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Bewegender Festgottesdienst

„Sie sind einer von uns“: So wurde Stadtpfarrer Andreas Maria Zach aus Rosenheim verabschiedet

Oberbürgermeister Andreas März überreicht die Goldene Bürgermedaille der Stadt Rosenheim.
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Oberbürgermeister Andreas März überreicht die Goldene Bürgermedaille der Stadt Rosenheim.

Von Dankbarkeit und großer Freude über eine schöne, gemeinsame Zeit, von Wehmut und Respekt war der Festgottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Andreas Maria Zach, Leiter der Stadtteilkirche Rosenheim-Inn, in Sankt Nikolaus geprägt. Es gehe ein „wahrer Freund“, waren sich alle einig.

Rosenheim – Viele Gläubige und Weggefährten nutzten die Möglichkeit, sich persönlich von ihrem engagierten und langjährigen Geistlichen zu verabschieden. Einen besonderen Ausdruck verlieh Oberbürgermeister Andreas März diesem Dank. Er überreichte dem Priester die Goldene Bürgermedaille der Stadt Rosenheim.

Hirte und Steuermann

16 Jahre lang war Zach „Hirte“ und „Steuermann“. In dieser Zeit schaffte er es, dass viele seinen über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Predigten in den Pfarreien Sankt Nikolaus, Sankt Hedwig und Heilige Familie zuhörten. Er sprach den Gottesdienstbesuchern Mut zu, nahm ihnen Ängste und Sorgen, wenn globale Krisen wie Kriege oder Pandemie eine schwierige „Großwetterlage“ bestimmten.

Freude bereitete ihm stets die Zusammenarbeit mit Menschen aller Generationen. Das Feiern von Taufen und Besuche im Kindergarten hob er beispielhaft hervor – „weil Kinder in diesem Alter so schön ehrlich und direkt sind“. Auf die großen Bauprojekte, die Renovierungen von Kirchen und Gebäuden, blickte er ebenso zurück wie auf die gute Kooperation mit Seelsorgern, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, Vereinen und Gruppierungen. „Reich beschenkt, dankbar und zufrieden nehme ich Abschied“, so Zach während seiner Predigt, die vielen naheging.

Kein einfacher Start

War sein Start in Rosenheim im Jahr 2007 doch alles andere als einfach gewesen. Die Pfarrkirche Sankt Nikolaus wurde gerade komplett renoviert. Container, Bauzaun und schweres Gerät prägten den Anblick des Gotteshauses. Zach musste Schulden übernehmen. Doch schnell schlug der Geistliche, der zuvor in Bischofswiesen, Strub und Winkl tätig war, Wurzeln und fühlte sich angekommen. „Jetzt bist Du seit 16 Jahren als Pfarrer, Seelsorger, Prediger, Zuhörer, Baumeister, Mediator und Chef für uns da und Du bist mehr für uns – Du bist ein wahrer Freund“, so brachte Anton Heindl, Verbundkirchenpfleger, seinen Dank zum Ausdruck.

Mit dem Radl zur Messe

Nicht unerwähnt ließ der ehemalige Zweite Bürgermeister Rosenheims das vielseitige Engagement des Geistlichen, egal ob als Priester, der mit dem Fahrrad vom einem zum anderen Messtermin eilt, als Seelsorger, guter Zuhörer, Prediger, Vorstand der Kirchenverwaltungen oder eben als Rosenheimer Persönlichkeit, die sich in Stadt und Land auf jedem Parkett wohlfühlt – wie etwa am Herbstfest in der „Ledernen“. „Du musst die Stadt verlassen, was wir nicht wollten, leider aber auch nicht verhindern konnten“, so Heindl. Er überreichte als Geschenk ein Abbild des Heiligen Nikolaus.

Kollegiale Atmosphäre

Auf die gute Zusammenarbeit in den vergangenen zwölf Jahren ging Dekan Sebastian Heindl ein. Er stellte sowohl die kollegiale Atmosphäre in der Seelsorge als auch Zachs großes Organisationstalent als Koordinator der Rosenheimer Stadtteilkirchen in den Vordergrund und überreichte ebenfalls ein Präsent. Gemeindereferent Yunes Baccouche führte durch den Reigen der Ansprachen, rollte hierfür sogar den roten Teppich aus und bedankte sich im Namen des Seelsorgeteams unter anderem mit einem Stuhl samt Inschrift „Stadtteilkirche Rosenheim-Inn“. „Bei der Renovierung der Kirche waren verschiedene Musterstühle angefertigt worden. Dies ist einer davon“, erklärte er.

