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Umfrage: Soll die Biber-Population begrenzt werden?

Zunehmende Biber-Schäden - Lausch: „Ich verspreche, dass wir uns einsetzen“

Biberberater-Tour Landkreis Rosenheim
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Der Biber wird für die Land- und Forstwirte immer mehr zum Problem.

Sie richten zunehmend Schäden in Land- und Fortwirtschaft an und gefährden überdies die Biodiversität. Die Freien Wähler setzen sich daher für eine Begrenzung der Biber-Anzahl ein. Bei einer Veranstaltung in Rosenheim machten sie ihren Standpunkt deutlich.

Happing – Da der Biber kaum natürliche Feinde habe sei es zu einer Überpopulation gekommen, die die Biodiversität gefährde und erhebliche Schäden in der Land- und Forstwirtschaft verursache. Eine Reduzierung der Bestände auf ein verträgliches Maß hält Lausch für die beste Lösung. Dabei gebe es im Landkreis Rosenheim noch Nachholbedarf. Hier seien im vergangenen Jahr nur 46 Biber entnommen worden, im rund halb so großen Landkreis Erding seien es 115 gewesen. Ausgleichszahlungen für geschädigte Land- und Forstwirte seien keine Lösung des Problems, zudem handle es sich dabei um Steuergelder.

Entschädigungszahlungen fallen zu gering aus

Über die Situation im Landkreis Garmisch-Partenkirchen berichtete Landrat Toni Speer. Dort sei der Biber eines von drei großen Problemen der Land- und Forstwirtschaft – neben dem Wolf und dem drohenden Verbot der Kombihaltung von Rindern. Es seien bereits 4000 Bäume durch den Nager geschädigt worden, der Kampf gegen die Tiere zeige aber inzwischen Wirkung. Andreas Feuerer, der Geschäftsführer des Wasser- und Bodenverbands Ischler Ache, sieht ein großes Problem der Betroffenen in der Höhe der Entschädigungszahlungen. Diese würden zu gering ausfallen, vor allem wenn man den Verlust von Ökopunkten berücksichtige, die die Eigentümer von Flächen bekommen könnten, wenn diese nicht durch Biber umgestaltet würden.

Landrat Toni Speer berichtete von den Erfahrungen mit dem Biber im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

Jägerin und Biberbeauftragte gibt praktische Tipps zur Schadensregulierung durch Biber

Praktische Tipps gab es von Nicole Azinger-Bitsch. Laut der Jägerin und Biberbeauftragten im Landkreis Freising hat der Biber zwar zwei natürliche Feinde – den Wolf und das Auto – diese würden den Bestand von derzeit rund 35.000 Bibern in Bayern aber nicht reduzieren. Die von Schäden Betroffenen müssten selbst etwas unternehmen. Bäume könnten durch Drahthosen geschützt werden, Elektrozäune würden den Biber dauerhaft abhalten, wenn er einmal damit in Kontakt gekommen sei. Einen vom Biber gefällten Baum sollte man liegen lassen, damit das Tier die Rinde abnagen kann. Entfernt man den Baum, würde der Biber den nächsten Baum fällen.

Schäden sollen der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt bekannt werden

Erlaubt seien auch über Bäche gespannte Kanisterketten mit Murmeln. Das Geräusch der Murmeln vertreibe die Biber. Zudem sei Fallenstellen – unter Einhaltung von Regeln – erlaubt. Biberburgen und -dämme dürften aber ohne Erlaubnis nicht zerstört werden, da der Biber streng geschützt sei. Azinger-Bitsch hält es für absolut notwendig, dass alle Geschädigten einen Antrag auf Entschädigung stellen, damit die wirkliche Schadenhäufigkeit und -höhe der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt bekannt wird. Die Anträge müssten jeweils bis zum Jahresende gestellt werden, danach entfalle der Anspruch auf Entschädigung. Wasserschäden, etwa auf Wiesen, müssten sofort dokumentiert und gemeldet werden, weil sie später oft nicht mehr nachweisbar seien.

Freie Wähler geben die Probleme an zuständige Behörden weiter

In der anschließenden Diskussion gab es konkrete Vorschläge zur Lösung des Problems. Lausch regte an, dass geschädigte Eigentümer von Grundstücken selbst Biberberater werden sollen. Damit könnte eine realistische Einschätzung der Lage gefördert werden. Einige Biberberater sind nach Feststellung eines Besuchers nicht vom Biber geschädigt und würden daher die Probleme der Betroffenen nicht einschätzen können. Ein Besucher forderte, für Biber eine Abschussquote festzulegen, ähnlich wie für Rehe. Der Biber sei nicht gefährdet, im Gegenteil – er gefährde durch seine Überpopulation die Biodiversität. Lausch riet den Betroffenen, auch auf der politischen Schiene auf das Problem aufmerksam zu machen: „Wendet Euch an Euren Kreisrat.“ Laut FW-Kreisvorsitzendem Sepp Hofer können die Geschädigten sich auch an das Büro der Freien Wähler wenden. Dort würden die Beschreibungen der Probleme gesammelt und an die zuständigen Behörden weitergegeben. Lausch dazu: „Ich verspreche, dass wir uns einsetzen.“

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