Fahrbahn-Teiler sorgt für Diskussionen
Mehr Sicherheit am Schramlbad oder „rausgeschmissenes Geld“? So hat sich Prien entschieden
Wird die Harrasser Straße in Prien sicherer? – Oder kommt es zu weiteren Problemen? Der Marktgemeinderat hatte sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Installation eines Fahrbahnteilers beschäftigt. Und eine Entscheidung getroffen.
Prien – Der Badeplatz Schraml an der Harrasser Straße ist ein beliebter Ort bei Einheimischen und Touristen. Eine Liegewiese mit Zugang zum Chiemsee, ein Bootsverleih und eine Gastronomie locken an. Und genau weil der Platz begehrt ist, und somit viele Autos, Radfahrer und Fußgänger unterwegs sind, kam der Wunsch mehr Sicherheit zu schaffen.
„Die Idee stammt ursprünglich von zwei Seiten. Einmal vom Bad-Betreiber, der jeden Tag in der Saison unten ist und das Feedback von Leuten bekam, dass es da nicht so einfach ist, die Straße zu queren“, erklärt Priens Bürgermeister Andreas Friedrich auf Nachfrage der Redaktion. Zudem kam aus dem Gremium „Runder Tisch Verkehr“ der Wunsch, auf Höhe des Bads eine Querungshilfe, beziehungsweise einen Fahrbahnteiler zu errichten. Ein entsprechender Antrag, wurde in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung am Mittwoch (15. Mai) behandelt, jedoch mit einer anderen Beschlussvorlage, als ursprünglich in der öffentlichen Bekanntmachung aufgeführt.
Ursprüngliche Idee „nicht realisierbar“
In der Sitzung des Haupt- und Werkausschusses am 21. Februar wurde bereits vonseiten der Verwaltung die Aufstellung eines Fahrbahnteilers vorgeschlagen, wie er auch in der Seestraße vorhanden ist. Zwei Betonpoller schaffen dort eine Querungshilfe. Weil auch der schmale, unbefestigte Gehweg auf Seeseite der Harrasser Straße, der zum Fahrbahnteiler führen würde, gefährlich sei, beauftragte der Ausschuss die Verwaltung, ebenso die Verbreiterung des Kiesweges zu prüfen.
Dieser Bitte wurde nachgegangen. Jedoch stellten die Verantwortlichen fest, dass die ursprüngliche Idee nicht umgesetzt werden kann, wie Donat Steindlmüller, Geschäftsleiter der Marktgemeinde Prien, bei der Sitzung erklärte. Ein Versuch mit einem LKW-Fahrzeug der Feuerwehr sowie einem zufällig vorbeifahrenden Baufahrzeug mit Anhänger zeigte, dass die Straßenbreite mit dem geplanten Fahrbahnteiler zu gering wäre. Somit müsste dieser auf Höhe eines Grundstücks errichtet werden, das nicht der Marktgemeinde gehört. Eine Zustimmung des Eigentümers liegt laut Steindlmüller aber nicht vor.
Auch weitere Ideen waren mit Problemen verbunden – auch was die Verbreiterung des Banketts angehe – und nicht umsetzbar. Aus diesem Grund hieß der ursprüngliche Beschlussvorschlag: „Die Mitglieder des Marktgemeinderates nehmen Kenntnis vom Sachverhalt und lehnen die Errichtung eines Fahrbahnteilers ab.“
Diskussion: Neue Stelle auch geeignet?
Bis zur Gemeinderatssitzung am 15. Mai. „Bei weiteren Gesprächen sind wir auf eine andere Idee gekommen“, erklärte Steindlmüller dem Gremium. Diese sieht folgendermaßen aus: Der Fahrbahnteiler wird auf Höhe der jetzigen Bushaltestelle installiert. Die Haltestelle auf der Seeseite wird um einige Meter verlegt, sie befindet sich dann (aus Richtung des Klinikums her gesehen) hinter der Einfahrt. Der Abstand zwischen Fahrbahnteiler und Bad-Einfahrt wäre hinsichtlich des Schleppkurvenradius ausreichend, ebenso das Bankett auf der Schramlbad-Seite genügend breit.
Die Verwaltung schlägt daher laut Steindlmüller vor, dass die Poller des Fahrbahnteilers mit einem Durchmesser von 1,50 Meter und einem Abstand von vier Metern errichtet werden. „Dann kommen zwischen ihnen auch Fahrradfahrer mit Anhänger oder Besucher mit Stand-Up-Paddle gut durch“. Es würde sich dadurch noch eine Restfahrbahnbreite von 3, 25 Metern auf beiden Seiten ergeben. Die Errichtung sei mit Kosten von etwa 5000 Euro umsetzbar.
Dass der Teiler kommt, dem standen die Gremiumsmitglieder positiv gegenüber, jedoch gab es Kritik, dass er an dieser Stelle installiert werden soll. Gaby Rau (Grüne) befürchtete, dass die Gäste, die von Prien kommen, ihn nicht nutzen würden: „Der Großteil kommt aus dieser Richtung und nimmt dann den schnellsten Weg über die Straße ins Bad. Die gehen nicht extra die paar Meter weiter.“ Gunter Kraus (CSU) teilte diese Meinung. Der Fahrbahnteiler sei an dieser Stelle „rausgeschmissenes Geld“.
Rosi Hell (CSU) befürchtete, dass durch die Maßnahme Fußgänger und Fahrradfahrer meinen könnten, sie hätten Vorrang, wie bei einem Fußgängerüberweg und das könne zu Unfällen führen.
Darauf meldete sich Marion Hengstebeck (Bürger für Prien) zu Wort. „So dürfen wir nicht argumentieren“, betonte sie. Man gebe den Leuten immerhin die Möglichkeit über den Fahrbahnteiler die Straße zu überqueren, außerdem werde ein „optischer Anreiz geschaffen, dass Autos auf dieser geraden Straße abbremsen“.
Das Gremium entschied sich letztendlich mit vier Gegenstimmen mehrheitlich für die Errichtung des Fahrbahnteilers, an der von der Verwaltung vorgeschlagenen Stelle.

