Bis die Mädchen im Sekretariat angekommen sind, haben sie ihre Unterhosen vollgeblutet. Oder sie stopfen sich Toilettenpapier in ihren Slip, damit das nicht passiert. In jedem Fall ist das unangenehm: Aus der Toilette raus, durchs Schulhaus laufen, und im Sekretariat um ein Tampon bitten. Gerade in der Pubertät, in der Jugendlichen ohnehin vieles peinlich ist. Wobei die Periode nichts ist, wofür sich Frau schämen muss. Sie ist weder unnatürlich, eklig oder unrein.

Schulleiter können Unsicherheit beseitigen

Dennoch ist es ein Thema, mit dem nicht jedes Mädchen offen umgehen möchte. Im Sekretariat um Hilfe zu bitten, fällt sicher nicht allen einfach. Eine Rektorin berichtete, dass die Schülerinnen meist zu zweit kommen. Sie hätten dann weniger Hemmungen und fühlten sich sicherer. Diese Unsicherheit können die Schulleiter beseitigen – indem sie Tampons und Binden auf jeder Toilette anbieten. Argumente von Diebstahl und Vandalismus zählen nicht, es gibt Schulen an denen es funktioniert. Etwa an der Privaten Grund- und Mittelschule Oberaudorf-Inntal.

Durch das Angebot verpassen die Schülerinnen auch weniger Unterricht. Eine Studie der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ergab, dass die Bereitstellung von Menstruationsartikeln zur Bildungsgerechtigkeit beitragen kann. Mädchen hätten dadurch weniger Stress und die Fehlzeiten reduzierten sich.

Wollen Rektoren das Leben von Schülerinnen erleichtern, sollten sie Tampons und Binden in Toiletten anbieten. Im Sekretariat um Periodenprodukte zu bitten, ist wie nach dem Urinieren nach Klopapier zu fragen.