Selbstbewusst, stark und lebendig

„Wir stehen mit beiden Beinen im Leben, verstehen uns als selbstbewusste, starke und liebevolle Frauen. Glaube, Liebe und Hoffnung sind unsere Leitmotive. Und genau das soll sich auch in unserer Vereinsarbeit widerspiegeln“, erklärt Vorsitzende Marianne Mayer.

Am 8. März, dem internationalen Frauentag, haben 45 Kolbermoorer Frauen den Verein gegründet. Jetzt sind alle bürokratischen Hürden genommen. In der vergangenen Woche wurde die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkannt. Genau die richtige Zeit also, um zu feiern. Und das natürlich auch mit Gottes Segen. „Glaube ist für mich wichtig“, sagt Mayer. Für sie bedeutet das vor allem, Liebe im Herzen zu tragen und den Menschen zu helfen.

„Wir alle sehnen uns nach Gemeinschaft und Austausch, vor allem nach der langen Corona-Isolation“, beschreibt Schatzmeisterin Bernadette Mayer. Deshalb ist der Stammtisch auch fester Bestandteil ihres Programms. Er findet an jedem ersten Montag im Monat, um 19 Uhr, in der Osteria am Huberberg statt.

„Wer Lust und Zeit hat, kommt einfach dazu. Ganz egal, wie alt er ist, ob er gläubig oder konfessionslos ist“, lädt die Vorsitzende ein. Im neuen Verein gibt es kein Muss, sondern mit einer herzlichen Einladung immer nur ein Kann. „Und jeder“, das ist Marianne Mayer besonders wichtig, „darf in unserem Verein seine eigene Meinung haben und auch vertreten, ohne Angst, in irgendeine Schublade gesteckt zu werden.“

Die Kolbermoorer Frauen, so betont Bernadette, „sind weder konservativ noch liberal, sondern einfach nur lebendig.“ Ihr Programm ist nicht vorgegeben, es wird gemeinsam kreiert, orientiert sich an den Wünschen und Interessen der Frauen. Kräuterwanderungen und Waldbaden gehören genauso dazu wie Gottesdienste, Wallfahrten oder Gin-Tastings.

Traditionen wie das Kräuterbuschn-Binden sollen gepflegt und über die Generationen weitergegeben werden. Marianne freut sich auf das Adventskranzbinden am 23. November, ab 15 Uhr, denn: „Für mich wird es der erste selbst gemachte Adventskranz sein“, gibt die 62-Jährige zu. Ihre 35-jährige Schwiegertochter Bernadette war überrascht, dass Waldbaden den Körper entschleunigt, Sinne und Wahrnehmung schärft. Und so gibt es bei jeder Veranstaltung etwas Neues zu entdecken.

Am 26. November unterstützen die Kolbermoorer Frauen den Obinger Verein „Junge Leute helfen“. Von 9 bis 12 Uhr nehmen sie im Kolbermoorer Pfarrheim Spenden für Familien auf dem Balkan entgegen. Gebraucht werden haltbare Nahrungsmittel wie Reis, Mehl, Zucker, Nudeln, Öl, Milchpulver und Babynahrung, Hygieneartikel und Spielsachen, aber auch gut erhaltene und saubere Kinderbekleidung.

Die Frauen planen auch gemeinsame Ausflüge: Die Fahrt zum Tiroler Adent nach Innsbruck und Rattenberg am 3. Dezember ist schon ausgebucht. Im kommenden Jahr führt sie eine Wallfahrt nach Medjugorje in Bosnien-Herzegowina.

Programm ist „handgemacht“

Am Schliersee werden sie flüssiges Gold verkosten. An der Katharinenkapelle in Lobholz wollen sie eine Maiandacht und Lagerfeuer-Romantik organisieren. „Alles so, wie’s uns gefällt“, fasst Bernadette die bunte Vielfalt zusammen. Bei allen Veranstaltungen sind natürlich auch die Kinder willkommen, denn zu einem lebendigen Verein gehören sie ganz selbstverständlich dazu.

Wenn die Kolbermoorer Frauen ihre Vereinsgründung am Samstag, 22. Oktober, mit einer Festmesse feiern, werden ihnen auch die Fahnenabordnungen der Kolbermoorer Vereine die Ehre erweisen. „Darüber freue ich mich ganz besonders“, ist Marianne Mayer dankbar, denn es ist ein Zeichen dafür, dass der jüngste Kolbermoorer Verein nun in die Gemeinschaft aufgenommen wird.