Renovierungsarbeiten abgeschlossen
Traumblick über Chiemsee „veredelt“: Was ist neu im Seiserhof, Claudia Wörndl?
Der Blick über den Chiemsee ist vom Seiserhof hoch über Bernau einer der eindrucksvollsten des ganzen Chiemgaus. Pünktlich zur Sommersaison sind dort die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Claudia Wörndl erzählt beim Besuch des OVB, worauf die Familie beim Umbau Wert legte.
Bernau – Den Chiemsee in voller Pracht vor Augen, die Kampenwand im Rücken und seit Kurzem auch im Inneren ein echter Hingucker: Der Gastro-Bereich des Seiserhofs über der Chiemsee-Gemeinde Bernau erstrahlt nach dreimonatigen Renovierungsarbeiten in schicker und moderner Holzoptik – ohne dabei die historische Note zu verlieren. „Wir haben uns gefragt, ‚wo fangen wir an, wo hören wir auf‘“, berichtet Claudia Wörndl im OVB-Gespräch und löst die Gedanken der Familie gleich auf: „Wir haben gesagt, wir machen einen Rundumschlag und deshalb ist jetzt der Bereich für die Hotel-, aber auch Tagesgäste frisch.“
Wir, das sind in diesem Fall das Ehepaar Claudia und Peter Wörndl sowie Sebastian und Marissa Wörndl, die Kinder aus Peter Wörndls erster Ehe. In der vierten Generation gehört den Wörndls der Seiserhof, Peter Wörndls Vater baute die Wirtschaft im Hof auf. 45 Jahre tat sich im Gastro-Bereich kaum etwas. „Wir haben immer wieder was anderes umgebaut, die Zimmer zum Beispiel oder um Brandschutzvorgaben einzuhalten. Auch eine Hackschnitzelanlage und Photovoltaik auf dem Dach waren zwischendurch dran“, erklärt Claudia Wörndl.
Zeitlimit eingehalten: Wiedereröffnung pünktlich zur Hauptsaison
Jetzt also der Innenbereich, das heißt Frühstücks-Buffet der Hotelgäste, Speiseraum für Hotel- und Tagesgäste, der Gewölbesaal, Eingangsbereiche, der Flur zu den Toiletten und die Schankanlage. „Die größte Herausforderung beim Umbau war das Zeitlimit: Im April wollten wir fertig sein und das haben wir auch geschafft“, freut sich Wörndl. Die Sommersaison ist mit der Hauptzielgruppe Hotelurlauber enorm wichtig für den Seiserhof. 31 Zimmer mit rund 60 Betten sind im Haus verteilt, dazu ein Ferienhaus. Im neuen Essensbereich sind schätzungsweise 160 Plätze, 100 weitere auf der Terrasse mit Blick auf den Chiemsee.
„In der Nebensaison ist der Eventstadl ganz praktisch“, sagt Wörndl und meint damit die 2018 errichtete Seiseralm auf der gegenüberliegenden Seite der Straße, die Urlauberinnen, Radfahrer und Wanderinnen auf den Seiserhof führt. Die Event-Location wird für Hochzeiten, Firmenfeiern und andere Veranstaltungen gebucht – und das sehr häufig: Bis einschließlich nächstes Jahr ist in der Hauptsaison jeder Samstag, mit einer Ausnahme, für Hochzeiten gebucht. Übernachten können die Gäste auf dem Seiserhof.
Familienbetrieb Seiserhof: Alle packen mit an
Organisiert ist der Seiserhof im Familienbetrieb. „Die großen Kinder von meinem Mann sind schon komplett mit drin, auch unsere gemeinsame Tochter hilft regelmäßig im Service aus, um sich ihr Studium zu finanzieren“, so Wörndl, die sich viel um das Personal kümmert und eigentlich aus der Baubranche kommt. „Ich mag es auf Leute zuzugehen, auch die Abwechslung in der Gastronomie schätze ich sehr.“ Peter Wörndl ist Küchenmeister, auch Sohn Sebastian steht in der Küche. Marissa Wörndl kümmert sich um den Hotelbereich.
Vor den Renovierungsarbeiten haben sich die vier zusammengehockt und besprochen. „Uns war wichtig, dass es allen gefällt, aber ich glaube, das haben wir ganz gut hinbekommen, also es gefällt Jung und Alt“, ist Claudia Wörndl zufrieden und ergänzt: „Wir erhoffen uns vom Umbau, dass wir auch ein junges Publikum heranziehen.“ Da Service-Personal im Chiemgau inzwischen schwer zu finden ist, wurde auch direkt ein Plan B bei der Renovierung umgesetzt: „Service und Verkauf könnte zur Selbstbedienung umgestellt und das Essen wie in vielen Hütten auf den Bergen an der Kasse abgeholt werden.“
Duft nach frischem Holz im ganzen Erdgeschoss
Neue Schankanlage, neues Design, aber in der Küche ist alles beim Alten geblieben, sagt Wörndl: „Regionale und bayerische Küche. Auch hauseigenen Fisch mögen die Leute ganz gern, dazu sind hausgemachte Kuchen den Gästen oft wichtig“. Ein Blick in die Karte bestätigt Wörndls Aussage. Nur das vegane und vegetarische Angebot wirkt noch ausbaufähig.
Auffällig am Umbau sind die vielen Holzelemente an der Decke und den Wänden, was wunderbar mit Tischen, Bänken, Stühlen und Schränken harmoniert. Die Fliesen am Boden sind dabei noch die alten, auch die Decke wurde lediglich sandgestrahlt und mit indirekter Beleuchtung und Stoff aufgefrischt. Die Polster auf den Bänken, teilweise mit Hirschmotiv, wirken modern, wie auch die größtenteils indirekte Beleuchtung. Historische Bilder, inklusive Kinderbilder von Wörndl Senior, fördern das urige Hüttengefühl mit den rustikalen Holzbrettern. Noch riecht es im großen Raum nach frischem Holz.
Auch Bürgermeisterin begeistert – Eckpfeiler Bernaus touristischem Angebot
„Wir haben mit der gleichen Schreinerei aus der Nähe in Österreich zusammengearbeitet, wie auch schon beim Stadl drüben, weil uns das so gut gefallen hat“, erklärt Claudia Wörndl. Auch ihrem Schwiegervater gefällt der Umbau, auch wenn er „etwas Angst“ hatte, ob es ihm taugt oder nicht. Bernaus Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber zeigte sich bei ihrem ersten Besuch nach der Wiedereröffnung in einer Pressemitteilung der Tourist-Info ebenfalls begeistert: „Das ist wirklich ein Vorzeigeprojekt für unsere Gemeinde – modern, durchdacht und mit viel Herzblut für die Tradition. Hier ist ein Ort entstanden, an dem sich Gäste wie Einheimische rundum wohlfühlen können.“
Claudia Rieling von der Bernauer Tourist-Info teilt auf OVB-Nachfrage mit: „Der Seiserhof ist mit seiner phänomenalen Lage oberhalb Bernaus und dem beeindruckenden Blick auf den Chiemsee ein echtes Aushängeschild für unseren Ort. Wir empfehlen ihn regelmäßig gerne weiter, sei es für einen entspannten Aufenthalt, ein gutes Essen oder eine besondere Feier. Mit seinen 31 Zimmern, der beliebten Event-Location Seiseralm und dem neu gestalteten Restaurant ist er ein unverzichtbarer Eckpfeiler unseres touristischen Angebots.“ Die Geschichte des Seiserhofs geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zumindest für die kommenden Jahrzehnte ist der Familienbetrieb gewappnet.

