Ökumenischer Kreuzweg mit Gedanken aus dem Hier und Jetzt
Ein Kreuzweg auf Holzeiern in Prien
Ein Kreuzweg auf Holzeiern? Das gibt es momentan in der Marktgemeinde Prien zu bestaunen. Das sind die Gründe dafür.
Prien – Die Welt ist unruhig. Corona, der Ukrainekrieg, alles wird teurer. In solchen Zeiten kann es helfen, sich zu besinnen und zu sortieren. Eine Möglichkeit dazu bietet der Ökumenische Kreuzweg des Arbeitskreises christlicher Kirchen (ACK) im Rahmen der Aktion „Priener Frühlingserwachen“. Die Idee und Organisation ging von der Prien Marketing GmbH (PriMa) aus und es gab in der Marktgemeinde viele helfende Hände und Unterstützer im Hintergrund.
Texte beziehen sich auf das Hier und Jetzt
PriMa-Geschäftsführerin Andrea Hübner legt den erstmals in diesem Rahmen initiierten Ökumenischen Kreuzweg aus allen angebotenen Aktionen besonders ans Herz: „Die Texte stellen den Bezug zum Jetzt her.“ Auf der Hinterseite der in Eierform gestalteten Schilder seien entsprechende Texte angebracht. Die Bürgerwerkstatt verschönerte die mit Folien beklebten Stations-Tafeln.
Gundi Gantner engagiert sich schon seit vielen Jahren in der katholischen Kirchengemeinde und in der Kolpingfamilie. Sie ist eine der Delegierten des ACK, der ein ehrenamtlicher Zusammenschluss der katholischen, der evangelischen und der neuapostolischen Kirchengemeinden ist. Die drei Vorsitzenden der ACK wechseln jedes Jahr. Momentan sind es Klaus Lerach, Rita Sandig und Rainer Pannenberg, die das Amt innehaben.
Die ACK war vor zwei Jahren gegründet worden. „Und dann kam Corona“, schildert Ganter kurz und bündig. Die Pandemie bremste die vielen Ideen erst einmal aus. Aktuell sieht es aber so aus, als seien wieder Angebote möglich. Eines davon ist der Ökumenische Kreuzweg, der aber sowieso im Freien stattfindet und den jeder für sich gehen kann. Vor dem Hintergrund Corona sind dort keine gemeinsamen Veranstaltungen geplant.
„Wir möchten den Menschen Anregungen geben, über sich und den eigenen Lebensweg nachzudenken“, sagt Ganter. Am Beispiel der Kreuzwegstation „Jesus trägt sein Kreuz“ erklärt sie: „Es gibt viele Kreuze, die Menschen zu tragen haben.“
Gerade in der Fastenzeit sei der Kreuzweg ein Angebot, sich bewusst aufzumachen und Jesus nachzufolgen. Die zentrale Botschaft des Kreuzweges sei „Tod und Auferstehung“, sprich die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod und dass alles gut werden wird.
Kirchlicher Aspekt im Frühlingserwachen
Die Idee zum Kreuzweg ist laut Ganter von der PriMa ausgegangen. Er sollte einen kirchlichen Aspekt in die Aktion „Frühjahrserwachen“ bringen. Die ACK erklärte sich gerne bereit, die Planung zu übernehmen, machte sich Gedanken und bereitete Texte vor, wie Gundi Ganter schildert.
Herausgekommen sind die 14 Kreuzwegstationen, wie sie die Bibel kennt. Die Besonderheit in Prien ist eine zusätzliche 15. Station vor dem Rathaus, zentral zwischen allen Kirchen gelegen. Ganter nennt sie Auferstehungsstation. Sie soll an diesem bewusst gewählten Ort für alle Menschen gut sichtbar sein.
Der Kreuzweg verbindet alle drei Kirchen am Ort. Es gibt Stationen im direkten Umfeld sowie zum Beispiel am Wendelsteinplatz, beim Bahnhof oder nahe der Franziska-Hager-Schulen. Die Karte ist in einer Broschüre der PriMa abgebildet und die Kirchen informieren mit Handzetteln.
Ökumene der ACK:
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) steht laut Auskunft von Gundi Ganter Pfarrer, Gemeindereferenten und -vorsteher beratend zur Seite. Die hauptamtlichen Mitarbeiter sollen durch das ehrenamtliche Engagement entlastet werden. Im Logo stehen die Farben gelb für die katholische, violett für die evangelische und blau für die neuapostolische Gemeinde.
Den ökomenischen Gedanken dieses Zusammenschlusses der drei Kirchengemeinden bezeichnet Gundi Ganter als „über den Tellerrand schauen“. Sie selbst habe sich von diesem Gedanken der ACK sofort angesprochen gefühlt. „Die Ökumene bereichert mich“, sagt sie. Man helfe sich und schaue auf die Ideen und den Weg der anderen: „Ich fühle mich verbunden und als Netzwerkerin.“