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Das waren die Gründe

Rumänischer Lkw-Fahrer will bei Rosenheimer Juwelier einbrechen: Aus Verzweiflung in den Knast?

Weil ein Vater eines Buben (11) einem fremden Kind auf einem Rosenheimer Bolzplatz ins Gesicht schlug, musste sich dieser vor Gericht verantworten.
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Gericht (Symbol)

Ein rumänischer Lkw-Fahrer versuchte bei einem Rosenheimer Juwelier einzubrechen. Das waren seine Beweggründe - und so reagierte das Gericht.

Rosenheim – Ein dröhnender Knall weckte die Aufmerksamkeit eines Bewohners und etlicher Passanten in der Innstraße am Sonntag, 15. Oktober 2023, gegen 10.45 Uhr. Der Nachbar eilte an das Fenster. Dort beobachtete und fotografierte er einen Mann, der mit einem großen Stein am helllichten Sonntag versuchte, die Schaufensterscheibe eines gegenüberliegenden Juweliergeschäftes zu zertrümmern. Offensichtlich versuchte der Mann, das Geschäft zu berauben.

Flucht Richtung Innenstadt

Nachdem der Mann einen dritten Versuch vergeblich unternommen hatte die Scheibe zu durchbrechen, ließ er von dem Vorhaben ab und verließ den Ort in Richtung Innenstadt.

In der Heilig-Geiststraße wurde der Täter schließlich erkannt und festgenommen. Ohne Umschweife gestand der Angeklagte bereits bei der Polizei seinen vergeblichen Einbruchsversuch .Die Ursache, die sich im Nachhinein auch als glaubhaft herausstellte, war, dass der Mann – ein Lkw-Fahrer aus Rumänien – einen Lkw aus Rumänien nach Köln zu überführen hatte. Dort war ihm in einem Restaurant seine Geldbörse mit allen Papieren entwendet worden. Ohne alle Unterlagen versuchte er nun, nach Rumänien zurückzukommen.

Von Bundespolizei festgenommen

Auch ohne Bahnticket war er in Frankfurt am Main bereits von der Bundespolizei festgenommen worden. Nachdem seine Identität von den rumänischen Behörden bestätigt worden war setzte man ihn wieder auf freien Fuß. Mit weiteren Schwarzfahrten schaffte er es bis Rosenheim, wo er erneut um Hilfe ansuchte. Seine Bemühungen bei der Caritas waren, weil Sonntag, ebenfalls erfolglos. Ohne Geld, ohne Papiere, ohne deutsche Sprachkenntnisse und ohne jede Hilfe war er schließlich verzweifelt. So kam es zu dieser Kurzschlusshandlung, wobei er einfach einen Stein von der Straße hob, um an den Schmuck zu kommen und diesen irgendwie zu Geld zu machen. Damit wollte er es schließlich bis nach Hause schaffen. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Inzwischen erreichte ihn ein Schreiben aus Frankfurt das sein Verteidiger Rechtsanwalt Harald Baumgärtl dem Schöffengericht unter dem Vorsitz von Richter Matthias Knoblauch vorlegte.

Geldbörse mit Papieren

Darin bestätigte das Kölner Fundbüro, dass seine Geldbörse, zwar ohne Geld aber mit allen Papieren gefunden worden sei. Was die Version des 40-jährigen bestätigte.Im Hinblick auf den restlichen Tatvorwurf beantragte der Staatsanwalt die Vorwürfe wegen der Schwarzfahrten nach Paragraf 154 Strafprozessordnung einzustellen. Was den Vorwurf des versuchten Einbruchdiebstahls anging, so war der Angeklagte bei seinem Prozess vor dem Amtsgericht Rosenheim umfassend geständig. In seinem Schlussvortrag war der Staatsanwalt deshalb auch bereit, dies zu honorieren. So beantragte er eine Haftstrafe von 18 Monaten, die das Gericht wegen der bereits erlittenen Untersuchungshaft und weil es bei einem Versuch geblieben war, zur Bewährung aussetzen könne.

Nirgendwo straffällig

Der Verteidiger stimmte den Ausführungen des Staatsanwaltes größtenteils zu, verwies aber nochmals auf die verzweifelte Situation des Angeklagten und dass er auch noch nirgendwo straffällig geworden war. 15 Monate Haft, die zur Bewährung auszusetzen sind, so lautete sein Antrag.

Das Gericht sah ebenfalls die besondere Situation und verurteilte den Lkw-Fahrer zu einer Haftstrafe von 16 Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wird.

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