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Handelsverband zu Diskussion in unserer Leserschaft

Straßenbaustellen in Rosenheim: Bürde für den Einzelhandel oder alles gar nicht so wild?

Unser Artikel zur Schließung des „Dirndl & Stenz“ beziehungsweise der Vorwürfe von dessen Inhaber und die Gegendarstellung von Stadt und Stadtwerken Rosenheim führten zu Diskussionen in unserer Leserschaft. War die Baustelle in der Kaiserstraße (rechts oben) eine enorme Bürde für den Einzelhandel oder alles gar nicht so wild? Schon 2019 hatte es ähnliche Vorwürfe bei Baumaßnahmen in der Prinzregenten- und Samerstraße gegeben (rechts unten) Wir haben dazu auch mit dem Geschäftsführer und Sprecher des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann gesprochen.
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Unser Artikel zur Schließung des „Dirndl & Stenz“ beziehungsweise der Vorwürfe von dessen Inhaber und die Gegendarstellung von Stadt und Stadtwerken Rosenheim führten zu Diskussionen in unserer Leserschaft. War die Baustelle in der Kaiserstraße (rechts oben) eine enorme Bürde für den Einzelhandel oder alles gar nicht so wild? Schon 2019 hatte es ähnliche Vorwürfe bei Baumaßnahmen in der Prinzregenten- und Samerstraße gegeben (rechts unten) Wir haben dazu auch mit dem Geschäftsführer und Sprecher des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann gesprochen.

Unser Artikel zur Schließung des „Dirndl & Stenz“ beziehungsweise der Vorwürfe von dessen Inhaber und die Gegendarstellung von Stadt und Stadtwerken Rosenheim führten zu Diskussionen in unserer Leserschaft. War die Baustelle in der Kaiserstraße eine enorme Bürde für den Einzelhandel oder alles gar nicht so wild? Wir haben dazu auch mit dem Handelsverband Bayern gesprochen.

Rosenheim - „Die Baustelle wird und kann nicht der Grund sein für die Schließung, Thema ist vielleicht auch, dass die Kaiserstraße an sich eine absolut unattraktive Straße ist“, kommentiert „Scottie“ unter unserem Artikel zur Schließung des „Dirndl & Stenz“. „Die Baustelle betraf nur die Straße selbst, nicht die Gehwege. Also den Schmarrn kaff i eam ned ab“, meint auch „Manitu71“. „Kaufe ich ihm ehrlich gesagt auch nicht ab. Aber es ist immer einfacher, anderen die Schuld zu geben“, so „Hans“.

Doch es gibt auch Gegenstimmen: „Die Leute in Rosenheim sind gewohnt, mit ihrem Auto überall mit dem Auto vorzufahren. Da ist jede Baustelle hinderlich“, schreibt „Div3rsity“. „Die Mieten werden ebenso teurer, wie die Ware im Einkauf. Man muss sich nicht als Kollateralschaden abstempeln lassen, wenn man versucht für die Menschen und die Stadt was zu bieten“, schreibt uns einer unserer Leser, „Ich bin kein Firmeninhaber, aber angestellt in einem Laden in der Kaiserstraße, der kurz vor der Schließung steht, weil weder von der Stadt noch dem Vermieter Hilfe kommt.“

Handelsverband zu Diskussion in unserer Leserschaft: Straßenbaustellen in Rosenheim - Bürde für den Einzelhandel oder alles gar nicht so wild?

Das Trachtengeschäft „Dirndl und Stenz“ an der Kaiserstraße in Rosenheim schließt. Zuvor war bereits das Aus für das „Trachten Outlet“ am Esbaum gekommen. Mit neuer Geschäftsführung und kleinen Änderungen am Konzept wollen sie aber ab März 2025 in der Münchener Straße wiederzufinden sein. Inhaber Thomas Brunnhuber kritisierte die Stadt und die Stadtwerke Rosenheim scharf für deren Baustellenmanagement und vor allem die Informationspolitik. „Ich hätte mir von Stadtwerken und Herrn Oberbürgermeister März wenigstens zum Herbstfest mal ein Gespräch oder eine kleine Geste gewünscht. Wir werden jedoch nicht ganz verschwinden!“, so Brunnhuber, unter anderem.

Stadt und Stadtwerke wiederum widersprachen diesen Vorwürfen in einer ausführlichen Stellungnahme. „Die Stadtwerke Rosenheim stellen für jede Baumaßnahme mit hervorgehobener Bedeutung, wie beispielsweise die Kaiserstraße, für die Gewerbetriebenden Ansprechpartner zur Verfügung und suchen sie persönlich auf“, so Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, „In Sachen Kaiserstraße wurden sämtliche Gewerbetreibenden etwa zwei Wochen vor Aufnahme der Bauarbeiten hinsichtlich Art und Umfang persönlich informiert. Zusätzlich standen sowohl die Stadt als auch die SWRO während der Baumaßnahme in Kontakt mit Herrn Brunnhuber.“

„Natürlich gibt‘s keine Patentrezepte, aber ...“

„Wer da jetzt recht hat, das kann ich nicht nachvollziehen beziehungsweise bin als Außenstehender natürlich außen vor“, meint Bernd Ohlmann, Geschäftsführer sowie Pressesprecher des Handelsverbands Bayern, „Aber ich kann definitiv sagen: In vergleichbaren Fällen gibt es auch andernorts immer wieder Ärger.“ So auch in Rosenheim. Von März bin November 2019 wurde beispielsweise in der Samer- und Prinzregentenstraße ein Mammut-Bauprojekt durchgeführt. Die Arbeiten verliefen nach Plan, doch Gastronomie und Einzelhandel beklagten Probleme. Beide Seiten in einer solchen Situation, sowohl die Stadtverwaltung als auch die Gewerbetreibenden, hätten aber Möglichkeiten, die Folgen einer solchen Maßnahme abzufedern.

„Natürlich gibt‘s keine Patentrezepte, aber das A und O ist Kommunikation. Einerseits, dass die entsprechenden Maßnahmen rechtzeitig und klar bekanntgemacht werden. Andererseits, dass man auch im Dialog und Austausch miteinander ist. Bei richtig großen Projekten braucht es vielleicht sogar einen ‚Kümmerer‘, der sich aktiv erkundigt, wo eventuell der Schuh drückt und was man verbessern kann. Aber auch die Geschäftsleute selber haben potenziell natürlich Möglichkeiten, beispielsweise Sonderaktionen, mit denen man Kunden in dieser Zeit an sein Geschäft erinnert, vielleicht sowas wie ein ‚Baustellenfest‘.“

Stadtverwaltung wie auch Geschäftsleute hätten also beide Möglichkeiten, die Folgen einer solchen Maßnahme abzufedern. Für Ohlmann steht aber fest, dass sich eine solche Maßnahme eigentlich immer negativ auswirkt. „Es wird einfach immer Folgen wie Schwierigkeiten bei der Anlieferung, weniger Laufkundschaft oder dass Stammkunden wegen der schwierigeren Anfahrt an einen Mitbewerber verloren gehen geben.“ (hs)

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