Strenge Regeln für Wirte und Gäste
Große Kontroll-Aktion: Stadt und Polizei fahnden in Rosenheims Wirtschaften nach Corona-Sündern
Mit umfangreichen Kontrollen hat die Polizei am Dienstag und am Mittwoch in Rosenheimer Gaststätten die Einhaltung der verschärften Corona-Regeln geprüft. Schwarze Schafe kann ein Verstoß teuer zu stehen kommen.
Rosenheim – Mit aus Sicht der Polizei erfreulichem Resultat endeten die Kontrollen: Es habe keine schwerwiegenden Beanstandungen gegeben. „Die Kontrollen verliefen problemlos und in kooperativer Atmosphäre“, heißt es aus dem Ordnungsamt der Stadt Rosenheim. Es habe Kontrollen in 27 Betrieben gegeben, es müssen keine Bußgelder verhängt werden. Kleinere Verstöße seien direkt besprochen worden.
Hintergrund für die verschärften Bestimmungen: In den Landkreisen in der Nachbarschaft der Region Rosenheim marschieren die Inzidenzzahlen stramm auf die Tausender-Marke zu oder haben sie – wie in Rottal-Inn (1140,4) – bereits geknackt. Die Klinik-Ampel, bemessen an der Auslastung der Krankenhäuser in ganz Bayern, steht auf „Rot“, Mit Donnerstag (11. November) gilt für Bayern erneut der Katastrophenfall.
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Die Region Rosenheim ist mit einer Inzidenzzahl von 581,2 für den Landkreis und 388,4 für die kreisfreie Stadt noch nicht mal unter den am stärksten betroffenen Gebieten Bayerns. Insgesamt liegt der Freistaat mit 427,4 bundesweit auf dem dritten Platz hinter Sachsen (521,9) und Thüringen (469,2).
Strenge Regeln für Wirte und Gäste
Aufgrund der schwierigen Lage hat sich die Polizei in den vergangenen Tagen verstärkt darum gekümmert, ob die verschärften Regeln etwa von Wirten und Gästen eingehalten werden.
In der Gastronomie und für Beherbergungsbetriebe gilt die sogenannte 3G Plus-Regelung, die den Zutritt entweder Genesenen und geimpften oder Gästen mit negativem PCR-Test gestattet. Clubs und Diskotheken dürfen sogar nur Genesene oder Geimpfte einlassen. Daran scheinen sich in den vergangenen Tagen die meisten Wirte und Gäste gehalten zu haben.
Unsicherheit in der Branche ist groß
Angela Rieß von „Tante Paula“ in Rosenheim bestätigt, dass die Gäste gegen die Kontrolle der Regeln durch das Personal in der Regel nicht protestierten. Aber, so sagt es Rieß: „Die kommen eher gar nicht mehr.“
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Bei „Tante Paula“ wie auch anderen Betrieben sei die Frage eher, wie lange man unter verschärften Pandemie-Regeln noch überleben könne. Die Gäste seien eben nicht begeistert, für viele spielte die Frage nach Impf- oder Immunstatus auch zu sehr ins Private, überhaupt sei die Unsicherheit in der Branche groß. „Viele Weihnachtsfeiern werden abgesagt“, sagt sie.
Neben ihren Gästen werden Gastronomen und Veranstalter in den kommenden Tagen auch immer wieder die Polizei begrüßen können. Es werde „ganz sicher verstärkte Kontrollen“ geben, sagte Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Die Kontrollen werden dann nicht auf die Stadt Rosenheim beschränkt sein.
Auch das Landratsamt schaltet sich ein. „Im Hinblick auf die jüngsten Ausführungen der Bayerischen Staatsregierung werden in nächster Zeit im Landkreis Rosenheim auch nicht anlassbezogene Kontrollen in Betrieben aller Art stattfinden“, sagte Sprecherin Ina Krug. „Aktuell laufen die Planungen dafür.“
Hohe Strafen für Verstöße
Für Gäste und Beschäftigte können bei Verstößen Strafen von 250, für Gastgeber und Veranstalter, Betreiber und Arbeitgeber sogar Bußgelder von 5000 Euro fällig werden. Kleinere Strafen solle die Polizei unverzüglich einziehen können, hatte Ministerpräsident Söder angekündigt. Wie das juristisch unterfüttert werden könne, wisse man allerdings noch nicht, sagte Stefan Sonntag.