Behörden forschen in der Gemeinde Schechen nach
Geheime Querdenker-Schule in Deutelhausen eröffnet? Bürgermeister: „Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache“
In einen Bauernhof in Deutelhausen in der Gemeinde Schechen ist nach langem Leerstand Leben eingekehrt. Was nicht für uneingeschränkte Freude sorgt. Denn es scheint, als hätten Querdenker dort eine Schule eröffnet.
Schechen – Was tut sich auf dem alten Bauernhof in Deutelhausen? Vieles deutet aktuell darauf hin, dass dort sogenannte Querdenker eine Schule eröffnet haben. Ein Hinweis darauf ging aus der Nachbarschaft des Hofes am Freitag bei der Gemeinde ein. Seitdem laufen dort und im Landratsamt die Nachforschungen. „Wir wissen, dass da etwas ist. Aber was, das wissen wir noch nicht“, formuliert es Bürgermeister Stefan Adam. Ob es wirklich eine Schule ist, ist noch fraglich, aber auf dem Hof sind seit Tagen sehr viele Kinder zu sehen. Die Nummernschilder der laut Nachbarn oft 20 und mehr Autos kommen nicht nur aus dem Landkreis Rosenheim, auch Ebersberger und Miesbacher sind vertreten.
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Viele Fragezeichen
„Viel kann ich dazu derzeit noch nicht sagen“, so Ina Krug, Sprecherin des Landratsamtes, auf Nachfrage der Redaktion. Das Landratsamt sei am Freitagnachmittag drüber informiert worden, dass sich auf dem Bauernhof in Deutelhausen in der Gemeinde Schechen wohl eine zweistellige Anzahl an Kindern und Jugendlichen treffe. „Es gibt derzeit noch viele Fragezeichen. Unklar ist unter anderem, ob es sich hier tatsächlich um einen Schulbetrieb oder eine Art Betreuung handelt“, so Krug. Unbekannt sei auch noch die Situation vor Ort. Dies müsse jetzt alles zunächst abgeklärt werden.
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Ehemaliger Besitzer wollte Hof abreißen
Nach Aussagen von Nachbarn stand der heruntergekommene Hof jahrelang leer, nachdem der letzte Mieter ausgezogen war. Der ehemalige Besitzer hätte das Gebäude abreißen wollen, habe es dann aber wohl verkauft.
Nach unzufriedenen Lehrern gefragt
Ein Nachbar, der namentlich nicht genannt werden will, wurde bei einer Begegnung mit einem der Erwachsenen, Trump-Kappe auf dem Kopf, informiert, dass es sich um eine Gruppe handele, die mit „dem System“ nicht einverstanden sei und jetzt eine eigene Schule aufmache. Ob er nicht zufällig Lehrer kenne, die auch unzufrieden seien. Sie bräuchten noch Lehrkräfte. „Ich habe nur gesagt, dass ich niemanden kenne und bin gegangen“, erzählt er.
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Ob Schule oder Lerngruppe, das ist rechtlich einer der Knackpunkte. Bisher können Eltern, die nicht wollen, dass ihre Kinder Selbsttest machen und Maske tragen, diese aus dem Präsenzunterricht herausnehmen und der Schulpflicht per Distanzunterricht nachkommen. Diese Regelung gelte nach wie vor, bestätigt Angelika Elsner vom Staatlichen Schulamt auf Nachfrage.
Privatschulen müssen von Regierung genehmigt werden
Privatschulen, gleich welcher Geisteshaltung, müssen von der Regierung von Oberbayern genehmigt werden, um den Unterrichtsbetrieb aufnehmen zu können. Von der Regierung von Oberbayern kam bis Redaktionsschluss keine Antwort auf die Anfrage der Redaktion.
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„Wenn es eine Art Lerngruppe oder Mittagsbetreuung ist, dann gibt es rechtlich vermutlich keine größeren Probleme“, sagt der Bürgermeister. Werde aber eine Schule betrieben, dann sehe es anders aus. Da wären dann in Sachen Baurecht, Jugendrecht, Schulrecht, etc. noch viele Fragen offen. Das versuche die Gemeinde gemeinsam mit dem Landratsamt jetzt zu klären. Adam gibt offen zu: „Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache.“