Vernissage im Alten Priener Rathaus
Künstlerlandschaft Chiemsee: Eine Reise durch zeitgenössische Kunst und Tradition
Im Alten Priener Rathaus ist die Ausstellung der Künstlerlandschaft Chiemsee eröffnet worden. Zahlreiche Prominente, Künstler und kunstinteressierte Besucher kamen zur Vernissage. Bürgermeister Andreas Friedrich lobte die langjährige Tradition der Ausstellung, die bis zum 27. Oktober zu sehen ist.
Prien – Auch wenn kürzlich erst die KunstTage zu Ende gegangen sind: Kunst geht immer, selbst an schwül-warmen Sommerabenden. Zur Vernissage in der Galerie im Alten Priener Rathaus kam viel Prominenz. Aber auch mitwirkende Künstler und zahlreiche kunstinteressierte Besucher ließen es sich am Eröffnungsabend nicht nehmen, die diesjährige Kunstschau in Augenschein zu nehmen.
„Fester Bestandteil im Kulturkalender“
Seit Jahrzehnten sei die Ausstellung der Künstlerlandschaft Chiemsee „ein fester Bestandteil im Kulturkalender“, lobte Bürgermeister Andreas Friedrich. Der Kulturförderverein stelle mit der alljährlichen Ausstellung die Kontinuität und Vielfalt der Gegenwart der Künstlerlandschaft Chiemsee unter Beweis. Bürgermeister Friedrich betonte die gute Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde. Für die siebenköpfige Jury sei es, so Friedrich, sicher keine leichte Aufgabe gewesen, aus den vielen eingereichten Oeuvres auszuwählen. Denn nur 60 Künstlerinnen und Künstler ist es vorbehalten, in der Galerie auszustellen. Umso mehr sei er gespannt, „was uns heuer erwarten wird.“
Georg Klampfleuthner, Erster Vorsitzender des Kulturfördervereins, äußerte sich ähnlich. Er freue sich, dass Kunst am Ort gefördert und ausgestellt werde. Die fast 200 Jahre lange Tradition der Kunst am Chiemsee fortzusetzen, sei für den Kulturförderverein „eine Herzensangelegenheit.“ Wie schon sein Vorgänger hieß er alle Gäste willkommen, darunter insbesondere Anke Hellmann, Kulturreferentin des Landkreises Rosenheim, den Ehrenvorstand und Mitbegründer des Kulturfördervereins, Dr. Fritz von Daumiller (der an dem Tag Geburtstag hatte), die diesjährigen Kunst-Preisträger Lenz Hamberger („sehr berechtigt“ ausgezeichnet mit dem Kulturförderverein-Ehrenpreis für das Lebenswerk) und die Studio-Ausstellerin Antje Tesche-Mentzen. Ehe er das Wort an Laudatorin, Univ.-Prof. Mag. Dr. Sabine Coelsch-Foisner, übergab, dankte er der Jury, seinen Kollegen im Kulturförderverein und allen Mitorganisatoren der Ausstellung für das Zusammenwirken. Dr. Coelsch-Foisner hieß mit prägnanten Worten die Gäste, ihr Augenmerk auf einzelne Werke von Antje Tesche-Mentzen zu richten.
Über New York, Paris und Peking nach Prien
Die ausgebildete Sängerin, Pianistin, Ballettänzerin, Bildhauerin und Malerin mit Ateliers in München und Venedig, deren Werke schon auf Ausstellungen deutschlandweit und in Brüssel, Paris, Venedig, Florenz, New York und Peking zu bewundern waren, sei nach vielen Jahren des Herumreisens in Hafendorf angekommen. Sie sei „Zeugnis bildender Kunst,“ sei vollkommen authentisch, was sie auch mit ihrer Erscheinung („elegant, souverän, farbenprächtig“) ausdrücke, lebe für die Kunst, richte ihren weiblichen Blick aus den Weltgenuss („der weibliche Torso auf Naturstein zeigt: Hier bin ich!“) und lasse mit ihren Hafendorfer Konzerten und Ateliertagen die Salonkultur bedeutender Frauen wieder aufleben. Dass sie Musik und Literatur täglich begleiten, könne man bei ihren Gemälden, Skizzen und Bronzeskulpturen ausmachen. Der Rundgang durch die Studioausstellung sei, so Coelsch-Foisner, „eine bereichernde Entdeckungsreise.“
Doch auch die anderen Kunstwerke aus Malerei, Druckgrafik, Fotografie und Skulpturen von über 60 Künstlerinnen und Künstlern (u.a. Heidi Frank, zusammen mit Peter Rappl heuer für herausragende künstlerische Position vom Rotary Club Chiemsee ausgezeichnet, und Gerhard Kay (diesjähriger Preisträger Junge Kunst des Kulturfördervereins) und und und lohnt es zu erkunden. Junge zeitgenössische Kunst trifft auf erfahrene Künstler, traditionsreiche Vergangenheit verschmilzt mit stilistischer Vielfalt. Wahrlich ein Dialog mit der Kunst unserer Zeit. Bis zum 27. Oktober geht noch die Ausstellung Künstlerlandschaft 2024 mit der Studioausstellung Antje Tesche-Mentzen - also unbedingt im Kalender (mindestens) ein paar Stunden freiräumen.