„Frasdorfer Anger“
Bürgerentscheid: Frasdorfer sagen Ja zu Café und Markthalle
Frasdorf hat entschieden: Mit 873 Stimmen haben sich die wahlberechtigten Bürger am Sonntagabend für eine Miedl-Konditorei und einen Regionalmarkt des Anderlbauern auf dem geplanten „Frasdorfer Anger“ ausgesprochen.
Frasdorf - Das Wahlergebnis stand am Sonntag, 16. Mai, um 20.10 Uhr fest. Künftig wird also an der Aschauer Straße das „Sondergebiet Frasdorfer Anger“ mit gewerblicher Nutzung weiterverfolgt.
54 Wahlzettel wurden zurückgewiesen und fünf waren ungültig
Von 2414 abstimmungsberechtigten Bürgern haben 1781 ihre Wahlzettel abgegeben, erklärte Abstimmungsleiterin Cornelia Schenk auf Nachfrage.
„Es gab 848 Ja-Stimmen und 873 Nein-Stimmen. “Die Ja-Stimmen sprachen sich quasi gegen eine gewerbliche Nutzung des Sondergebiets aus und die Nein-Stimmen wünschten sich ein Café und eine Markthalle am Frasdorfer Anger. 54 Wahlzettel wurden zurückgewiesen und fünf Zettel waren ungültig. Die Wahlbeteiligung war mit 73,8 Prozent sehr rege. „Das ist sehr gut“, meinte Schenk.
Wahlbeteiligung macht Bürgermeister stolz
Auch Frasdorfs Bürgermeister Daniel Mair (CSU) zeigte sich mit der Wahlbeteiligung zufrieden: „Ich bin wahnsinnig stolz, dass die Frasdorfer Bürger so zahlreich abgestimmt haben. Das Ergebnis ist definitiv demokratisch entschieden worden.“
Zum Hintergrund: Die Bad Endorfer Bäckerei Miedl plant seit 2016 eine Schaubäckerei mit einem großen Café. Daneben wollte sich Hans Huber mit einem Regionalmarkt vom Anderlbauer niederlassen. Das Thema wurde mehrere Male im Gemeinderat besprochen.
Sie haben eine Meinung zu diesem Thema? Klicken Sie hier und schreiben Sie uns einen Leserbrief.
Letzen Endes gründete sich eine Bürgerinitiative gegen das Projekt. Die Initiative „Frasdorfer Anger“ sammelte 449 gültige Unterschriften, die zu dem Bürgerentscheid führten. Die Bürgerinitiative befürchtet negative Auswirkungen eines Café-Betriebes und Regionalmarktes an der Autobahn für den Ort. Ebenfalls kritisiert sie den Verlust an „grüner Wiese“.
Befürworter sehen das Café und den Regionalmarkt am Ortsrand als Chance für Frasdorf. Beide Bauvorhaben brächten zudem ein Plus an Gewerbesteuern.
Ausgang „brutal knapp“
„Ja mei, das ist Demokratie. Wir haben alles versucht“, sagte Dirk Köberle, Sprecher der Bürgerinitiative, über den Ausgang des Bürgerentscheids. „Brutal knapp“ sei die Entscheidung in seinen Augen ausgefallen. „Die Wahlbeteiligung war gigantisch.“
Im Vorfeld erklärten Angelika und Manfred Miedl gegenüber unserer Zeitung, dass sie das Ergebnis des Bürgerentscheids – „egal ob es positiv oder negativ“ für ihr Bauvorhaben ausgehe – akzeptieren und „die Entscheidung der Frasdorfer Bürger demokratisch respektieren“ würden.
Hans Huber, Bauherr der geplanten Markthalle Anderlbauer, wollte sich zum Ausgang des Bürgerentscheids nicht äußern.
Cornelia Schenk sagte, dass die Auszählung der Wahlergebnisse ruhig vonstatten lief: Nur wenige Bürger seien ins Wahllokal gekommen. Die meisten hätten per Briefwahl abgestimmt. Der Ablauf mit den zwölf Wahlhelfern hätte reibungslos funktioniert, alle Corona-Maßnahmen seien eingehalten worden. „Wir sind alle zuvor getestet worden“, betonte Schenk.
Planung läuft nach Pause jetzt wieder an
Laut Mair wird der Frasdorfer Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen die Stellungnahmen der letzten öffentlichen Auslegung behandeln: „Wir befinden uns ja mitten im Bauleitplanverfahren. Die zweite Öffentlichkeitsbeteiligung ist schon durchgeführt worden, aber durch das Bürgerbegehren wurde das Ganze gestoppt. Jetzt werden wir das Verfahren fortführen.“