Eröffnung am 18. November
Kühle Kufen trotz Klima-Erwärmung: So läuft Wasserburgs Eisbahn auch bei Plusgraden
Frostiges Vergnügen für Schlittschuhläufer: Am 18. November eröffnet die Eisbahn am Gries in Wasserburg. Wie sie funktioniert, auch wenn es nicht kalt genug ist, und was der Spaß für die Besucher kostet.
Wasserburg – Heiß diskutiert, jetzt kommt sie: die Eisbahn in Wasserburg. Am Samstag, 18. November, geht es Am Gries los. Bereits eine Woche zuvor startete der Betreiber, SAS Veranstaltungen, mit dem Aufbau. Stefan Staudinger, der gemeinsam mit Manuel Scheyerl die Eventagentur leitet, hat der Redaktion vor Ort erklärt, wie die Technik rund um die gefrorene Fläche funktioniert.
Sieben Tage dauere der Aufbau der Eisbahn und benötige vier Arbeitskräfte, sagt Staudinger. Zuerst werde der Platz mit einer großen Plastikfolie abgedeckt, danach werde um die Folie eine zehn Zentimeter hohe Abgrenzung gesteckt. Anschließend verlegen die Arbeiter auf der gesamten Fläche schwarze Schläuche (siehe Bild). „Direkt auf die Schläuche wird dann das Wasser eingelassen“, erklärt Staudinger weiter. „Wenn die erste Schicht gefroren ist, kommt die nächste drauf“. So entstehe eine fünf Zentimeter dicke, stabile Eisschicht.
Zwei Tage brauche das Aufgießen der 1.500 Liter Wasser. Einen Tag benötige das Wasser, um noch einmal „durchzufrieren“. „Am Ende entsteht eine Eisbahn mit einer Temperatur von Minus vier Grad Celsius“, so der Geschäftsführer. Während des Betriebs müsse das Eis je nach Bedarf erneuert werden. Beim Schlittschuhlaufen komme es zu Abreibungen, die manuell von der Fläche entfernt werden. Anschließend werde mit einer Art Gartenschlauch eine neue dünne Schicht Wasser aufgetragen, erklärte der Geschäftsführer. Diese brauche circa 15 Minuten, um zu gefrieren. Anschließend dürften die Besucher wieder weiterlaufen.
„Die Eisbahn funktioniert wie eine Fußbodenheizung“, erklärt Staudinger. Durch die Schläuche laufe eine Glycol-Mischung, die flüssig bleibe – auch bei Minustemperaturen – und das Eis auf der Fläche immer gefroren halte, auch bei Plusgraden, so der Veranstalter. „Wie bei einer Gefriertruhe wird die Flüssigkeit durch ein Stromaggregat kühl gehalten“, sagt er.
Durch dieses System könne in der Theorie die Eisbahn bei jeder Witterung bestehen. „In Dubai gibt es sowas auch“, sagt Staudinger. In Wasserburg seien die Veranstalter jedoch auf niedrige Temperaturen angewiesen. „Bei 20 Grad Celsius liegt der Strombedarf allerdings über dem, was unser Aggregat erzeugen kann“, sagt er. Je nach Temperatur kühle es die Flüssigkeit einmal mehr und einmal weniger. So werde so wenig Energie wie möglich benötigt. „Wenn wir unter null Grad haben, dann brauchen wir gar keinen Strom“, erklärt er.
Platz für bis zu 200 Personen
Die 320 Quadratmeter große Fläche biete Platz für 150 bis 200 Personen. Die Eisbahn kann laut Staudinger auch gemietet werden, beispielsweise von Stockschützen oder Schulen. Einige Klassen hätten sich bereits angemeldet. Neben Eisstöcken gebe es auch Schlittschuhe in den Größen 27 bis 47 zum Ausleihen für 4,50 Euro. Zusätzlich stünden Eislaufhilfen für Kinder für zwei Euro Ausleihgebühr zur Verfügung.
Der Tageseintritt beläuft sich laut Wirtschaftsförderungsverband für Kinder auf drei und für Erwachsene auf fünf Euro. Es gibt keine Zeitbeschränkung. Geöffnet ist die Eisbahn von Montag bis Donnerstag für Eisläufer von 14 bis 18 Uhr, danach dürfen die Stockschützen bis 22 Uhr aufs Eis. Freitag und Samstag dürfen die Besucher durchgehend bis 22 Uhr Schlittschuhlaufen, sonntags bis 20 Uhr. Neben der Eisbahn ist außerdem die „Laterndl-Alm“ aufgebaut. Hier gibt es Speisen und Getränke.



