1100 Jahre Gollenshausen
Gollenshausener feiern drei Tage: Stolz auf 1100 Jahre Zusammenhalt
Mit einem langen Festwochenende feierte Gollenshausen sein 1100-jähriges Bestehen: Höhepunkt war der Festzug am Sonntag (8. September) gefolgt vom Festgottesdienst am Chiemseeufer. So verliefen die Feierlichkeiten.
Gstadt/Gollenshausen – 1100 Jahre Gollenshausen – da darf man stolz, demütig und dankbar sein. Den Zusammenhalt lobte nicht nur Pfarrer Andreas Przybylski in seiner Predigt beim Festgottesdienst, auch stellvertretender Landrat Josef Huber betonte: „Heimat bewahren heißt zusammenhalten.“ Dass die Gollenshausener stolz auf ihr Dorf sind, zeigte sich an der regen Beteiligung aller Ortsvereine, an der Anwesenheit zahlreicher Bürgermeister der Gemeinden rund um den Chiemsee beim Festgottesdienst sowie an den vielen Besuchern von nah und fern, die drei Tage lang 1100 Jahre Gollenshausen feierten.
Große Vorbereitungen
Für die Feierlichkeiten hatte sich der Gstadter Ortsteil mächtig ins Zeug gelegt: Ein großes Festzelt am Badeplatz am See, Musik, Bewirtung, Gottesdienst, Blumenschmuck und vieles mehr. Tourist-Info, Verwaltung, Bauhofmitarbeiter und viele freiwillige Helfer der Ortsvereine hatten sich schon lange im Vorfeld zusammengetan, um für das Festwochenende gerüstet zu sein und um sich und ihren Ort gebührend zu feiern. Aus den Reihen des Gemeinderates wurde zudem finanzielle Unterstützung zugesichert. Dass alle Ortsvereine zusammenhelfen, hatte sich schon 2018 bewährt. Vor sechs Jahren feierte der Hauptort Gstadt 850 Jahre. Nun aber galt es: „Alle für 1100 Jahre Gollenshausen“.
Bieranstich und Austropop
Los gingen die Feierlichkeiten am Freitagabend mit dem Bieranstich. Die Brauerei Baumburg hatte dafür ein Fass bereitgestellt. Drei wuchtige Schläge benötigte Gstadts Bürgermeister Bernhard Hainz, dann konnte er stolz verkünden: „O’zapft is. Auf a friedliche Wiesn und drei schöne Tage.“ Die Band Olles Leiwand eröffnete den ersten Abend mit mitreißenden Austropop-Klängen, der Samstagabend hingegen war der traditionellen Blasmusik gewidmet: Die Preaner Buam aus Prien spielten auf. „So kommt jeder auf seinen Geschmack,“ hatte Sophia Staller, Leiterin der Tourist-Info, die Musikauswahl schon vor dem Bieranstich begründet.
Festplatz am Chiemseeufer
Höhepunkt des Festwochenendes war am Sonntag, 8. September: In einem langen Kirchenzug – angeführt von der Eggstätter Musikkapelle – bewegten sich Gläubige, Vereine mit Fahnenabordnungen, Honoratioren aus Politik und Wirtschaft und zahlreiche Besucher von der Kirche hinunter zum Festplatz direkt am Chiemseeufer. Im Festzelt fand dann der Gottesdienst, musikalisch umrahmt vom Kirchenchor Gollenshausen unter der Leitung von Wolfram Heinzmann, statt. Pfarrer Przybylski verglich 1100 Jahre Gollenshausen mit der Ehe: „In guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit.“ Zusammenhalten und miteinander auskommen, das müssten einheimische Landwirte und Neureiche mit Zweitwohnsitz, oder auch Gemeinderäte untereinander. Die Worte des Pfarrers kamen so gut an, dass die Festgottesdienstbesucher nach der Predigt spontan Beifall klatschten.
Ehe es zum gemütlichen Teil überging, hielt Bürgermeister Hainz noch eine kurze Ansprache. Er dankte allen Mithelfern für die 1100-Jahr-Feier, insbesondere den Hauptorganisatoren Sophia Staller und Andreas Weiller von der Tourist-Info. Hainz erinnerte daran, dass 924 Gollenshausen erstmals urkundlich erwähnt wurde. Kurz ging Hainz auf die vielen Namen des Ortsteils wie Golduneshusa, Gstade oder Goldezhaußen und die lange wechselvolle Geschichte des Ortes ein, der nun Ortsteil von Gstadt sei und den Außenposten an der Grenze zum Landkreis Traunstein bilde. Das Stichwort Landkreis-Grenze griff auch stellvertretender Landrat Huber auf: Es sei schön, dass Gollenshausen zu Rosenheim gehöre. Denn „Rosenheim ist Rosenheim.“ Huber lobte den Zusammenhalt. 1.100 Jahre Gollenshausen stünden für 1.100 Jahre Heimat. Man habe und sollte auch weiterhin mit Maß und Ziel zusammenhalten. Deswegen wünsche er dem Ort weitere 1100 Jahre.
Nach so vielen Worten ging es zum geselligen Teil über: Mittagstisch, Kaffee und Kuchen (von den Vereinen des Ortes gebacken) und gemütliches Ausklingen lassen. Anfangs unterhielt die Musikkapelle Eggstätt, später dann die Leabein Musi.



