Das sagen Feldkirchen-Westerham und die Polizei
Schilderdieb unterwegs: Wo die unbekannten Täter immer wieder zuschlagen
Diebe, die immer wieder Verkehrsschilder stehlen oder zerstören, haben jetzt die Gemeinde Feldkirchen-Westerham auf den Plan gerufen. Wo die unbekannten Täter zuschlagen – und was die Polizei zu den Vorfällen sagt.
Feldkirchen-Westerham – Ein oder mehrere Schilderdiebe, die immer wieder Verkehrszeichen rund um die Schulstraße in Feldkirchen-Westerham mopsen, haben die Kommune auf den Plan gerufen. „Leider müssen wir feststellen, dass die Umleitungsschilder immer wieder gestohlen oder zerstört werden“, teilte die Gemeinde jetzt in Hinblick auf eine Baustelle an der Schulstraße auf ihrer Homepage mit und verwies darauf, dass ein derartiges Verhalten „nicht nur finanzielle Folgen, sondern auch Auswirkungen auf den Fortschritt und die Sicherheit der Bauarbeiten“ habe.
Von neuen Wasserleitungen bis zu breiteren Gehwegen
Seit Ende April wird im Bereich zwischen Jahnstraße und Zugspitzstraße die Schulstraße saniert, wozu der Straßenzug vollständig gesperrt ist. So werden dort unter anderem die Wasserleitungen erneuert, Leerrohre für einen möglichen Breitbandausbau und neue Stromleitungen verlegt sowie der dortige Regen- und Schmutzwasserkanal modernisiert. Auch für Fußgänger werden die Sanierungsmaßnahmen positive Effekte haben, nachdem der Gehweg entlang der Schulstraße im Zuge der Arbeiten um 50 Zentimeter verbreitert wird.
Für die Baumaßnahmen wurde die Schulstraße komplett gesperrt, Anlieger können aber ihre Grundstücke erreichen. Für andere Verkehrsteilnehmer wurde an der Baustelle – die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund eine Million Euro – für den Zeitraum der Arbeiten, die noch bis 2025 andauernd sollen, Umleitungen eingerichtet.
Und gerade diese Umleitungsschilder, die die alternativen Strecken anzeigen, sind scheinbar begehrt: Seit Einrichtung der Baustelle seien dort „immer wieder mal“ Schilder gestohlen beziehungsweise zerstört worden, wie Karolin Lohwasser, Sprecherin der Kommune, auf OVB-Anfrage betont. Genaue Angaben zur Anzahl der Schilder könne sie allerdings nicht machen. Anzeige habe man bei der Polizei – ebenso wie der Baustellenbetreiber als Inhaber der Schilder – bislang nicht erstattet. Lohwasser: „Aber es wird sich vorbehalten, noch Anzeige zu erstatten, sollten die Diebstähle und Beschädigungen anhalten.“
Polizei zählt kein vermehrtes Aufkommen an Schilder-Diebstählen
Dass es in den vergangenen Wochen zu einer vermehrten Anzahl an derartigen Delikten gekommen sei, davon hat die Polizeiinspektion Bad Aibling nichts gespürt, wie ein Sprecher gegenüber dem OVB erklärt. „Das passiert eher phasenweise, derzeit ist uns aber nichts darüber bekannt, dass viele Schilder gestohlen werden.“
Wobei der Polizeisprecher klarstellt, dass es sich bei derartigen Taten keinesfalls um ein Kavaliersdelikt handle. „Wir ermitteln in derartigen Fällen wegen Diebstahls, wenn die Schilder speziell gesichert sind, auch mal wegen schwerer Fälle des Diebstahls.“ Auch Ermittlungen wegen Verkehrsgefährdung seien möglich, wenn durch die Tat beispielsweise Verkehrsteilnehmer in Gefahr geraten. Das Strafmaß reiche dabei von einer Geldbuße bis hin zur Haftstrafe.
Nur in seltenen Fällen tauchen die gestohlenen Schilder wieder auf. Und wenn, dann ist manchmal auch Kommissar Zufall im Spiel, wie der Polizeisprecher an einem Beispiel verdeutlicht: „Es kommt immer wieder mal vor, dass die Polizei beispielsweise wegen Lärmbelästigung zu irgendwelchen Burschenhütten gerufen werden und dann dort in der Hütte auf Verkehrsschilder stößt, die einst gestohlen worden sind.“