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Fünfjähriger aus Kindergarten in Edling geworfen

Fall Lennox in Edling und die Not der Mutter: Was die Förderschule Wasserburg jetzt fordert

Waldkindergarten
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Kindergartenkinder mit besonderem Bedarf brauchen mehr Aufmerksamkeit.

Der Fall Lennox in Edling hat für großes Aufsehen in der Region gesorgt. Michael Kansy, Konrektor der Förderschule Wasserburg, ist nicht überrascht über die Not der Mutter. Wo seiner Meinung nach Handlungsbedarf besteht. 

Wasserburg/Edling - Die Geschichte von Lennox (5), dem sein Platz im Edlinger Kindergarten „Hänsel & Gretel“ gekündigt wurde, hat über die Gemeindegrenzen hinaus hohe Wellen geschlagen. Dass die Suche nach einem Betreuungsplatz für Lennox schwierig ist, verwundert Michael Kansy, Konrektor der Schule im Englischen Institut in Wasserburg, nicht. Die Förderschule ist auch Standort der Mobilen Sonderpädagogischen Hilfen, eine Anlaufstelle für Probleme im vorschulischen Bereich. Die Schule berät Eltern und Erzieher. Für Kansy ist vor allem eines klar: „Wir haben eine Riesennot in Wasserburg“.

Für Fälle wie Lennox, die im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung besondere Unterstützung bräuchten, gäbe es in der Region kaum Betreuungsmöglichkeiten. „Ich bin sehr froh, dass dieses Problem nun an die Öffentlichkeit getragen wird, denn eigentlich brauchen wir in Wasserburg eine Heilpädagogische Einrichtung, primär als heilpädagogischer Kindergarten im vorschulischen Bereich“, sagt er. Doch nicht nur das: „Aufgrund der plötzlichen Schließung des Integrations-Hortes der Stiftung Attl fehlen auch Betreuungsangebote für förderbedürftige Kinder am Nachmittag“, so Kansy. 

Betreuung in SVE reicht nicht aus

An der Schule im Englischen Institut selbst gebe es zwar eine Schulvorbereitende Einrichtung (SVE), die derzeit von etwa 20 Mädchen und Buben besucht werde, jedoch sei die Betreuung von Fällen mit emotionalem und sozialen Förderbedarf wie Lennox hier nicht ausreichend. „Wir sind da für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen auf Sprach- oder Lernebene“, erklärt Kansy. Gleichzeitig bräuchten gerade Kinder wie Lennox eine möglichst ganztägige, heilpädagogische Betreuung. „Für ein Kind, das soziale Erfahrungen machen muss, ist ein Zuhause-Bleiben natürlich Gift.“ Derzeit habe er selbst mit etwa sieben Fällen zu tun, die eigentlich eine heilpädagogische Betreuung benötigten. Deshalb setzte sich die Leitung der Schule im Englischen Institut nun seit einigen Wochen dafür ein, Unterstützungsangebote für Kinder mit hohem Förderbedarf im emotionalen und sozialen Bereich wie zum Beispiel eine Heilpädagogische (Kinder-)Tagesstätte nach Wasserburg zu bringen.

Durch geflüchtete Kinder steigt der Bedarf

Gerade die Zahl der Kinder mit Fluchthintergrund und zum Teil traumatischen Erlebnissen habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Auch die psychischen Belastungsfaktoren durch Corona - gerade für Kinder - seien mittlerweile schon durch viele Untersuchungen belegt worden, erklärt der Konrektor. Hinzu komme die Tatsache, dass in die ehemalige Romed-Klinik 200 Geflüchtete einziehen werden, dies werde den Bedarf wahrscheinlich um ein Vielfaches erhöhen, so Kansys Überzeugung. „Wir stehen in Kontakt mit dem Bürgermeister, der das Vorhaben, eine heilpädagogische Einrichtung nach Wasserburg zu holen, unterstützt.“ 

Bürgermeister Michael Kölbl

Das bestätigt auch Bürgermeister Michael Kölbl auf Anfrage. „Persönlich kann ich nicht beurteilen, wie groß die Not in Wasserburg ist. Wenn die Fachkräfte jedoch eine sehen, besteht natürlich Handlungsbedarf.“ Er habe deshalb bereits mit dem Kreisjugendamt gesprochen, dieses stehe dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber. „Jetzt geht es darum, abzuklären, welche Möglichkeiten wir anbieten können“, erklärt der Rathauschef.

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