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Opfer von tragischem Unfall auf dem Bau

Halfing nimmt Abschied von Ole Kasulke (†22): Mit „Böhse Onkelz“ und Bayernhymne

In ganz Halfing herrscht große Trauer um Ole Kasulke (†22), der vor Kraft und Einsatzbereitschaft strotzte.
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In ganz Halfing herrscht große Trauer um Ole Kasulke (†22), der vor Kraft und Einsatzbereitschaft nur so strotzte.

Am 26. Februar starb der Halfinger Ole Kasulke (22) in Grassau beim tragischen Unfall auf einer Baustelle. Schon mit 19 Jahren erwarb Ole den Meister im Maurerhandwerk. Er war Mitglied der Feuerwehr und Zweiter Vorsitzender im Burschenverein. So trauert das Dorf mit Familie und Freunden.

Halfing – Ole Kasulke, der sowohl bei den Jugendlichen in Halfing als auch in vielen benachbarten und befreundeten Jugendvereinen mehr als beliebt war, kam am 26. Februar durch einen tragischen Betriebsunfall in Grassau ums Leben.

Ole erblickte 2002 in Detmold das Licht der Welt. Dort wuchs er mit seinen Eltern Nick und Susi sowie der jüngeren Schwester Jule in einer glücklichen Kindheit auf. Bei Urlauben lernte die Familie Bayern lieben und im Jahr 2010 zog die Familie nach Halfing. Zunächst wohnten sie im Flötzingerhof am Bachweg. Seine Eltern gründeten hier eine Bau- und Abbruchfirma, in der er mit großer Leidenschaft und außergewöhnlichem Engagement mitarbeitete. Nach erfolgreicher Lehrzeit im Maurerhandwerk erwarb er bereits mit 19 Jahren den Meistertitel. Ole strotzte vor Kraft und liebte die schwere körperliche Arbeit. Sein ganz besonderes Interesse galt großen Nutzfahrzeugen, egal ob in der Landwirtschaft oder auf dem Bau.

Die Feuerwehr stellte die Ehrenwache für ihren Kameraden Ole Kasulke.

Der Dollhuberhof wurde zu seinem zweiten Zuhause

In Halfing fand die Familie ihre neue Heimat und Ole war sofort bei den Jugendlichen des Ortes integriert. Einer seiner Wege führte ihn kurz nach dem Zuzug mit dem Fahrrad am Dollhuberhof vorbei, wo er die großen landwirtschaftlichen Fahrzeuge sah. Da war es um ihn geschehen und seine Begeisterung ließ den Hof und die Familie Schauer zu seinem zweiten Daheim werden. Er gehörte praktisch zur Familie, half bei allen anstehenden Arbeiten mit und er liebte ganz besonders das Fahren mit den großen Traktoren.

Drei Tage vor seinem Tod zum Zweiten Vorsitzenden gewählt

Ins Ortsgeschehen war Ole durch seinen in vorbildlicher Weise gelebten Gemeinschaftssinn, seine Herzlichkeit und seine grenzenlose Hilfsbereitschaft eng verwurzelt. Ganz besonders lagen ihm die Feuerwehr, der Burschenverein sowie die Halfinger Stockschützen am Herzen. Beim Burschenverein wurde Ole bereits mit 15 Jahren Mitglied. Besonders tragisch hierbei ist, dass er nur drei Tage vor seinem Tod zum Zweiten Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde. Mit 16 Jahren trat er in die Halfinger Feuerwehr ein und schloss 2021 seine Grundausbildung ab. Er nahm erfolgreich an einem Atemschutzlehrgang teil und hat die Bayerische Leistungsprüfung sowie das Abzeichen für Technische Hilfeleistung erfolgreich bestanden. Die Teilnahme am Ferienprogramm weckte sein Interesse für das Stockschießen und so trat er, ebenfalls mit erst 16 Jahren, der Abteilung Eisstock des FC Halfing bei. Im Verein engagierte er sich ganz besonders beim Bau der Stockhalle 2017 und war immer zur Stelle, wenn eine helfende und kräftige Hand gebraucht wurde. Seine größten sportlichen Erfolge waren Kreismeisterschaften in der Altersklasse U 19 im Einzel sowie mit der Jugend und insbesondere der diesjährige Aufstieg mit der ersten Mannschaft in die vierte Liga.

