solch große Projekte wie in Kolbermoor braucht man starke Partner aus der Region, mit denen man lange und vertrauensvoll zusammenarbeitet. Das ist auch der Grund, weshalb wir trotz Krise und Lieferengpässen unsere ersten 24 Wohnungen pünktlich fertigstellen konnten.“ Auch im zweiten Abschnitt laufe alles nach Bauzeitplan.

Das Investitionsvolumen für die vier Gebäude an der Schmerlenstraße inklusive der Außenanlagen liegt bei circa 36 Millionen Euro. „Die Kosten sind um 20 bis 30 Prozent gestiegen“, umreißt Stranzinger die Auswirkungen der Energiekrise. Trotzdem ist er überzeugt davon, dass es „die richtige Zeit und der richtige Ort sind, um Wohnungen zu bauen“. Die Wohnungsnot werde weiter steigen. Zukünftige Projekte würden für zwei oder drei Jahre auf Eis gelegt, um auf eine Besserung der Situation am Bau zu warten. So habe auch die Domizile KM Wohnpark GmbH ihr Projekt an der Kufsteiner Straße in Rosenheim vorerst in die Warteschleife gestellt. Auf der Baywa-Wiese sollen fünf Gebäude mit 90 Wohnungen entstehen.

Bauträger hält seinen Quadratmeterpreis

„Man muss sich bewusst sein, dass gute Sachen an guten Standorten nicht mehr billiger werden“, betont Stranzinger. Im ersten und zweiten Quartal 2024 sollen die 45 neuen Wohnungen in Kolbermoor an ihre Eigentümer übergeben werden. Die Preisexplosion allerdings werde nicht an sie weitergegeben. „Wir gleichen die Mehrkosten aus, die unseren Kunden durch die hohen Kreditzinsen entstehen“, informiert der Domizile-Geschäftsführer. „Deshalb halten wir unseren Preis: Der Quadratmeter kostet 7000 Euro.“

Den Richtspruch zelebrierte Zimmerer Nico Blenninger (rechts) – assistiert von Manfred Reitner. Beide sind von der Zimmerei Bammersperger aus Arnstorf.

Hoffnung auf eine sichere Zukunft

Dabei hat die Preisspirale am Bau seit dem Krieg in der Ukraine ein neue Dimension erreicht. Energiekrise, Inflation und Zinsniveau führten auch in der Immobilienbranche zu großer Unsicherheit. Vor zwölf Jahren lagen die Quadratmeterpreise noch bei etwa 3000 Euro. Inzwischen, so eine Schätzung der regionalen Baubranche, müsse man bei Baubeginn bereits 8000 Euro pro Quadratmeter veranschlagen. Mit dem Richtspruch von Zimmerer Nico Blenninger von der Zimmerei Bammersperger aus Arnstorf und der Hoffnung auf eine sichere Zukunft der Baubranche wurde der offizielle Teil beendet. Das Fest fürs regionale Handwerk konnte beginnen.

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