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Was die Polizei zum derzeitigen Ermittlungsstand sagt

Unbekannte zerstörten ihr Zuhause: So geht es den Mühlbach-Bibern in Feldkirchen-Westerham

Am Mühlbach in Feldkirchen-Westerham (links) hatten sich mehrere Biber angesiedelt und eine Biberburg gebaut. Diese wurde Ende des vergangenen Jahres von Unbekannten zerstört.
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Am Mühlbach in Feldkirchen-Westerham (links) hatten sich mehrere Biber angesiedelt und eine Biberburg gebaut. Diese wurde Ende des vergangenen Jahres von Unbekannten zerstört.

Vor wenigen Monaten hatten Unbekannte in Feldkirchen-Westerham einen Biberdamm zerstört. Die OVB-Heimatzeitungen haben nachgehakt, wie es den Tieren geht und wie der Stand der polizeilichen Ermittlungen ist.

Feldkirchen-Westerham – Rund drei Monate ist es jetzt her, dass unbekannte Täter am Mühlbach in Feldkirchen-Westerham einen Biberdamm zerstört und damit sogar den Tod der Tiere in Kauf genommen haben. Aus dem Landratsamt Rosenheim gibt es jetzt aber positive Nachrichten: Die Biber, die in dem nun zerstörten Damm ihr Zuhause hatten, haben trotz der niedrigen Temperaturen überlebt.

Es war eine Tat, die viele Bürger des Mangfalltals fassungslos gemacht hatte: Unbekannte Täter hatten im Zeitraum zwischen 9. November und 9. Dezember 2023 im Mühlbach im Bereich des Sonnleitenwegs den Biberdamm zerstört, den die Tiere in mühevoller Arbeit über Jahre hinweg errichtet hatten. Die Polizei ging damals aufgrund der Ausmaße des Bauwerks davon aus, dass die Unbekannten mit schwerem Gerät dem Damm zu Leibe gerückt waren. Das Gehölz wurde anschließend am angrenzenden Ufer abgelegt.

Landratsamt fürchtete den Erfrierungstod der Tiere

Die Biber-Experten des Landratsamtes Rosenheim äußerten nach Bekanntwerden der Attacke die Hoffnung, dass die Eingänge der Biberburg noch unter Wasser liegen könnten. Anderseits könnte durch die Zerstörung der Behausung den Tieren der Erfrierungstod drohen, wie ein Sprecher des Landratsamtes damals mitteilte.

Jetzt die positive Nachricht aus der Behörde: „Die Biber leben noch“, teilte ein Sprecher des Landratsamtes auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen mit. Seit Ende Januar sei der Behörde bekannt, „dass die Biber umgezogen sind – innerhalb des gleichen Gewässers“. Ein neuer Biberdamm sei dort zwar noch nicht erschaffen worden, teilte der Sprecher mit, der ergänzte: „Es könnte mit den frostigen Temperaturen zusammenhängen, dass die Tiere derzeit weniger aktiv sind.“ Der Biberberater sei in unregelmäßigen Abständen vor Ort, um den Bereich zu begehen.

In der Gemeinde Feldkirchen-Westerham sind die Biber allerdings derzeit kein großes Thema, wie Bürgermeister Hans Schaberl (parteifrei) gegenüber den OVB-Heimatzeitungen verrät. „Bei mir ist da in den vergangenen Wochen nichts aufgeschlagen“, sagt Schaberl, der das Thema Biber eher von der pragmatischen Seite betrachtet. „Die Einflussmöglichkeiten für die Gemeinden sind da sowieso sehr begrenzt, nachdem der Biber ein sehr geschütztes Tier ist und, wenn es Probleme gibt, das Landratsamt zuständig ist.“

„Wenn es zu viele werden, muss man regulierend eingreifen“

Er selbst wiederholt in Hinblick auf die Zerstörung des Biberdamms durch Unbekannte seine Aussage aus dem Dezember, dass „Selbstjustiz nicht richtig“ sei, sagt aber auch: „Mit dem Biber ist es ähnlich wie mit dem Wolf: Wenn es zu viele werden, muss man regulierend eingreifen.“ Denn: „Wenn Leute einen Biber sehen, sagen sie erst einmal: ‚Der ist aber nett!‘. Ich möchte aber nicht wisssen, was sie sagen, wenn sie dann bei einer durch das Tier erzeugten Überflutung nasse Füße bekommen.“

Die Biber haben also ein neues Zuhause gefunden. Und wie sieht es mit den Ermittlungen der Polizeiinspektion Bad Aibling aus, die die Ordnungshüter nach der Zerstörung des Damms eingeleitet hatten? Bislang haben die Ermittlungen noch zu keinem Ergebnis geführt. „Sie sind noch nicht abgeschlossen“, teilte ein Sprecher der Inspektion auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen mit. Derzeit habe die Polizei aber noch keine heiße Spur, seitens der Bevölkerung seien zudem so gut wie keine Hinweise eingegangen. Auch die Befragung von Anwohnern habe bislang keine neuen Erkenntnisse gebracht. „Zwei Befragungen stehen noch aus“, so der Polizeisprecher.

Außerdem warten die Ermittler noch auf die Ergebnisse der spurentechnischen Behandlung eines Arbeitshandschuhs, der am Tatort gefunden worden war. „Wir vermuten aber, dass den ein Arbeiter dort vergessen hat und der schon länger da liegt“, dämpft der Polizeisprecher die Hoffnungen darauf, dass dieses Ergebnis den großen Durchbruch bei der Suche nach den Tätern bringen könnte. So sei nach derzeitigem Stand davon auszugehen, dass in den Unterlagen, die schließlich der Staatsanwaltschaft übergeben werden, keine Namen von mutmaßlichen Tätern zu finden sein werden.

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