Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Täter weiter auf der Flucht

Raubüberfall auf Geldtransporter in Großkaro: Was bisher bekannt ist

In Großkaro ist es am Freitag, 5. Januar, zum Raubüberfall eines Geldtransporters gekommen.
+
In Großkaro ist es am Freitag, 5. Januar, zum Raubüberfall eines Geldtransporters gekommen.

Schüsse, schwerbewaffnete Beamte und zahlreiche Spürhunde: Die Aufregung nach dem Geldtransporter-Überfall in der Gemeinde Großkarolinenfeld ist groß. Die Suche nach den beiden Tätern läuft, Zeugen werden gebeten sich an die Polizei zu wenden. Was bisher bekannt ist.

von Anna Heise und Julian Baumeister

Großkarolinenfeld – Fünf Schüsse. Kurz hintereinander. Daran erinnert sich die Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, ganz genau. „Ich dachte erst, dass es sich um Feuerwerkskörper handelt und bin deswegen im Bett liegen geblieben“, sagt sie. Die Frau wohnt nur wenige Meter von der Raiffeisenbank entfernt. Jener Filiale in der Pfälzerstraße vor der es am Freitag, 5. Januar, zu einem schweren Raubüberfall gekommen ist.

Mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen

Wie die Polizei später bekannt gab, überfielen zwei maskierte Täter die Besatzung eines Geldtransporters. Einer der Geldboten wurde mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen und erlitt dabei leichte Verletzungen. Im Anschluss konnten die beiden Täter mit dem erbeuteten Bargeld in einem weißen Transporter in unbekannte Richtung flüchten. Die Geldboten versuchten noch, das Fahrzeug der Räuber mit Schüssen zu stoppen. Ohne Erfolg.

Seitdem sucht die Polizei nach den beiden Tätern – mit Hubschrauber und Spürhunden. Bisher konnten die Männer, die schwarz gekleidet waren und Skimasken trugen, jedoch nicht gefasst werden. Dass Überfälle dieser Art in der Regel äußert selten vorkommen, weiß Silke Zöller. Sie ist die Pressesprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) – dem Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der Geldtransporterunternehmen.

11.000 Mitarbeiter, 2.500 gepanzerte Geldfahrzeuge

Der BDGW gehören aktuell 26 ordentliche Mitgliedsunternehmen, mit insgesamt 78 Niederlassungen, und 25 außerordentliche Mitgliedsunternehmen an. Insgesamt verfügt die Branche über rund 2.500 gepanzerte Spezialgeldtransportfahrzeuge und beschäftigt circa. 11.000 Mitarbeiter.

„Die Sicherheitsstandards sind in Deutschland bereits sehr hoch und die Transporte sehr sicher“, sagt die Sprecherin. Zu vereinzelten Überfällen beziehungsweise Überfallversuchen komme es dennoch. „Alleine im Jahr 2023 transportierten und bearbeiteten die Mitgliedsunternehmen der BDGW rund 30 Milliarden Banknoten im Wert von knapp einer Billion Euro, verbunden mit über 25 Millionen Transportvorgängen“, erklärt Silke Zöller auf OVB-Anfrage. Setzt man dies ins Verhältnis zu den Überfallgeschehnissen – fünf in 2023 – sei die „Sicherheitslage sehr deutlich erkennbar“.

Keine Vorstrafen, Wissen rund um Waffen

Laut Silke Zöller müssen die Mitglieder Sicherheitsstandards einhalten, die der Bundesverband vorgibt. Auch bei der Einstellung des Personals gibt es zahlreiche Voraussetzungen. So müssen sich die Mitarbeiter mit Waffen auskennen, dürfen keine Vorstrafen oder einen negativen Eintrag bei der Schufa haben. Heißt: Menschen, die beispielsweise Schulden in Höhe von 100.000 Euro haben, werden höchstwahrscheinlich nicht dafür ausgewählt, einen Wagen zu fahren, in dem ein Millionenbeitrag liegt.

Der Geldtransporter ist laut Silke Zöller mit einem Ortungssystem ausgerüstet und findet in der Regel mit drei, in manchen Fällen – wie etwa in Großkarolinenfeld – mit zwei Beschäftigten statt. „Bei der Durchführung von Geld- und Werttransporten ist sicherzustellen, dass während des gesamten Transportverlaufs mindestens ein Beschäftigter im Fahrzeug bleibt“, erklärt die Sprecherin. In anderen Worten: Einer fährt und parkt den Geldtransporter, ein zweiter steigt aus, geht zur Abholstelle und schleppt die Geldkassetten zum Fahrzeug. Beide Geldboten sind bewaffnet. Auch das ist vorgeschrieben.

Höhe der Beutesumme bislang nicht bekannt

In Großkarolinenfeld sind die beiden Geldboten nun trotz der Sicherheitsvorkehrungen Opfer eines Raubüberfalls geworden. Wie viel Geld die Täter erbeuten konnten, ist im Moment noch nicht klar. Bestürzt über den Fall zeigte sich auch Bürgermeister Bernd Fessler: „Ich bin froh, dass im Moment noch Schulferien sind, weil sich der Ort des Geschehens in Schulnähe befindet“, betonte er. 

Kommentare