Auftakt zur Bayernliga in Kolbermoor
Gewagte Sprünge und spannende Rennen: BMX-Elite kommt nach Kolbermoor
Spannende Rennen sind beim Auftakt zur Bayernliga am Samstag am BMX-Gelände in Kolbermoor zu erleben. Danach startet ein Trainingslager mit 120 Aktiven aus ganz Deutschland und Österreich. Was auf dem Programm steht.
Kolbermoor – BMX Racing? Was soll das sein, werden sich viele fragen und denken zunächst an BMX freestyle mit Tricks und hohen Sprüngen, wenn sie mit dem Begriff denn überhaupt etwas anfangen können. Wer es genau wissen will, hat am Samstag (1. April) die Gelegenheit, beim Auftakt zur Bayernliga am BMX-Gelände in der Aiblinger Straße 18 bei hochkarätigen Rennen zuzuschauen. Daran schließt sich ein fünftägiges Trainingslager an, das Interessierte ebenfalls zum Zuschauen einlädt.
Gewagte Gipfel-Sprünge
BMX-Räder sind Gefährte mit meist 20 Zoll kleinen Rädern, auf denen man, wollte man „normal“ darauf fahren, aussähe wie der berühmte Affe auf dem Schleifstein. Doch auf solchen Rädern sitzt man auch nicht, man fährt stehend. Denn „Speed“ ist alles in diesem Sport, bei dem der „Racer“ oder die „Racerin“ die festgelegte Strecke, die alles andere als eben ist, überwindet. Sie ist vielmehr eine überdimensionierte „Buckelpiste“ mit Hügeln und Tälern. In diesem Relief liegt die besondere Herausforderung dieses Sports.
Während Anfänger noch den Gegebenheiten folgen und sozusagen immer wieder runter und wieder rauffahren, was Kraft und vor allem Zeit kostet, versuchen Fortgeschrittene, sich möglichst der „ebenen“ Ideallinie anzunähern, das heißt, nur leicht übertrieben formuliert: von Hügelkuppe zu Hügelkuppe flach zu springen.
Kondition, Konzentration und Technik
Das hört sich das leicht an, erfordert in der Praxis aber viel Kondition, Konzentration und Technik. Vor allem dann, wenn man bedenkt, dass in den Wettkämpfen immer acht Fahrer nebeneinander starten. Nur wer es schafft, vorneweg zu fahren, hat für sich freie Bahn. Alle anderen müssen schauen, wie sie trotz Neben-, Vorder- und Hintermann „ihr eigenes Ding“ durchziehen können.
Im Pulk ist der Kampf um die Ideallinie hart, vor allem in den Kurven der Strecke. Trotzdem ist der BMX-Sport nicht nur etwas für erwachsene Profis, er hat durchaus Familientauglichkeit. Beginnen kann man damit im Alter von fünf Jahren, und sobald man stehend radeln kann. Und nicht selten passiert es, dass Väter und Mütter ebenfalls mit einsteigen, wenn der Nachwuchs erstmal aufs BMX-Rad gekommen ist.
Starterfeld ist zwischen 5 und 50 Jahre alt
Beim Rennen am Samstag reicht die Alterspalette der Fahrer und Fahrerinnen so auch von 5 bis über 50 Jahren. Die Attraktivität des Sports durch alle Altersgruppen hat dazu geführt, dass er in Kolbermoor rund 120 Aktive in einer höchst lebendigen Abteilung des SV-DJK Kolbermoor vereint, die durchaus schon große sportliche Erfolge – darunter sogar Weltmeistertitel – für sich verbuchen konnte.
Dieser Umtriebigkeit ist es auch zu verdanken, dass der Auftakt zur Bayernliga schon seit 29 Jahren in Kolbermoor stattfindet. Das anschließende Trainingslager, zu dem sich in diesem Jahr gut 120 Teilnehmer aus ganz Deutschland und auch aus Österreich angemeldet haben, hat eine ebenso lange Tradition. Und obwohl es dabei in erster Linie natürlich um den Sport geht, hat beides – Rennen und Trainingslager – durchaus etwas von einem Familientreffen.
Begeisterung packt ganze Familien
Denn anders als in den benachbarten europäischen Ländern ist BMX in Deutschland immer noch eher eine Nischensportart: Man kennt sich und freut sich bei jedem Event darauf, wieder einmal zusammenzutreffen. Dennoch ist auch jeder Besucher „von außen“ von Samstag, 1. April, bis Donnerstag, 6. April, willkommen, denn nicht selten passiert es, dass jemand, der eigentlich „nur so vorbeischauen“ wollte, am Ende selbst aufs Rad steigen möchte.
Die Begeisterung für das BMX Racing packt aber nicht nur die Sportler, sondern auch die Familien und Freunde am Bahnrand. Und die haben ebenfalls genügend Möglichkeiten, sich einzubringen: Ohne deren Engagement könnten weder die Bahn gepflegt, noch der Startberg und die erste Gerade umgebaut werden. Auch Renntage wie der am Samstag (1. April) oder das darauffolgende Trainingslager wären ohne zusätzliche helfenden Hände nicht durchführbar.
