Von der eigenen Mutter umgebracht
Hier trauert Rosenheim um zwei getötete Kinder - jetzt spricht ein Nachbar über das Drama
Es war eine grausame Nacht in der Rosenheimer Krainstraße, bei der zwei Kinder von ihrer Mutter getötet wurden. Ein Nachbar bekam die Tragödie am ersten Weihnachtsfeiertag mit. Der Rosenheimer kannte die Familie und kann es kaum fassen.
Rosenheim – Die Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag steckt den Anwohnern in der Schwaig noch immer in den Knochen. Gegen 3.30 Uhr sammelten sich zahlreiche Einsatzkräfte in der Krainstraße und fanden zwei leblose Kinder im Haus. Ein Junge und ein Mädchen im Alter von sechs und sieben Jahren waren von ihrer eigenen Mutter umgebracht worden.
„Ich war fassungslos“
„Plötzlich wurden es immer mehr Leute, die hektisch aus dem Haus und wieder zurückliefen“, berichtet ein Rosenheimer aus der Nachbarschaft, der anonym bleiben möchte. Er schreckte in der Nacht auf Mittwoch (25. Dezember) auf und beobachtete den Einsatz auf dem nahegelegenen Grundstück . „Ich hatte gleich befürchtet, dass es etwas Schlimmes sein muss“, meint er. „Als ich am nächsten Tag die Nachrichten gelesen habe, war ich einfach nur fassungslos.“
Tatort der Familientragödie an Weihnachten in Rosenheim




Laut Polizei hatte ein Zeuge gegen 3.30 Uhr morgens einen Notruf wegen einer „verletzten Frau“ in einem Einfamilienhaus abgesetzt. Als die Beamten eintrafen, fanden sie jedoch nicht nur die 39-jährige, sondern auch zwei getötete Kinder.
„Ich habe sie früher einige Male im Garten spielen sehen, wenn ich an dem Haus vorbeikam“, meint der Rosenheimer aus der Nachbarschaft. Er kennt die alleinerziehende Mutter, die demnach vor gut drei Jahren in die Krainstraße einzog. Dementsprechend entsetzt war er, als er von der Tat erfuhr, deren Hintergründe die Kriminalpolizei Rosenheim aktuell ermittelt.
Von der eigenen Mutter getötet
„Es deutet vieles darauf hin, dass die Mutter ihren beiden Kindern mit einem Werkzeug tödliche Verletzungen zufügte“, sagt Polizeisprecher Stefan Sonntag. Später habe sie versucht, sich selbst umzubringen. Welche Hinweise genau auf die Tat der Mutter schließen lassen, möchten die Ermittler nicht preisgeben. Auch über den Zeugen gibt es offiziell keine weiteren Informationen. „Anhaltspunkte für die Beteiligung anderer Personen an der Tat ergaben sich nicht“, so Sonntag.
Vor dem Haus gibt es mittlerweile eine Gedenkstätte mit den Worten: „Wir denken in Frieden an die beiden unschuldigen Kinder, M. und T.” Darunter sind Blumen, Zeichnungen, Kuscheltiere und Kerzen aufgestellt. Passanten gehen an dem Haus vorbei, bleiben stehen, schütteln den Kopf. „Es ist einfach unfassbar traurig”, sagt der Anwohner.
Keine gesicherten Angaben zur Familie
Die Mutter befindet sich aktuell mit ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus. Die Angehörigen, zu denen laut des Nachbarn noch ein älterer Sohn gehören soll, werden vom Kriseninterventionsteam des BRK betreut. Zum Schutz aller Angehörigen und deren Persönlichkeitsrechte will die Polizei allerdings keine weiteren Angaben zum Umfeld der Familie machen.
Das einzige, bei dem sich die Ermittler aktuell sicher sind, ist, dass die Mutter für den Tod ihrer Kinder verantwortlich sein soll. „Davon sind wir zum jetzigen Stand der Ermittlungen überzeugt,” bestätigt Sonntag, ohne weitere Details zu nennen. Der Polizeisprecher möchte der Kriminalpolizei die nötige Zeit für weitere Ermittlungen geben, bevor weitere Informationen veröffentlicht werden.

