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Einstimmiges Lob des Gemeinderates

„Ein Glücksfall“ für Eggstätt: In Alte Post zieht neues Leben ein – das sind die Pläne

Die Alte Post im Zentrum von Eggstätt.
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Jahrelang stand die Alte Post im Herzen von Eggstätt leer. Jetzt soll sie neu belebt werden. Die Pläne wurden im Gemeinderat vorgestellt.

Jahrelang stand die Alte Post leer. Zweimal sind Investoren mit ihren Ideen am Gemeinderat gescheitert. Doch das neue Projekt erntete einstimmigen Beifall. Was im Herzen von Eggstätt geplant ist.

Eggstätt – Ein Smiley für die Pläne eines Bauwerbers in der Ortsmitte: Die alte Post, später das Ristorante Il Sogno, wird zu neuem Leben erweckt. Die entsprechenden Pläne hatte das Landratsamt an die Eggstätter Verwaltung mit der Bitte um Stellungnahme geschickt, und der Gemeinderat nahm in der jüngsten Gemeinderatssitzung dazu Stellung.

Ein komplexes Bauvorhaben

Vor der Aussprache hatte Bauamtsleiterin Regina Maier das Projekt vorgestellt: Geplant ist die Ertüchtigung des Gebäudes im Zuge einer Nutzungsänderung. So soll eine Gastronomie mit Erweiterung der Freischankfläche auf der Südseite sowie im Innenhof entstehen. Der Veranstaltungssaal wird umgebaut und erweitert. Weiter stehen eine Nutzungsänderung zu insgesamt fünf Wohneinheiten sowie zur Museumsfläche – Ausstellungsfläche für das Stadler-Kunsterbe, die energetische Sanierung des Daches sowie die Sanierung der Fassade nach Anforderungen des Denkmalschutzes an.

„Ein wichtiger Ort, aber keine Augenweide“

Dafür brauche es, so Bauamtsleiterin Regina Maier, zwei Befreiungen: Einmal für die Baulinienübertretung durch den Balkon und zum anderen für die Dacheindeckung. Außerdem müsse am Brandschutz nachgebessert werden, wofür wiederum Genehmigungen für Abstandsflächenabweichungen nötig seien.

Bürgermeister Christoph Kraus (FBE) bezeichnete den Bauantrag als „Glücksfall. Wir hätten das Geld nicht.“ Das prominent der Kirche gegenüber liegende Gebäude sei ein „wichtiger Ort … aber momentan keine Augenweide“.

Ein Lichtblick nach langem Leerstand

Schon seit einigen Jahren steht die Gaststätte im ehemaligen Gasthof „Alte Post“ leer. Im Jahr 2020 übernahm ein Investor aus München das Anwesen. Dessen erster Antrag auf Umnutzung des Gebäudes zu insgesamt sechs Wohnungen und Beibehaltung der ehemaligen Gaststätte im Erdgeschoss in verkleinerter Form sowie Errichtung von Unterflurparker und Stellplätzen für die Anlieger wurde vom damaligen Gemeinderat abgelehnt. Auch ein zweiter Antrag im Jahr 2021 – sieben Wohnungen, keine Gaststätte – wurde abgelehnt. Gründe für die Ablehnung waren das ungelöste Stellplatzproblem und die Einstufung des Ortsbereichs „Ortszentrum“ als Mischgebiet.

Neuer Investor legt neue Pläne vor

Seitdem war das Thema eingeschlafen, auch wenn sich zur Bürgermeisterwahl im vergangenen Jahr beide Kandidaten für eine Wiederbelebung der Ortsmitte stark machten. Schließlich verkaufte der Investor das Grundstück an einen neuen privaten Investor. Der hat nun seine Pläne vorgelegt.

Bauantrag einstimmig befürwortet – das sind die Details

Dem Bauantrag mitsamt den Befreiungs- und Abweichungsanträgen stimmten die Gemeinderäte einstimmig zu. Darin enthalten sind der Umbau der Gastronomieflächen im Erdgeschoss mit Erweiterung der Freischankfläche auf der Südseite sowie im Innenhof, der Umbau und die Erweiterung des Veranstaltungsraumes für bis zu 200 Personen mit Nebenräumen im Obergeschoss am Kirchplatz 2, die Nutzungsänderung von Büronutzung zu einer Wohnung im Gebäudeteil Kirchplatz 2 im Obergeschoss sowie die Nutzungsänderung von einer stationären Einrichtung zu einer Wohnung im Gebäudeteil Kirchplatz 2 im Dachgeschoss.

Inbegriffen sind außerdem die Nutzungsänderung von einer stationären Einrichtung zu insgesamt drei Wohnungen im Gebäudeteil Kirchplatz 4 im Ober- und Dachgeschoss und zu Ausstellungsflächen (Museum) im Erdgeschoss, die Sanierung der Fassade inklusive Austausch der Fenster, die energetische Sanierung des Daches mit teilweiser Erneuerung des Dachstuhls sowie die Errichtung eines Carports für sechs Stellplätze.

Zu Baubeginn muss der Bauwerber ein Entwässerungsgesuch gemäß gemeindlicher Entwässerungssatzung vorlegen.

Helmut Hundhammer (CSU) lobte den Bauantrag als „Meilenstein in der Ortsentwicklung.“ Auch Hans Plank (CSU) äußerte sich ähnlich. Katharina Weinberger (Grüne) begrüßte das Projekt, regte aber zugleich eine Bürgerbeteiligung an: „Museumsfläche, why not. Oder ein Ort der Begegnung.“

Auch die Bürger sollen beteiligt werden

Bürgermeister Kraus erklärte, dass man diesbezüglich noch einen Arbeitskreis bilden werde. Weinberger erwähnte auch die Bedeutung der dort nistenden Mauersegler. Ein Einwand, dem Bauamtsleiterin Maier entgegenhielt, dass man das bereits im Blick habe. Jacob Illi (Grüne) hakte bei den Stellplätzen nach. Hierfür müsse ja laut Beschlussvorschlag ein Carport mit sechs Stellplätzen errichtet werden. Illi regte an, dazu noch einmal mit der Schule zu reden. Bauamtsleiterin Maier verwies auf einen Beschluss der September-Sitzung von 2023. Der Gemeinderat hatte unter Vorsitz des damals kommissarisch wirkenden Zweiten Bürgermeisters Hans Plank beschlossen, den bestehenden Carport zu verkaufen. Vorgesehen sind hierfür 213 Quadratmeter Grund am östlichen Rand des Schulgeländes als Durchgang zur Birner Leitn. Dafür müssen zwei Bäume entfernt und ein Hydrant versetzt werden, auch braucht es eine neue Straßenlaterne.

Schule, alter und neuer Besitzer sind im Boot

Bürgermeister Kraus ergänzte, dass er mit seinem Einzug ins Rathaus diesen Gemeinderatsbeschluss übernommen habe und nach Rücksprache mit dem Landratsamt auch vollziehen müsse. Mit dem vorherigen Besitzer, dem neuen Bauwerber und der Schule habe man schon Gespräche geführt. Für die Bäume werde es eine Ersatzpflanzung geben. Was das neue Spielgerät nahe des „neuen“ Carports auf dem Schulgelände betrifft, sei festzuhalten, dass es noch genügend Platz für die Schüler gebe.

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