Gemeinde reagiert auf die Kritik
„Es herrscht blankes Chaos“: Gesperrte Bahnübergänge in Feldkirchen-Westerham sorgen für Frust
Die Sperrung der beiden Bahnübergänge in der Miesbacher Straße und Höhenkirchener Straße in Feldkirchen-Westerham sorgt laut einem Anwohner für Verkehrsprobleme. Grund dafür seien fehlende Umleitungsschilder, die frühzeitig darauf aufmerksam machen. Nun reagiert die Gemeinde auf die Kritik.
Feldkirchen-Westerham – Alexander Stephan kann es nicht verstehen. Seit Montag (28. April) sind in Feldkirchen-Westerham die Bahnübergänge in der Miesbacher Straße und in der Höhenkirchener Straße gesperrt. Im Bereich des Bahnhofes Westerham führt die Deutsche Bahn Gleiserneuerungsarbeiten durch. Bis zum 6. Mai sollen die Sanierungsarbeiten andauern. Der Verkehr wird für diesen Zeitraum über Feldolling umgeleitet. Alles schön und gut, wäre da nicht das Chaos, das laut Stephan seit Beginn der Sperrung dort herrscht. Der Grund: Es fehle an Umleitungsschildern, die die Fahrer rechtzeitig informieren.
„Autofahrer, die aus der Richtung Miesbach kommen, stehen plötzlich vor der Sperrung des Bahnübergangs in der Miesbacher Straße“, sagt Stephan. Und selten komme diese Situation seit Beginn der Sanierungsarbeiten nicht vor. Die meisten Fahrer würden dann sofort umlenken und versuchen, über die Anliegerstraße Am Angerberg zum Bahnübergang in der Höhenkirchener Straße zu gelangen. Doch auch hier treffen sie nur auf eine Sperrung. „Es herrscht dort blankes Chaos“, sagt der Feldkirchen-Westerhamer, der die Situation immer wieder beobachtet.
Es fehle an Umleitungsschildern
Ausgelöst wird dieses Chaos laut Stephan durch die schlechten beziehungsweise fehlenden Umleitungsschilder. Stehe jemand mit seinem Fahrzeug vor dem einen Bahnübergang, versuche er es sofort mit dem anderen „ohne zu wissen, dass dieser auch gesperrt ist“. Und das gelte nicht nur für den fahrenden Verkehr. Denn Stephan betont, dass auch Fußgänger und Radfahrer dort nicht weiterkommen. „Vor allem für die Schulkinder in der Früh ist das ein Problem“, sagt er. Sowohl Fußgänger als auch Radfahrer müssen an der Kreuzung An der Bahn und Bachweg die Gleise überqueren.
Zweimal habe sich Alexander Stephan deshalb schon an die Gemeinde gewandt. Einmal schickte er eine E-Mail auch an den Bürgermeister. „Mir wurde nur geantwortet, dass man sich darum kümmern wird“, sagt Stephan. Doch dass es überhaupt zu solch einem Chaos kommen konnte, dafür hat er nur wenig Verständnis. Denn nicht einmal in Google Maps wären die beiden Sperrungen markiert. Und das sei schnell und einfach gemacht. „Würde auch ein fünfjähriges Kind hinbekommen“, sagt er.
Gemeinde versteht den Frust
„Natürlich können wir die Verärgerung der Anwohner nachvollziehen“, sagt Karolin Lohwasser, Pressesprecherin der Gemeinde Feldkirchen-Westerham. Allerdings sei für die Straßensperrung und die verkehrsrechtlichen Anordnungen der Miesbacher Straße das Landratsamt zuständig, da es sich dabei um eine Kreisstraße handelt. Schilder, die auf die Sperrung hinweisen, gebe es aber schon weit vor dem Bahnübergang, betont Lohwasser. Nur direkt davor gebe es keine mehr.
Umleitungsschilder sind damit „schon sehr früh auf der Strecke ersichtlich“. So gebe es Hinweise in der Münchner Straße, mehrere in der Rosenheimer Straße und auch in der Miesbacher Straße selbst. Auch auf der Homepage der Gemeinde gibt es einen Plan, der die Schilder und Umleitungen kennzeichnet. „Leider fahren manche Autofahrer einfach weiter und ignorieren die Schilder, somit landen sie direkt vor der Sperrung“, sagt Lohwasser.
Dennoch sei die Gemeinde dabei, die Beschilderungen zu optimieren. Für die Kreisstraße stehen sie deshalb auch mit dem Landratsamt in Kontakt. Auch Anregungen der Bürger würde man dabei berücksichtigen. Was die Beschwerde zu Google Maps angeht, kann die Sprecherin der Gemeinde ebenfalls aufklären: „Einige Kartenanbieter nutzen ausschließlich Nutzermeldungen, weshalb diese Meldungen oft erst später erscheinen, wie zum Beispiel bei Google Maps.“ Die Gemeinde hat für die digitalen Karten rechtzeitig sämtliche verkehrsrechtliche Anordnungen an den Zentralen Server für Verkehrsmeldungen gemeldet. „Nach unseren Prüfungen sind die Sperrungen in den meisten Android- und Apple-Karten aufgenommen. Auch bei Google Maps gibt es einen Sperrhinweis“, sagt Lohwasser.