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Nahversorgung auf der Fraueninsel

„Lange um Entscheidung gerungen“: Das Inselladl ist zurück – wenn auch mit ganz neuem Team

Das Inselladl auf der Fraueninsel im Chiemsee hat einen neuen Besitzer.
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Malerisch gelegen – und für die Inselbewohner wie Touristen unverzichtbar. Das Inselladl auf der Fraueninsel hat einen neuen Besitzer und will weiterhin identitätsstiftend sein. Am 21. April findet die feierliche Einweihung statt.

Der Schrecken war groß, als das Inselladl auf der Fraueninsel Anfang des Jahres bekannt gab, zum 28. Februar den Betrieb einzustellen. Doch die Suche nach einem Nachfolger war erfolgreich. Wer die Neuen auf der Insel sind und was sie bieten wollen.

Fraueninsel/Chiemsee – „Wir freuen uns sehr darauf, Teil dieser wunderschönen Insel und der tollen Dorfgemeinschaft zu werden.“ So begrüßt die neue Betreiberfamilie des Inselladls ihre ersten Gäste. Denn geöffnet hat das Inselladl inzwischen schon. Die feierliche Einweihung folgt jedoch noch. Sie findet am Freitag, den 21. April statt.

Das Ende fiel schwer

Tante Emmas Inselladl, der Dorfladen auf der Fraueninsel, der seit 2017 von einem kleinen, aber engagierten Team geführt wurde, hatte Kultstatus. Doch Ende Februar kam nach fast sechs Jahren das Aus. Es waren vor allem persönliche Gründe, die das Team um Elke Dingfelder schließlich „schweren Herzens“ dazu brachte, den Betrieb einzustellen (wir berichteten).

Die Suche nach einem neuen Betreiber

Der Verwaltungsgemeinschaft Breitbrunn suchte daraufhin intensiv nach einem neuen Betreiber. Denn das Inselladl war, wie Bürgermeister Armin Krämmer (Freie Wählergemeinschaft Chiemsee) und Stefan Rieplhuber von der Liegenschaftsverwaltung bestätigten, immens wichtig für die Fraueninsel, ja geradezu „identitätsstiftend“.

Rund 15 Bewerbungen trafen bei der Verwaltungsgesellschaft Breitbrunn ein: „Wir waren überrascht von der Vielzahl der Interessenten und auch von der Qualität der Konzepte und Bewerbungen“ berichtet Armin Krämmer.

Kaufleute mit großem Know-how machen das Rennen

Die finale Entscheidung fiel am 17. Februar, nachdem sich die drei besten Bewerber nochmals vorgestellt hatten. „Die teils hervorragenden Bewerbungen haben es dem Gemeinderat nicht gerade leicht gemacht“, berichtet Armin Krämmer von diesem Abend. „Es wurde lange um die Entscheidung gerungen. Aber letztendlich hat sich das nach unserer Ansicht beste Konzept mit viel Erfahrung und Know-how durchgesetzt.“

Das sind die Neuen

Der Zuschlag ging an die Familie Pfeilstetter, die bereits über zehn Edeka-Pfeilstetter-Filialen erfolgreich betreibt. Hier habe alles gepasst, so Armin Krämmer stellvertretend für den Gemeinderat der Fraueninsel: vom stimmigen Konzept, der Erfahrung bis hin zum Einsatz, der schließlich zum sofortigen Beginn der Umbauarbeiten geführt habe. „Jetzt liegt es an den Inselbewohnern das Inselladerl zur Erfolgsgeschichte zu machen. Beste Voraussetzungen hierfür sind jedenfalls geschaffen.“

Statt Tante Emmas Inselladl heißt es nun Pfeilstetter‘s Inselladl. Hier stößt Marilena Pfeilstetter bei einem Hellen mit dem Seebrucker Marktleiter Seppi Brandl auf die erfolgreiche Eröffnung an. Brandl war schon während des Umbaus federführend für das Inselladl verantwortlich und wird dies auch in Zukunft sein. 

Schon während der Umbaumaßnahmen sei spürbar gewesen, wie stark der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft ist, berichtet Marilena Pfeilstetter. Sie freut sich, dass das Projekt von der Gemeinde und allen Beteiligten so gut unterstützt wird. „Das ist nicht selbstverständlich und verdient unseren allerhöchsten Respekt und Dank!“

Der Name „Inselladl“ hat Tradition

Zur Namensgebung meint Marilena Pfeilstetter: „Der Name ‚Inselladl‘ wird im Grunde bestehen bleiben, denn er hat Tradition. Die Vorgänger haben das ja jahrelang bestens eingeführt. Und durch die Größe ist es halt nun mal kein ‚Supermarkt‘, nicht mal ein normales Geschäft wie die ‚nah & gut‘-Schiene der EDEKA.“ Obwohl „dankenswerterweise durch den ungeheuer wertvollen Beitrag der Gemeinde“ die Fläche erweitert werden hätte können, seien es eben immer noch nur knapp 60 Quadratmeter. Ein durchschnittlicher Supermarkt habe 1200 Quadratmeter Ladenfläche. „Das Wort ‚Ladl‘ soll aber auch ein bisserl die nostalgischen Gefühle der Besucher wecken. Denn Läden dieser Kategorie verstehen sich nicht in erster Linie als Warenversorger. Genauso sollen sie auch ein Treffpunk sein, wo man sich begegnet auf einen Ratsch und eine Tasse Kaffee.“

Geld in die Hand genommen: Die vergrößerte Ladenfläche von Pfeilstetter‘s Inselladl ermöglicht eine noch umfangreichere Auswahl. Und sollte es mal etwas nicht geben, kann man es in der Filiale Seebruck bestellen.

Obwohl die Fläche des Ladengeschäfts nun deutlich vergrößert wurde, kann Pfeilstetter‘s Inselladl nicht so viele Produkte anbieten, wie ein normaler Edeka. Über Anregungen und Verbesserungswünsche freut sich das neue Inselladl-Team deshalb und bietet noch einen besonderen Service an: Über die Filiale in Seebruck kann man alles bestellen, was es dort gibt. Einzelne Produkte seien gar kein Problem, so Marilena Pfeilstetter. Ganze Einkäufe gibt es für eine Servicegebühr, die je nach Höhe des Einkaufs fünf oder zehn Euro beträgt.

Risiko schafft Chancen

Eine Garantie, dass das Projekt läuft, gäbe es jedoch nicht, so Marilena Pfeilstetter. Dennoch ist sie zuversichtlich: „Mein Vater hat uns vorgemacht, dass man Chancen ergreifen soll, wenn man sie sieht. Nichts geht ohne Risiko, doch ohne Risiko passiert auch nichts.“

Anm. der Redaktion: Als Datum der feierlichen Einweihung des Inselladls wurde in dem Artikel zunächst der 14. April genannt. Tatsächlich findet die Einweihung am 21. April statt. Das Datum wurde entsprechend korrigiert.

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