Tierhasser bei Bruckmühl unterwegs?
Giftköder-Alarm in der Vagener Au: Familie Ullmann trauert um Mischlingshündin Conny
Ist ein Giftköder schuld am Tod von Mischlingshündin Conny? Wurde dieser Köder am Mangfalldamm in der Vagener Au ausgelegt? Die trauernde Besitzerin Sandra Ullmann (41) aus Bruckmühl ist davon überzeugt. Was die Polizei sagt – und wie Hundehalter im Notfall reagieren sollten.
Bruckmühl – Wo ein Jahr lang Conny herumtollte und für tierische Freude bei ihrer Familie sorgte, herrscht seit Tagen Trauer und Stille: In der Nacht auf Sonntag ist die gut einjährige Mischlingshündin, die Familie Ullmann aus Bruckmühl vor rund einem Jahr aus Griechenland adoptiert hatte, gestorben. Sandra Ullmann (41) glaubt, dass das Tier beim Gassigehen in der Vagener Au einen Giftköder gefressen hat. Daher hat die 41-Jährige auch Anzeige bei der Polizei in Bad Aibling erstattet.
Übliche Gassi-Runde am Mangfalldamm in Bruckmühl
Am Samstag, 27. April, hatte Ullmann mit der jungen Hundedame ihre übliche Gassirunde am Mangfalldamm im Bereich der Föhrenstraße in der Vagener Au bei Bruckmühl unternommen. „Sie läuft da teilweise auch frei herum, weshalb wir nicht immer sehen können, wenn sie vielleicht mal etwas frisst“, sagt die 41-Jährige, die nur beobachtet hat, „dass Conny immer wieder am Gras geknabbert hat“.
Nachmittags hatte sie Conny bei Freunden gelassen, dort habe sich das Tier mehrmals erbrochen. „Wir sind dann abends mit ihr zum Tierarzt gefahren“, erinnert sich die Bruckmühlerin. Der habe Conny untersucht und die Vermutung geäußert, dass das Tier „was Falsches gegessen“ haben könnte. Nachdem aber auch eine Spritze gegen Schmerzen und Übelkeit bei der jungen Hündin nicht angeschlagen hatte und sich Conny gegen Mitternacht erneut erbrach, entschied Sandra Ullmann, Sonntagfrüh nochmals zum Tierarzt zu fahren.
Dazu kam es letztlich aber nicht mehr. „Ich bin wohl gegen 3 oder 4 Uhr neben Conny eingeschlafen“, erinnert sich Ullmann. „Als ich dann in der Früh aufgewacht bin, war sie schon ganz steif dagelegen.“ Neben dem bereits toten Hund: Eine große Menge an mit Blut vermischtem Erbrochenen. „Das sind alles Anzeichen dafür, dass Conny auf dem Spaziergang in der Vagener Au einen Giftköder erwischt haben muss“, ist sich Ullmann sicher. Daher habe sie auch am Montag (29. April) Anzeige bei der Polizei in Bad Aibling erstattet.
Vergiftungsverdacht beim Vierbeiner: Was jetzt dringend zu tun ist
Nahezu jeder Hundebesitzer hat ein derartiges Szenario schon erlebt: Der Hund hat etwas von der Straße gefressen und nun beschleicht Herrchen oder Frauchen die Angst, es könnte ein Giftköder gewesen sein. Wer nun Angst davor hat, dass sein Tier vergiftet worden sein könnte, sollte auf folgende Symptome achten: Unruhe oder apathisches Verhalten, Durchfall, Erbrechen, eventuell mit schaumiger Konsistenz, blasses Zahnfleisch, ungewöhnliche Pupillengröße, Blut im Stuhl oder im Urin sowie etwaige Krampfanfälle oder Muskelzittern.
Im Falle des Verdachts, dass der Hund Gift zu sich genommen haben könnte, gilt es nun schnell zu handeln, dennoch aber besonnen zu reagieren: Experten raten, wenn möglich zunächst eine Probe des ausgelegten Köders mitzunehmen, diese aber nur mit Handschuhen anzufassen. Anschließend gilt es, das Tier zu beruhigen und schnellstmöglich zum Tierarzt zu bringen. Sollte der Hund das Bewusstsein verlieren, sollten Besitzer das Tier in die stabile Seitenlage bringen und darauf achten, dass Atemwege und Maul unbedingt frei bleiben.
Das Problem: Nachdem der Tierkadaver bereits entsorgt ist, der Tierarzt keine klare Diagnose stellen konnte und auch kein Giftköder sichergestellt worden ist, „wird sich nicht überprüfen lassen, woran die Hündin gestorben ist“, wie ein Sprecher der Polizei gegenüber dem OVB erklärt. Seien Beweise vorhanden, dann würde der Fall zur weiteren Untersuchung an die Hundestaffel übergeben. Doch in diesem Fall gäbe es „nichts, was wir jetzt tun können“, so der Polizeisprecher weiter. Dass Conny einem Giftköder zum Opfer gefallen ist, sei nach Angaben des Polizeibeamten „möglich, aber keineswegs sicher“.
Daher könne er Hundebesitzern nur raten, ihre Hunde nicht ohne Leine laufen zu lassen, „weil sie dann natürlich viel schneller unbemerkt etwas fressen können, was ihnen schadet“. Sollten einem Gassigeher aber mögliche Giftköder auffallen, sei es ratsam, diese als Beweismittel einzusammeln. Was übrigens auch für Erbrochenes gilt, das auf etwaige Giftstoffe untersucht werden könne.
Für Sandra Ullmann ist in erster Linie wichtig, dass andere Hundebesitzer nicht ein ähnliches Schicksal erleiden und beim Gassigehen am Mangfalldamm die Augen offen halten. „Wir sind einfach unfassbar traurig, was mit Conny passiert ist“, sagt die 41-Jährige. „Vor allem meine Tochter ist wirklich untröstlich.“