Kirchen als Kitt der Gesellschaft

Darauf, dass die Kirchen ein wichtiger Kitt sind, der die Stadtgesellschaft positiv zusammenhält, ging Oberbürgermeister Andreas März ein. Zwar nehme diese Bindungswirkung ab. Aber Pfarrer Zach habe es trotzdem geschafft, alle anzusprechen: Gläubige und Zweifler, Neugierige und Abwehrende, aufmüpfige Junge und traditionelle Fromme. Er war damit mehr als nur Gemeindepriester. „Er ist ein prägendes Mitglied unserer Stadtgesellschaft, dem wir alle viel verdanken und der Rosenheim zu vielen Anlässen und Gelegenheiten würdig vertreten hat“, so März im Beisein seiner Stellvertreter, Daniel Artmann und Gabriele Leicht, sowie der ehemaligen Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer.

Abschied von einem „guten Hirten und wahren Freund“. Andreas Maria Zach im Kreise der Mitzelebranten und vielen Ministranten.

Entsprechend groß war die Freude, als er dem Geistlichen die Goldene Bürgermedaille der Stadt Rosenheim überreichte und dieser sich davon sichtlich berührt zeigte. „Diese Medaille hat zwei Seiten: Eine ist die materiell-sichtbare Seite, sie würdigt Ihre Leistungen in und für die Stadt, und die andere ist die immaterielle, die besagt Sie sind einer von uns!“, so März, ehe sich sogleich lang anhaltender Applaus anschloss.

Feierliches Bild

Eine große Ministrantenschar, Blumenschmuck am Altar, die Fahnenabordnungen der Vereine und Verbände sowie die Rosenheimer Gebirgsschützen, denen Zach als Kompaniepfarrer stets eng verbunden war, trugen zu einem feierlichen Bild bei. Seine Verbundenheit zum Ausdruck brachten auch die Pfarrer Fabian Orsetti und Herbert Holzner, Pater Pawel Walkowiak von der italienischen Gemeinde sowie Michael Grabow von der evangelisch-lutherischen Kirche, ehemaliger Regionalbischof und Wegbegleiter von Zach. Musikalisch umrahmten den Gottesdienst die Chöre der Stadtteilkirche.

Auf ein Wort beim Stehempfang

Eine große Ministrantenschar, Blumenschmuck am Altar, die Fahnenabordnungen der Vereine und Verbände sowie die Rosenheimer Gebirgsschützen, denen Zach als Kompaniepfarrer stets eng verbunden war, trugen zu einem feierlichen Bild bei. Seine Verbundenheit zum Ausdruck brachten auch die Pfarrer Fabian Orsetti und Herbert Holzner, Gemeindereferentin Hannelore Maurer, Pater Pawel Walkowiak von der italienischen Gemeinde sowie Michael Grabow von der evangelisch-lutherischen Kirche, ehemaliger Regionalbischof und Wegbegleiter von Zach. Musikalisch umrahmten den Gottesdienst die Chöre der Stadtteilkirche.

Ehrenscheibe für den Kompaniepfarrer.

Bei einem Stehempfang gab es im Abschluss die Möglichkeit, noch einmal ins Gespräch mit dem Pfarrer zu kommen. Die Gebirgsschützen gaben einige Ehrenschüsse ab und auch Vertreter des Bayernbundes bedankten sich.

Kirchenkonzert von Mozart am Abend

Am Abend gab es ein Mozart-Kirchenkonzert mit Stehempfang in der Kastenau, bereits am Samstag hatte eine Vesper zum Abschied in der Erlenau stattgefunden.

Pfarrer Zach wird künftig als Pfarrvikar in Trostberg tätig sein. Bereits zum 1. Dezember tritt Domkapitular Monsignore Thomas Schlichting die Nachfolge als Leiter der neuen Rosenheimer Stadtkirche an.

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