Blick in die Chronik zum 150-jährigen Jubiläum
Wie die Flintsbacher Feuerwehr zum ehrenamtlichen Dienstleistungs-Betrieb wurde
Die Flintsbacher Feuerwehr feierte 150-jähriges Jubiläum. Ein Blick in die Chroniken zeigt, wie sich aus einer bürgerlichen Initiative und ersten Löschübungen im Jahr 1873 ein modernes, ehrenamtliches Dienstleistungsunternehmen entwickelte.
Flintsbach – Die Feuerwehrhistorie in Flintsbach reicht bis zum 15. Mai 1874 zurück, als die Freiwillige Feuerwehr Flintsbach im Rosenheimer Bezirksamt eingetragen wurde. Vor dieser offiziellen Gründung war die Brandbekämpfung eine Gemeinschaftsanstrengung, bei der die Bewohner durch Feuerläuten mobilisiert wurden. Der Ortschronist berichtete bereits 1816 von der Existenz einer „Feuerlöschmaschine“ und von einer Neuanschaffung im Jahr 1869. Auch haben bereits 1873 Feuerwehrübungen stattgefunden.
Reaktion auf wachsende Gemeinden
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehren in Bayern vor 150 Jahren war eine Reaktion auf die zunehmende Brandgefahr in wachsenden Gemeinden. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums und der Urbanisierung waren die bestehenden Löschkräfte oft unzureichend. Neue Technologien wie Handpumpen und Schlauchleitungen erforderten gut organisierte und geschulte Teams.
Gegenseitige Hilfe, gemeinsame Verantwortung
Die Freiwilligen Feuerwehren basierten auf dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe und der gemeinschaftlichen Verantwortung. Bürger wollten aktiv ihre Gemeinden schützen und waren bereit, freiwillig Dienst zu leisten. Gesetzliche Regelungen unterstützten die Gründung dieser Feuerwehren, indem sie Standards für Ausrüstung, Ausbildung und Organisation festlegten.
Die Bedeutung der Feuerwehr für das Dorfleben ist weitreichend. Neben ihrer Hauptaufgabe, der Sicherheit bei Bränden und Notfällen, fördert sie auch den Gemeinschaftssinn und den Zusammenhalt im Dorf.
365 Tage im Jahr einsatzbereit
Ursprünglich vor 150 Jahren als freiwillige Bürgerinitiative zur Abwehr von Brandgefahren gegründet, hat sich die Feuerwehr im Laufe der Zeit zu einem modernen, ehrenamtlichen Dienstleistungsbetrieb entwickelt: 365 Tage im Jahr, zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter. Die Feuerwehr steht tagtäglich vor einer Vielzahl von Herausforderungen.
Neben der traditionellen Brandbekämpfung gehören heute zu den wesentlichen Kernaufgaben der Feuerwehr auch die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, Hochwasser, Sturmschäden und anderen Notfällen sowie präventive Maßnahmen wie Brandschutzerziehung oder Brandschutzberatung. Außerdem spielen die Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen und die Unterstützung bei medizinischen Notfällen eine Rolle.
57 aktive Kameraden, 29 Jugendliche und 30 Kinder
Um all diese Aufgaben zu erfüllen, stehen der Feuerwehr in Flintsbach 57 aktive Mitglieder zur Verfügung, die an 365 Tagen im Jahr ehrenamtlich ihren Dienst am Nächsten leisten.
Auch für den brandschutztechnischen Nachwuchs ist gesorgt, denn derzeit gehören der Jugendfeuerwehr 29 Jugendliche und der Kinderfeuerwehr 30 Kinder an.
Im vergangenen Jahr rückte die Feuerwehr Flintsbach zu 33 Einsätzen im Bereich der technischen Hilfeleistung und elf Einsätzen zur Brandbekämpfung aus. Zudem übernahm die Feuerwehr zahlreiche Sicherheitswachen. Die Ausbildung der Feuerwehrleute beanspruchte mit insgesamt 268 Stunden ebenfalls viel Zeit.