Vereine können sich jetzt bewerben
Kolbermoor unterstützt Jugendarbeit mit 55.000 Euro
55.000 Euro schüttet die Stadt Kolbermoor jährlich für die Jugendarbeit aus. Jetzt können sich die Vereine wieder darum bewerben. Doch sie müssen einige Voraussetzungen erfüllen, um an die begehrten Fördermittel zu kommen.
Kolbermoor - Sport, Brauchtum, Dienst bei der Feuerwehr oder kirchliches Engagement - so vielseitig wie das Leben ist auch die Jugendarbeit in der Stadt Kolbermoor. Die Kommune stellt - vorbehaltlich eines positiven Stadtratsbeschlusses - auch in diesem Jahr wieder 55.000 Euro für die Jugendförderung bereit, die dann Mitte des Jahres ausgezahlt werden. „Das ist ein wichtiger Bestandteil der Gesamtfinanzierung unseres Vereins und macht es uns möglich, unsere Jugendtrainer entsprechend vergüten zu können“, betont Sabine Balletshofer-Wimmer, die Vorstandssprecherin des SV-DJK, des größten Kolbermoorer Vereins.
Bewerbungsfrist läuft bis zum 1. März
Grundlage dieses freiwilligen Zuschusses ist die „Richtlinie zur Förderung der Jugendarbeit in Vereinen“, deren Ziel nach Informationen der Stadtverwaltung die Förderung einer „ehrenamtsbasierten, nachhaltigen, aktiven und qualifizierten Jugendarbeit in den Kolbermoorer Vereinen“ ist. Dabei geht es nicht nur um sportliche Angebote, sondern um jegliche Art sinnvoller Freizeitgestaltung, die Pflege von Kultur und Brauchtum oder den Schutz von Klima und Natur.
„Antragsberechtigt sind eingetragene Vereine mit Sitz in Kolbermoor, in Kolbermoor angesiedelte Ortsgruppen von Verbänden sowie Glaubensgemeinschaften, sofern diese Körperschaften des öffentlichen Rechts sind. Sie müssen allen Einwohnern offen stehen“, erklärt Pia Obermaier von der Stadtverwaltung.
Förderung für Vereine ab 20 Mitgliedern
Die Förderung ist an einige Voraussetzungen geknüpft: unter anderem die steuerrechtliche Gemeinnützigkeit des Vereins oder die Mindestzahl von 20 Mitgliedern, unter denen wiederum mindestens fünf Kinder und Jugendliche vor Vollendung des 18. Lebensjahres sein müssen. Zudem muss mindestens ein Gruppen- oder Übungsleiter mit einer Qualifizierung im Bereich der Jugendarbeit - entweder in Form einer Trainerlizenz, der Jugendleiter-Card (Juleica) oder vergleichbaren anerkannten Zulassungen - im Verein sein. „Auf diese Weise soll mit der Förderung auch ein gewisser Standard in Bezug auf die Ausbildung der Betreuer sichergestellt werden“, so Obermaier.
Die Vereine müssen bis zum 1. März alle erforderlichen Unterlagen einreichen. Danach ermittelt die Verwaltung die gesamten Mitgliedereinheiten und errechnet nach einer feststehenden Formel die jeweilige Vereinspauschale.
„Je nachdem, wie viele Vereine sich mit welcher Anzahl von Kindern und Jugendlichen melden, variiert die individuelle Förderung von Jahr zu Jahr“, erklärt Obermaier. So betrug die Fördereinheit im Jahr 2021 beispielsweise 8,88 Euro, im Jahr 2022 lag sie bei 8,44 Euro. Diese Fördereinheit wird mit der Zahl der für den jeweiligen Verein ermittelten Mitgliedereinheiten multipliziert und ergibt so den Förderbetrag, der dem Verein zur Verfügung gestellt wird. Grundsätzlich gilt also: Je mehr förderfähige Mitglieder ein Verein hat, desto höher ist der Zuschuss.
Es gibt zwischen 278 und mehr als 40.000 Euro
Im vergangenen Jahr kamen nach Informationen der Stadtverwaltung elf Vereine in den Genuss der städtischen Förderung - darunter beispielsweise der Sportverein SV-DJK, die Jugend-Feuerwehren, der Quest-Dance-Club, die beiden Schützengesellschaften oder die Ministranten der Stadtkirche. Auf die einzelnen Vereine entfielen zwischen 278 Euro und 42.959 Euro.
Größter Kolbermoorer Verein ist der SV-DJK Kolbermoor mit 1142 Kindern und Jugendlichen sowie 124 anerkannten Betreuern. „Der Großteil des Zuschusses geht direkt an die Abteilungen und wird dort individuell für die Jugendarbeit eingesetzt“, erklärt Karin Maier, Geschäftsführerin des SV-DJK Kolbermoor. Vergleichsweise klein - was die förderfähigen Mitglieder betrifft - ist der Trachtenverein „D‘Mangfalltaler“, doch: „Jeder Euro hilft uns in der Jugendarbeit“, ist Jugendleiterin Claudia Beutl für die Förderung dankbar. Die Jugendarbeit ist mit Volkstänzen, Plattln und Drahn nicht nur sportlich, sondern mit der vielseitigen Brauchtumspflege zugleich kreativ und kulturell wertvoll.
Nachwuchs steigt in einem Jahr um 200 Prozent
Einen Zuwachs von 18 Kindern verzeichnete die neu gegründete Kinder-Feuerwehr Pullach im vergangenen Jahr - das entspricht einem Plus von 200 Prozent. Insgesamt gehören jetzt 24 Kinder und Jugendliche zum Nachwuchskader der Pullacher. „Für eine kleine Feuerwehr wie uns ist die Jugendförderung der Stadt natürlich eine große Unterstützung“, sagt Kommandant Josef Hofmann. Er hofft, dass die pädagogischen Fachkräfte im Team als ausgebildete Jugendbetreuer anerkannt werden.
Die Vereine werden nicht einzeln angeschrieben. Sie finden alle Informationen und erforderlichen Formulare auf der Webseite der Stadt Kolbermoor. Die Verwaltung trägt alle gemeldeten Daten der Vereine zusammen und legt sie dem Stadtrat vor. Sobald der Beschluss über die Auszahlung der Förderbeträge gefasst ist, erfolgen dann im Juni oder Juli die Auszahlungen an die Vereine . Mit der Bereitstellung dieses Betrages, so heißt es aus der Stadtverwaltung, solle die überaus wichtige Jugendarbeit vorangetrieben sowie das ehrenamtliche Engagement in den Kolbermoorer Vereinen und Ortsgruppen gewürdigt werden.