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„Ro-Lympisch ’72“ ab Juni im Städtischen Museum

Für Rosenheimer Olympia-Ausstellung: Organisatoren sind auf der Suche nach privaten Schätzen

Die Original-Fackel mit einem Trikot, die beim Fackellauf durch die Stadt Rosenheim zum Einsatz kamen.
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Die Original-Fackel mit einem Trikot, die beim Fackellauf durch die Stadt Rosenheim zum Einsatz kamen.

Das hellblaue Dirndl, in dem Silvia Sommerlath Carl XVI. Gustaf von Schweden verzaubert hatte oder der Dackel „Waldi“ in unterschiedlichen Größen und Farben: Für die Ausstellung „Ro-Lympisch ’72“, die ab Juni im Städtischen Museum in Rosenheim läuft, suchen die Organisatoren noch zahlreiche Schätze.

Rosenheim – 50 Jahre Olympische Sommerspiele in München. In dieses sportliche Großereignis im Jahr 1972 waren auch zahlreiche Rosenheimerinnen und Rosenheimer auf verschiedenste Art und Weise eingebunden. Das Städtische Museum Rosenheim widmet diesem Jubiläum deshalb ab Juni dieses Jahres eine Sonderausstellung mit Fokus auf die Stadt Rosenheim. Der Titel dazu lautet passend: „Ro-Lympisch ’72“. Einige Exponate stehen bereits fest. Museumsleiter Walter Leicht ist zusammen mit seinem Team auf der Suche nach weiteren privaten Erinnerungsstücken.

Dackel in diversen Ausführungen

Es gab ihn in den verschiedensten Größen und Ausführungen: der bunt gestreifte Dackel „Waldi“ begeisterte im Sommer 1992 viele kleine und große Olympia-Fans auf der ganzen Welt. „Waldi“ war das erste offizielle Maskottchen einer Olympiade. Walter Leicht ist sich sicher, dass sich noch in vielen Rosenheimer Wohnungen „Waldis“ finden. „Natürlich dürfen sie bei der Sonderausstellung im Städtischen Museum nicht fehlen“, sagt er.

Rosenheimer Sportvereine stellen Fackelträger

Der Leiter des Städtischen Museums hofft für die geplante Sonderausstellung „Ro-Lympisch ’72“ aber auch auf andere private „olympische“ Erinnerungsstücke, die vielleicht weit weniger bekannt sind wie der „Waldi“, dafür aber interessante Geschichten zu erzählen haben. Die olympische Fackel, die als Einstimmung der olympischen Spiele, durch Rosenheim getragen wurde, ist so ein Exponat. Die Fackelträger stellten die Rosenheimer Sportvereine. Für sie ein bis heute unvergessliches Ereignis.

Auch für Walter Leicht selbst. Er selbst spielte in seiner Jugendzeit leidenschaftlich gerne Basketball. Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 wurden erstmals Basketballspiele in voller Länge im Fernsehen übertragen. Das löste einen enormen Boom für diese Sportart aus – auch in Rosenheim. Für die Olympia-Ausstellung steuert er selbst deshalb seine eigenen Chucks bei.

Die olympischen Sommerspiele 1972 sollten der Welt ein friedliches, fröhliches Bild Deutschland ermitteln. In die Erinnerung eingebrannt hat sich aber vor allem das Olympia-Attentat vom 5. September 1972 mit dem Anschlag der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September“ auf die israelische Mannschaft. Elf israelische Sportler wurden ermordet. Aufgrund dieses schrecklichen Ereignisses wurden bereits Stimmen laut, dass man dem 50-jährigen Jubiläum dieser Spiele überhaupt keine Ausstellung widmen dürfe.

Walter Leicht sieht das nicht so: „Natürlich muss auch diesem schrecklichen Ereignis Raum in unserer Ausstellung gegeben werden. Aber es gibt eben auch noch viele andere Facetten, die beleuchtet werden können. Unser Fokus liegt klar auf Rosenheim. Wie haben die Rosenheimer diese Spiele erlebt, wie wurde unsere Stadt durch dieses Großereignis geprägt und was ist davon erhalten geblieben.“

Original-Kajak des damaligen Olympiasiegers

Ein Höhepunkt von „Ro-Lympia“ wird das Original-Kajak des damaligen Olympiasiegers Siegbert Horn sein, der die Goldmedaille im Kajak-Einer für die damalige DDR holte – angefertigt in Rosenheim. „Der Sitz wurde genau an den Sportler angepasst“ weiß der Leiter des Städtischen Museum. Ebenfalls schon gesichert hat er sich für die Sonderausstellung drei Original-Dirndlkleider der Olympia-Hostessen. Von diesen Dirndlkleidern gab es 14 verschiedene Versionen.

Besonders interessiert wäre Walter Leicht noch an dem Olympia-Dirndl in hellblauer Farbe. Denn diese Farbe wurde auch von Hostess Silvia Renate Sommerlath getragen – die heutige Königin Silvia von Schweden. Sie lernte ihren späteren Mann Carl XVI. Gustaf von Schweden bei den Olympischen Spielen in München kennen und lieben.

Das Dirndl in Hellblau

Nach Meinung von Walter Leicht ist es möglich, dass genau diese Version des Olympia-Dirndls noch in irgendeinem Rosenheimer Kleiderschrank hängt und darauf wartet, endlich wieder einmal der breiten Öffentlichkeit präsentiert zu werden.

Auch dieser Basketball und diese Turnschuhe werden bei der Sonderausstellung im Städtischen Museum Rosenheim eine Geschichte erzählen.

Neben diesem besonderen Dirndlkleid und den „Waldis“ ist Walter Leicht aber auch an allen anderen Dingen interessiert, die mit Olympia 1972 in Zusammenhang stehen: Eintrittskarten, Souvenirs, Plakate, Trikots usw. Alles kann eine Geschichte erzählen über dieses besondere Sportereignis aus Sicht der Stadt Rosenheim. Walter Leicht und sein Team freuen sich über Leihgaben.

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