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Nach Abkochverfügung wegen Fäkalkeim

„Notfallplan in der Tasche“: Wie kommt der Christkindlmarkt auf der Fraueninsel an sauberes Wasser?

Blick auf die verschneite Fraueninsel mit Kirchturm und Christkindlmarkt
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Der Christkindlmarkt auf der Fraueninsel und die Abkochverfügung fürs Trinkwasser – Gäste sollen davon nichts merken.

Die Fraueninsel rechnet zum Christkindlmarkt ab Donnerstag (28. November) wieder mit Tausenden Besuchern. Es gilt aber eine Abkochverfügung für Trinkwasser - wie soll das funktionieren?

Fraueninsel/Prien – Ein wenig außer Atem ist Emanuel von Oy am Tag vor der Eröffnung des Christkindlmarktes auf der Fraueninsel. Denn zu allem anderen Stress muss der neue Veranstalter des Christkindlmarktes sich auch noch damit beschäftigen, dass es für die Fraueninsel eine Abkochverfügung für das Trinkwasser gibt. „Glücklicherweise hatten wir schon einen Notfallplan in der Tasche“, sagt von Oy. Denn schon im Vorfeld, als von Wasserkrise noch keine Spur war, sei der Kontakt zum Gesundheitsamt ausgesprochen gut gewesen.

Ja, der Christkindlmarkt auf der Fraueninsel öffnet wie geplant am Donnerstag, 28. November, um 15 Uhr. „Für die Besucher bleibt alles gleich“, versichert von Oy, „deren Gesundheit steht für uns an erster Stelle.“ Für die Standlbetreiber und den Veranstalter ergeben sich ein paar logistische Stolpersteine. Es gibt einen Hauptwasserhahn, der bereits beprobt wurde – was selbstverständlich auch in den nächsten Tagen geschehen wird. Und nur von diesem Hauptwasserhahn, aus dem bisher nur ganz reines Wasser kam, dürfen die Standlbetreiber ihr Wasser zapfen. Die Gefäße, in denen da Wasser geholt wird, werden ebenfalls von dem Rohrdorfer Labor beprobt. „Und sollte irgendwo ein Keim auftauchen, dann müssen eben alle Wasservorräte abgekocht werden“, sagt von Oy energisch.

Keine Lust auf Warteschlange und zur Fraueninsel paddeln: Das kann lebensgefährlich werden

Pünktlich zum Adventsbeginn beginnt auf der Fraueninsel im Chiemsee der allseits bekannte und beliebte „Christkindlmarkt“. Eine Heerschar von Besuchern wird auch dieses Jahr auf der kleinen Chiemsee-Insel erwartet.

In den vergangenen Jahren mussten die Besucher des Marktes oft stundenlang warten, bis sie auf die Insel oder von dieser wieder herunter kamen – die Flotte der Chiemsee-Schifffahrt kam gegen den Besucheransturm kaum an. Deswegen wählten zunehmend Gäste den Weg mit einem eigenen Wasserfahrzeug. So stellte die Wasserschutzpolizei über die letzten Jahre neben Segel- und Elektrobooten immer mehr Ruderboote, Kajaks, Kanus und Paddleboards am Ufer der Fraueninsel fest.

„Da es in jüngerer Vergangenheit bereits zu Unfällen und lebensgefährlichen Einsatzlagen gekommen ist, möchte die Wasserschutzpolizei Prien an dieser Stelle auf die Gefahren einer nächtlichen Bootsfahrt bei winterkalten Temperaturen hinweisen“, so Jürgen Thalmeier, als Chef der Polizeiinspektion Prien auch Chef der Wasserschutzpolizei.

Die Beleuchtung eines jeden Wasserfahrzeuges bei Nacht oder Nebel, also Wetter und Tageszeiten mit extrem schlechter Sicht, ist in der bayerischen Schifffahrtsverordnung verpflichtend vorgeschrieben. „Diese beinhaltet auch bei den oben genannten kleinen Fahrzeugen ohne Triebkraft mindestens ein – von allen Seiten sichtbares – weißes Licht“, erklärt Thalmeier. Fehlt das, kann es nicht nur brandgefährlich werden, sondern auch teuer: fehlende Beleuchtung ist mit Bußgeld bewährt.

Von Bootsfahrten ohne Begleitung nachts und bei winterlichen Temperaturen rät Thalmeier dringend ab. „Im eigenen Interesse sollte aufgrund der lebensgefährlichen Wassertemperaturen zudem bei allen Passagieren an Rettungsmittel, wie Schwimmwesten und gegebenenfalls Neoprenkleidung, gedacht werden.“

Übrigens: Für Bootsführer gelten in Sachen Alkohol die gleichen Vorschriften und Grenzwerte, wie für Autofahrer. Zur Sicherheit aller Gäste werden daher entsprechende Bootskontrollen durchgeführt und festgestellte Verstöße konsequent geahndet, kündigt Thalmeier an. Denn: „Die Besucher des Christkindlmarktes sollen diesen gesund und unfallfrei genießen können.“

Das Ergebnis der jüngsten Wasserproben der Breitbrunner Wasserversorgung sollen voraussichtlich Donnerstagvormittag vorliegen. So lange gilt derzeit auch die Abkochverfügung. Mit ein wenig Glück muss sie nicht verlängert werden und beim Christkindlmarkt läuft dann alles wie ursprünglich geplant.

Darauf hofft auch Donat Steindlmüller von der Marktgemeinde Prien. Denn da beginnt der Christkindlmarkt am Freitag, 29. November. Steindlmüller ist recht optimistisch, dass alles gut geht, denn bisher habe es im Priener Netz – das sofort von Breitbrunn abgekoppelt wurde – keinerlei Befunde gegeben. Er wisse aber von einigen Standbetreibern, dass diese vorsichtshalber abgefülltes Wasser kauften.

Wenn es dumm läuft, wird entweder dieses oder abgekochtes Wasser am ersten Wochenende gebraucht. „Und dann ist ja fast eine ganze Woche Zeit, bis der Christkindlmarkt wieder aufmacht“, blickt der Geschäftsleiter der Priener Verwaltung optimistisch in die nähere Zukunft.

Auch von Oy ist relativ entspannt. Ja, der Probenaufwand sei größer als geplant, aber das war es dann auch schon. „Nicht nur ich, auch die Macher an den Gastroständen legen größten Wert darauf, dass unsere Gäste sicher sind.“

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