Das ganze Dorf nahm eine Woche lang bewegend Abschied

Die ganze Woche nach dem tragischen Unfall nahm Halfing, insbesondere aber die Jugend und die Vereine, auf bewegende Art und Weise Abschied von Ole. Nach dem tragischen Unfall trauerten bereits am folgenden Sonntag etwa 200 Personen in den Räumen der Feuerwehr. Dabei entzündeten die Floriansjünger eine Kerze vor Oles Spind. Jacqueline Egold, Gemeindereferentin in Obing und Mitglied der Halfinger Wehr, sprach dabei tröstende Worte aus dem Lukasevangelium. Sie verband die herrschende Ohnmacht, den Stillstand und die Frage nach dem „Warum“ mit der Hoffnung, in der Gemeinschaft die notwendige Zeit für Gespräche und das Aushalten der Ohnmacht zu finden.

Die Trauerandacht für Ole Kasulke in der völlig überfüllten Halfinger Pfarrkirche.

Am Mittwoch (5. März) verabschiedeten sich an der Halfinger Aussegnungshalle Oles Wegbegleiter und Vereine in stiller Trauer von dessen Sarg. Die Feuerwehr stellte dabei eine Ehrenwache mit Fackeln. Trauermusik und berührende Worte von Hildegard Brand vom gleichnamigen Bestattungsunternehmen rührten die Trauergemeinschaft zu schmerzhaften Erinnerungen und nicht enden wollenden Tränen.

600 Trauergäste in der überfüllten Halfinger Pfarrkirche

Bei der von Pater Christoph und Georg Reif würdevoll gestalteten Trauerandacht am Freitag (7. März) verabschiedeten sich ganz Halfing, seine Vereine und viele auswärtigen Freunde in der mit etwa 600 Personen völlig überfüllten Halfinger Pfarrkirche von Ole. Dabei waren über eine Leinwand Bilder und Stationen aus seinem Leben zu sehen. Verschiedene Musik- und Gesangsformationen untermalten stimmungsvoll und berührend die Trauerfeierlichkeiten.

Ole Kasulke (Vierter von links) im Kreise des Halfinger Burschenvereins, dessen Zweiter Vorsitzender er war.

Abschied mit dem Lied „Auf gute Freunde“ der Böhsen Onkelz

In ihren Trauerreden erinnerten die Vereinsvorstände des Burschenvereins, der Feuerwehr und der Stockschützen an glückliche und lustige gemeinsame Momente. Wiederkehrend wurde dabei die Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geselligkeit von Ole sowie dessen stetiges Bemühen, etwas auf den Weg zu bringen, herausgestellt. Seine Spezln und „Hüttenfreunde“ verabschiedeten sich bei voller Lautstärke mit dem bei ihren gemeinsamen Feiern immer gespielten Lied „Auf gute Freunde“ der Band „Böhse Onkelz“ von Ole.

Anschließend begleitete ein schier nicht enden wollender Trauerzug unter den Klängen der Halfinger Blasmusik die Urne des Verstorbenen, getragen von Michael Schauer vom Dollhuberhof, auf seinem letzten Erdenweg zum Halfinger Friedhof.

Am offenen Grab verabschiedeten sich zunächst nochmals seine Freunde mit einer Kerze und die Stockschützen mit einer Stockplatte von Ole. Nach der Bayernhymne senkten sich die Vereinsfahnen des Burschenvereins und der Feuerwehren aus Amerang und Halfing zum letzten Gruß.

Es bleibt zu wünschen, dass der Schmerz und die schweren Tage für Oles Familie sowie für seine Vereinskameraden und Freunde durch den bereits auf beeindruckende Weise gezeigten Zusammenhalt überwunden werden.

Organisiert und würdevoll begleitet wurden alle Trauerfeierlichkeiten während der bedrückenden Tage von Georg Reif.

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