Gut für die Umwelt
Grainbach: Warum Bauers Milchvieh-Betrieb in Sachen Klima spitze ist - und auch die Hennen mithelfen
Ein Samerberger Milchviehbetrieb hat beim „Klimacheck“ teilgenommen, und das mit großem Erfolg. Fachleute nahmen dabei die Emissionen der 25 Kühe unter die Lupe. Der Landwirt wartet, neben seinem Rindvieh, mit einer weiteren Besonderheit auf.
Grainbach – Wie die regionale Landwirtschaft die Nachhaltigkeit lebt und optimiert, das zeigt der Betrieb von Franz Bauer. Dieser nahm im vergangenen Jahr zum ersten Mal beim „Klimacheck“ der Landesanstalt für Landwirtschaft teil und schnitt mit sehr gut ab.
Um die Emissionen im Bereich „Milchkuh“ zu ermitteln, werden unter anderem die Produktionsleistungen der 25 Kühe, die Futtermittel und deren Ursprung in ein Programm zum Klimacheck eingepflegt. Auch wichtig für die Erhebung ist die anfallende Gülle, der Verbrauch von fossilen Rohstoffen, Wasser, Strom und Mineraldünger. Diese Faktoren werden im Klimacheck nach Treibhausemissionen bewertet und mit ökonomischen Faktoren gewichtet.
Im bayernweiten und auch im internationalen Vergleich
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. So schlägt sich die Samerberger Milchkuh von Franz Bauer im bayernweiten Vergleich und auch im internationalen Vergleich sehr gut. „Wir haben nichts geändert oder auf ein bestimmtes Ergebnis hingearbeitet. Es zeigt einfach, dass wir schon immer in Generationen denken,“ so Hubert Bauer, der Vater des Betriebsleiters.
Das Futter für die Milchkühe muss der Landwirt kaum zukaufen oder gar importieren. Im Sommer sind die Tiere auf der Weide und auch im Winter stammt die Futterration zu 95 Prozent von den hofeigenen Grünlandflächen. Diese Flächen könnten nicht besser genutzt werden als durch die Kuh. Sie wandelt das für Menschen nicht verwertbare Gras in Milch und Fleisch um. Diese Umwandlung ist bei der Zweinutzungsrasse Fleckvieh, wie sie Franz Bauer hält, im ausgewogenen Verhältnis. Das bedeutet auch, dass weibliche und männliche Tiere eine gute Klimabilanz erzielen können.
Legehennen-Mist dient als Dünger
Eine weitere Besonderheit am Betrieb betrifft die Düngung der Flächen. Hier kommt das zweite Standbein von Franz Bauer zum Einsatz: die Legehennen-Haltung mit Direktvermarktung. Der von den Legehennen anfallende Mist wird zusammen mit der Rindergülle auf die Flächen gebracht und liefert so wertvolle Nährstoffe an die genutzten Flächen zurück.
Als Franz Bauer nach künftigen Plänen für den Betrieb gefragt wurde, meinte er: „Den Strom selbst zu erzeugen, das könnte eine künftige Investition sein“, die sich ganz nebenbei auch wieder positiv im Klimacheck auswirken würde.
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