Hundehasser? In der Region geht die Angst um
Giftköder im Garten? Familie Arras aus Vagen trauert um geliebte Chihuahua-Hundedame Daisy
Die Polizei ermittelt gegen unbekannt, nachdem Chihuahua-Hündin Daisy ums Leben gekommen ist und Frauchen Julia Arras mögliche Giftköder in ihrem Garten in Vagen gefunden hat. Treibt dort ein Hundehasser sein Unwesen? Oder hat es ein Unbekannter gezielt auf die Familie abgesehen?
Feldkirchen-Westerham – Schreckliches Tierdrama in Vagen bei Feldkirchen-Westerham: Familie Arras trauert um ihre nicht einmal acht Jahre alt gewordene Hundedame Daisy. Der Verdacht: Die Chihuahua-Hündin könnte nach dem Verzehr eines Giftköders gestorben sein, den Unbekannte in den Garten der Familie geworfen haben. Die Polizei ist eingeschaltet und ermittelt derzeit „gegen Unbekannt“, wie ein Polizeisprecher gegenüber dem OVB bestätigt.
Daisy kam bereits als kleiner Welpe zu Julia Arras
Bereits vor rund drei Wochen musste Julia Arras (31), die Daisy als kleinen Welpen bekommen hatte, mit der quirligen Hündin eine Tierklinik aufsuchen, nachdem das Tier plötzlich schlapp war und sich apathisch zeigte, da sie im Garten wohl etwas zum Fressen auf dem Boden gefunden hatte. In der Klinik wurde Daisy daraufhin ein Medikament verabreicht, das bei der Hündin zum Erbrechen führte. „Im Erbrochenen ließen sich dann Stückchen von Wiener Würstchen erkennen, obwohl Daisy von uns so etwas gar nicht bekommen hat“, schildert die spürbar schockierte Hundebesitzerin gegenüber dem OVB.
Ein Vorfall, von dem sich die nicht einmal vier Kilo schwere Hundedame schnell wieder erholt hatte. Nicht aber von der Attacke, die am Dienstag, 2. April, auf sie lauern sollte. Kai Arras (27), Julias Ehemann, hatte sich gemeinsam mit dem Tier im großen Garten des Anwesens an der Neuburgstraße aufgehalten, als die Hündin plötzlich verschwunden war. Der 27-Jährige machte sich auf die Suche nach Daisy und entdeckte das Tier letztlich leblos in einer Ecke unter dem Bett.
„Trockene Hühnerfleisch- oder Wurststücke“ im Garten gefunden
„Daisy hat zu diesem Zeitpunkt wohl schon keinen Puls mehr gehabt“, sagt die 31-Jährige, die gleich von der Arbeit nach Hause geeilt war, mit belegter Stimme. Daheim angekommen war ihre „Prinzessin“ bereits tot. „Der Tierarzt geht davon aus, dass sie Giftköder gefressen hat, die mit irgendeinem Nervengift versetzt waren.“ Sie habe Daisy zwar nicht obduzieren lassen, aber sofort Anzeige bei der Polizei in Bad Aibling erstattet. Den Beamten übergab Julia Arras nach eigenen Angaben „trockene Hühnerfleisch- oder Wurststücke“, die sie direkt nach Daisys Tod im Garten gefunden hatten und „in die scheinbar jemand was hineingespritzt hat“.
Ob diese Beweismittel bereits untersucht worden sind und welche Ergebnisse die Untersuchung gebracht hat, dazu konnte ein Sprecher der Bad Aiblinger Polizei keine Angaben machen. Er verwies nur darauf, dass „Ermittlungen gegen Unbekannt“ eingeleitet worden seien. Der Fall werde nun aber an die Hundestaffel übertragen, die die Ermittlungen übernehmen und weiterführen werden.
Daisys Todesfall – für Feldkirchen-Westerhams Ordnungsamtschefin Karoline Peidli, selbst Hundebesitzerin, eine „schreckliche Nachricht“. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in unserer Gemeinde schon mal einen toten Hund aufgrund eines Giftköders hatten“, sagt Peidli. Allerdings habe es hin und wieder „Meldungen zu möglichen Giftköderfunden am Geh- und Radweg an der Mangfall“ gegeben. Sie könne jedenfalls Hundebesitzern nur raten, beim Gassigehen stets die Augen offen zu halten und darauf zu achten, ob das Tier etwas vom Boden fresse.
Hunde-Besitzerin hat einen ganz schlimmen Verdacht
Auch auf der Facebook-Seite „Giftköder Warnung für Münchner Hunde und Umgebung“ ist der Vorfall aus Vagen bereits thematisiert und diskutiert worden. Besonders schlimm für die trauernde Hundebesitzerin Arras ist dabei, dass sie das Gefühl hat, dass sich die Giftköder-Attacke explizit gegen ihre Familie richtet. „Zwei Mal hat ein Unbekannter jetzt direkt etwas in unseren Garten geworfen. Das kann kein Zufall sein“, ist sich die 31-Jährige sicher, dass „das persönlich gegen uns gerichtet ist“.
Was genau dahinterstecken könnte, könne sie sich aber nicht erklären. „Das hier ist ein sehr traditionelles Dorf“, sagt Arras. „Vielleicht stört sich jemand daran, dass wir halt ein paar Sachen etwas moderner machen, als es die Leute bisher gewohnt waren.“ Doch auch das sei doch kein Grund, das Leben eines Hundes aufs Spiel zu setzen. Ihre Hauptsorge gilt nun vor allem ihrem kleinen Sohn, der ebenfalls gerne im Garten spiele. Arras: „Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er mit den Giftködern in Berührung gekommen wäre.“
