Gemeinderat berät
Frasdorfer Anger: Gibt es hier bald Cafe und Regionalmarkt?
Es kommt wieder Bewegung auf den „Frasdorfer Anger“. Die beiden beteiligten Familienunternehmen Anderlbauer und Miedl schlossen zusammen mit der Gemeinde Frasdorf einen städtebaulichen Vertrag, in dem die Einzelheiten des Bauvorhabens an der Aschauer Straße am südlichen Ortsrand verbindlich für alle geregelt werden.
Frasdorf – Rechtsanwalt Adolf Friedl, der den Vertrag mit allen Parteien aufgesetzt hatte, erklärte, dass dieser Vertrag die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen zur Fortführung der Planungs- und Bauvorhaben der beiden Firmen sei. Die Gemeinderatssitzung in Frasdorf war daher von Befürwortern wie Gegnern gut besucht, schließlich wurde entschieden, ob sich die Gemeinderäte weiter an das Ergebnis des Bürgerentscheids vom 16. Mai 2021 gebunden fühlen würden oder nicht.
Gremium befürwortet Vorhaben
In einer Abstimmung befürwortete das Gremium das Vorhaben zur Weiterführung des Bauleitplanverfahrens Sondergebiet „Frasdorfer Anger“. Für die Weiterführung der Planungen und den Bau von Café und Regionalmarkt stimmten Bürgermeister Daniel Mair (CSU), Josef Enzinger, Julian Richter (Parteifreie Wählergruppe Frasdorf PFWF), Lorenz Baumgartner, Christine Domek-Rußwurm, Benno Voggenauer (alle CSU), Klaus Ofner, dritte Bürgermeisterin Gabi Stein (Freie Wählergemeinschaft Umrathshausen FWU), Michael Ramsl und Christian Stocker (Freie Wähler Wildenwart FWW). Dagegen sprachen sich Georg Wörndl (Bayernpartei BP), Franz Voggenauer (CSU), zweiter Bürgermeister Josef Prankl, Meike Buchauer, Lorenz Hamberger, Lorenz Wollschlager (PFWF) aus. Georg Bohrer (FWW) war entschuldigt abwesend und nahm nicht an der Abstimmung teil.
Mit diesem Beschluss sind die Weichen für das Bauvorhaben wieder einmal gestellt, nach den ergänzenden Planungsmaßnahmen durch die beauftragten Architekturbüros können nun die notwendigen Unterlagen bei der Gemeindeverwaltung eingereicht werden.
Große Risse im Zusammenleben hinterlassen
Im Rahmen der Diskussion wurden alle seit 2017 bekannten Argumente für und gegen das Vorhaben ausgetauscht. Bürgermeister Mair erinnerte die Gemeinderatsmitglieder an die umfangreiche Vorgeschichte des Vorhabens seit 2017 sowie die Bearbeitung durch das Gremium und die Gemeindeverwaltung. Mit dem Bürgerentscheid von 2021 habe die wahlberechtigte Bevölkerung klar entschieden, dass sie an der Verwirklichung der beiden Vorhaben Café und Regionalmarkt interessiert sei. Mair sah bei einer Verwirklichung des Projekts einen bedeutenden Vorteil für das Ortsleben und die Ansiedlung von zwei Familienbetrieben. Richter erklärte sich klar für das Vorhaben, das Bürgerbegehren habe vor zwei Jahren für viel Ärger im Ort gesorgt und große Risse im Zusammenleben hinterlassen. Diese Risse gelte es immer noch zu schließen.
Im ganzen Ort kein Café mehr
Er hielt es für nicht gut, noch einmal abzustimmen. Der Gemeinderat habe in den vergangenen sechs Jahren alles formgerecht bearbeitet und den Bedenken der Nachbarn Aufmerksamkeit entgegengebracht. Stocker und Ramsl sprachen sich dafür aus dass, alle notwendigen Beschlüsse bereits gefasst seien. Stein, Enzinger und Baumgartner gaben zu erkennen, dass sie sich für das Projekt entscheiden werden, um zwei Familienbetrieben die Möglichkeit zur Ansiedlung zu geben. Im ganzen Ort gebe es kein Café mehr, das gastronomische Angebot in Frasdorf sei mittlerweile sehr überschaubar und ein neues Café wäre wünschenswert.
Frasdorfer Anger: Café rein in den Ort, Spielgeräte raus auf die Wiese
Buchauer fand das Vorhaben gut, aber nicht an dieser Stelle neben der Autobahn. Der zweite Bürgermeister Prankl sprach sich ganz klar dagegen aus, Frasdorf habe keinen Vorteil von diesem Vorhaben. Durch den Bau und den Betrieb werde im Dorf kein Arbeitsplatz geschaffen. Wörndl sprach sich für den Regionalmarkt, aber gegen das Café aus. Hamberger befürchtete, dass das Café an dieser Stelle wie bei Dinzler am Irschenberg zusätzlichen Verkehr von der Autobahn abziehen werde und „Verkehr hat Frasdorf wahrlich schon genug“. /EW