Marktgemeinderat stimmt zu
In Bruckmühl sollen 1,2 Millionen Euro im Untergrund verschwinden
1,2 Millionen Euro werden gebraucht, um das Bruckmühler Abwassersystem zu sanieren. Zwar sollen die Schäden repariert werden. Ob das Geld aber auch da ist, entscheidet sich erst in der Haushaltsdebatte am 1. Dezember.
Bruckmühl – Der letzte Abschnitt der Bruckmühler Unterwelt wurde jetzt untersucht der Schmutzwasserkanal zwischen Mangfall und Bahnlinie von Heufeld über Heufeldmühle, Hinrichssegen, Waldheim bis Bruckmühl. Doch die TV-Befahrung war ernüchternd. Rissige oder eingebrochene Abwasserrohre, eindringendes Grundwasser. Zahlreiche kleine Schäden, die zu großen Problemen führen könnten, wenn sie nicht behoben werden. „Jetzt geht es an die Lebensadern“, betonte Bürgermeister Richard Richter (CSU/PW) den dringenden Handlungsbedarf.
Betroffen sind alte Abwasserleitungen
Korbinian Eberhard vom Bauamt erläuterte den Räten die Lage im Untergrund der Marktgemeinde. Die Schäden im betreffenden Abschnitt seien zahlreich, die sanierungsbedürftigen Abwasserleitungen meist schon betagt, um die 50 Jahre alt. Zwar seien Steingut-Rohre nach wie vor die beste und günstigste Variante. Da Bruckmühl aber ein Problem mit wechselnden Grundwasserspiegeln habe, seien die Rohrleitungen in ständiger Bewegung. Irgendwann sorgten Steine für Druckstellen, Risse oder Brüche.
„Wenn wir sie jetzt beheben, verhindern wir größere Schäden“, erläuterte er. Glücklicherweise waren alle Brüche in den oberen Teilen der Abwasserrohre und nicht in den abwasserführenden Bereichen. So drang zwar Grundwasser ins Leitungssystem ein, trat aber kein Abwasser aus.
Die dringendste Kanal-Teilsanierung in den Straßen Altvaterweg, Am Triftbach, Annabergweg, Brünnsteinstraße, Drosselweg und Hocheckstraße hatte der Marktausschuss bereits in seiner September-Sitzung auf den Weg gebracht. Diese ist bereits erfolgt.
Konzept für die kommenden zwei Jahre
In der Sitzung des Marktgemeinderates ging es nun um das Kanalsanierungskonzept für die kommenden zwei Jahre, für das circa 1,2 Millionen Euro gebraucht werden. Eberhard erläuterte die Arbeiten am Beispiel des Böhmerwaldweges. Hier sollen Ablagerungen abgefräst werden und danach GFK-Inliner zum Einsatz kommen. Diese leisteten „einen wirtschaftlichen, umweltschonenden und dauerhaften Beitrag für die Sanierung von Kanalrohren“.
Dabei werde ein glasfaserverstärkter Kunststoff mit Druckluft ins Kanalrohr gestülpt, der die Innenwände auskleide und mit UV-Licht ausgehärtet werde. Die Hausanschlüsse könnten anschließend freigefräst und mit einem Hutprofil abgedichtet werden. Die Arbeiten in der Böhmerwaldstraße werden auf circa 80.000 Euro geschätzt. Die gleiche Technik soll am Wachtelweg zum Einsatz kommen. Hier betragen die zu erwartenden Kosten etwa 7.600 Euro.
Die Liste der Kanalabschnitte mit Renovierungs- oder Reparaturbedarf ist lang. Welche Bereiche in den kommenden Jahren tatsächlich saniert werden können, hängt von der Verabschiedung des Haushaltes ab. Der Marktgemeinderat stimmte auf seiner jüngste Sitzung dem Konzept einstimmig zu. Damit werden in den 2023er-Haushalt 1,2 Millionen Euro für die Kanalsanierung eingestellt. Erst in der Ratssitzung vom 1. Dezember stimmen die Räte über den Haushalt ab. „Wird der Summe zugestimmt, können wir die konkreten Projekte vorbereiten“, kündigt Eberhard an. Der Abschnitt des Abwasserkanalsystem ist der letzte in der Marktgemeinde, der noch nicht saniert wurde.
