Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Bayerischer Jagdverband mahnt

Er ist wild, schön und stark – und dennoch ist der Rothirsch im Chiemgau in großer Gefahr

Nur 14 Prozent der bayerischen Landesfläche darf der Hirsch derzeit besiedeln. Überschreitet er diese „Lebensrauminseln“, muss er geschossen werden.
+
Nur 14 Prozent der bayerischen Landesfläche darf der Hirsch derzeit besiedeln. Überschreitet er diese „Lebensrauminseln“, muss er geschossen werden.

Zum Hubertusfeiertag erbitten Jägerinnen und Jäger traditionell den Segen ihres Schutzpatrons, dem heiligen Hubertus. Dessen Symboltier, der Rothirsch, braucht jedoch selbst einen Schutzpatron. Und zwar dringend. Das sind die Gründe.

Prien – Der Respekt vor unseren heimischen Wildtieren gehe zunehmend verloren, so der Bayerische Jagdverband (BJV) in einer aktuellen Pressemeldung. Das Wild würde in der modernen Gesellschaft kaum mehr eine Rolle spielen und müsste daher gnadenlos wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen weichen.

Stark schwindende Lebensräume und Inzucht

Rotwild wird nach aktuellem Stand nur noch auf 14 Prozent der bayerischen Landesfläche – den ausgewiesenen Rotwildgebieten – toleriert. Überschreitet das Rotwild diese Grenzen, sind die Jäger laut Gesetz verpflichtet, das Wild zu erschießen.

Doch das ist nicht die einzige Gefahr, die dem Rothirsch droht. Denn die verbleibenden Inselpopulationen des „Königs der Wälder“ seien zu Inzucht und genetischer Verarmung verdammt, heißt es in der Mitteilung des BJVs. Das mache die Arterhaltung langfristig unmöglich.

„...es schaut nicht gut aus“

Auch Franz Sommer (68) aus Prien, der bis April 2022 Vorsitzender der Jägervereinigung Rosenheim – einer der größten Kreisgruppen im Bayerischen Jagdverband – war, äußert sich besorgt: „Mit dem Rotwild schaut es bei uns nicht gut aus.“

Jäger Franz Sommer, hier mit seinem treuen Jagdhund, setzt sich für den Hirsch im Chiemgau ein.

Das Problem, so sieht auch er es, sei neben den verpflichtenden Abschüssen in den rotwildfreien Gebieten die Verinselung der Lebensräume des Rothirsches.

Dem Rotwild schmeckt die Rinde junger Bäume

Hintergrund für die Festlegung von eng umgrenzten Gebieten, in denen sich das Rotwild noch aufhalten darf, sind vor allem die sogenannten Schälschäden, die Hirsche, Hirschkühe und ihre Jungen verursachen, wenn sie die Rinde junger Bäume fressen und diese damit stark schädigen.

Zumindest die finanziellen Schäden ließen sich für die Grundstückseigentümer und -pächter – bei anderer Gesetzeslage – über die Einnahmen aus möglichen Rotwildjagd-Verpachtungen kompensieren, so Sommer.

Rotwild braucht Platz und muss wandern dürfen

Der Jäger macht sich stark dafür, dass das Rotwild angemessen leben und überleben kann.

„Das Rotwild soll wieder wandern können, etwa um im Winter, wenn es in den Hochlagen extrem viel Schnee hat, runter gehen können.“

Das sei im Chiemgau nur noch vereinzelt möglich, zum Beispiel hinter Übersee.

Eine der schönsten Arten erhalten

„Der Rothirsch ist das größte, wild lebende Säugetier, das wir in Deutschland haben. Uns Jägern geht es nicht um die Trophäe oder darum, dass wir jedes Jahr einen Mordshirsch schießen. Es geht darum, eine der schönsten Wildarten, die wir haben, am Leben zu halten.“

BJV fordert Aufhebung der rotwildfreien Gebiete

So sieht das auch Ernst Weidenbusch, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes: „Das langfristige und vor allem nachhaltige Konzept im Umgang mit unseren Wildtieren und ihrem Lebensraum muss weiterentwickelt werden. Wir bayerischen Jägerinnen und Jäger tolerieren nicht, dass das Rotwild aus unseren Wäldern verschwindet.“ Der BJV fordert deshalb die Aufhebung der rotwildfreien Gebiete in Bayern, um Hirsch und Co. freies Umherstreifen auf der gesamten Bayerischen Landesfläche zu ermöglichen und so die Arterhaltung zu garantieren.

Kommentare