Rauchstopp? Fitnessstart? Alkoholverzicht?
Angriff auf den inneren Schweinehund? Diese Vorsätze stehen im Mangfalltal für 2025 hoch im Kurs
Weniger Alkohol trinken, mehr Sport treiben und aufs Rauchen komplett verzichten? Gute Vorsätze gehören zum Jahreswechsel dazu wie Sekt und Bleigießen. Doch was haben sich die Menschen im Mangfalltal vorgenommen? Das OVB hat nachgefragt.
Mangfalltal – Die Waage ächzt, die Leber schmerzt, die Lunge keucht: Höchste Zeit also, um neue Vorsätze zu fassen, um beispielsweise in puncto Gesundheit die Weichen für eine positive Zukunft zu stellen. Vor allem der Jahreswechsel dient dabei vielen Menschen als Ausgangspunkt, um neue Ziele für das eigene Leben zu formulieren. Doch die Formulierung ist das eine – oftmals hapert es letztlich an der nachhaltigen Umsetzungen. Das OVB hat sich im Mangfalltal umgehört, ob dort überhaupt Vorsätze fürs neue Jahr gefasst werden – und welche Vorsätze hoch im Kurs stehen.
Mehr Sport treiben oder weniger Alkohol trinken – Vorsätze, die bei Christian Poitsch (64) vom Kolbermoorer Stadtmarketing nicht auf der Liste stehen. Wobei der 64-Jährige eigentlich gar keine Liste für Vorsätze für 2025 angelegt hat. „Ich bin keiner, der da auf den Jahreswechsel wartet, um Sachen zu verändern“, sagt Christian Poitsch. „Ich versuche, Dinge, die mich stören, lieber gleich zu verändern.“
Allerdings fallen dem 64-Jährigen für 2025 ein paar Wünsche ein, über deren Erfüllung er sich sehr freuen würde. Zum einen würde er sich gerne „mehr Zeit für Hobbys und Freizeit“ wünschen. Zum anderen einen respektvolleren Umgang innerhalb der Gesellschaft. Dabei denkt er nicht nur an die Diskussionen mit den Kritikern des geplanten Quartierszentrums Kolbermoor Nord-Ost Am Alpenblick, sondern auch an alltägliche Situation, beispielsweise im Straßenverkehr. Poitsch: „Da würde ich mir wirklich wünschen, dass die Menschen wieder rücksichtsvoller miteinander umgehen und vielleicht auch mal jemanden vorlassen, der keine Vorfahrt hätte.“
Jugendreferentin der Gemeinde Feldkirchen-Westerham wird 2025 erstmals Mama
Auch Annette Thielmann (27), Jugendreferentin der Gemeinde Feldkirchen-Westerham, hat bislang noch keine Vorsätze fürs neue Jahr gefasst. Und das wird wohl auch so bleiben. Zumal die 27-Jährige ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen erwartet. „Bei mir stehen derzeit andere Dinge absolut im Fokus“, sagt die 27-Jährige und lacht. Denn im April wird Thielmann erstmals Mama. Weshalb sich für die junge Feldkirchen-Westerhamerin in wenigen Monaten sowieso sehr viel ändern wird.
Denkt sie an frühere Vorsätze zurück, kann sich gegenüber dem OVB nicht nur von Erfolgen berichten. „Ich hatte mir beispielsweise mal vorgenommen, jeden Monat ein Buch zu lesen“, erzählt Thielmann, die bei der Stadt Bad Aibling als Sachgebietsleiterin Bürgerbüro arbeitet. „Damit bin ich aufgrund von Zeitmangel aber leider kläglich gescheitert.“
An seinen Vorsätzen gescheitert – das kennt auch Florian Glück, Kommandant der Feuerwehr Heufeld, zur Genüge. „Ich habe mir schon immer vorgenommen, zumindest zwei Stunden in der Woche Sport zu machen“, sagt der 41-Jährige. „Das ist nämlich nicht nur für den Körper, sondern auch für meinen Kopf sehr gut.“ Doch leider sei auch das Ziel von zwei Stunden „etwas zu hoch gegriffen“.
Daher hat es sich Glück auch zur Gewohnheit gemacht, sich zum Jahreswechsel eher kleinere Dinge vorzunehmen, denn „die großen Vorsätze sind eh nach zwei oder drei Wochen wieder dahin“. So will er 2025 in Hinblick auf die Flut an Nachrichten sein Augenmerk auf die positiven Meldungen legen, die „viel zu kurz“ kämen. Glück: „Es gibt so viel Schlimmes in der Welt. Da möchte ich wieder das Gute sehen und gerade auf diese Momente achten.“
Auf der Suche nach „bewussten Momenten der Ruhe und der Stille“
In eine ähnliche Richtung gehen auch die Vorsätze, die Irene Durukan, Grünen-Stadträtin in Bad Aibling und Vorsitzende des Vereins „Mut & Courage Bad Aibling“, für das kommende Jahr 2025 gefasst hat. „Da mir immer mehr bewusst wird, wie wertvoll und kostbar meine verbleibende Lebenszeit ist, werde ich mich auf mehr Momente mit meiner Familie und lieben Freunden konzentrieren“, sagt die Grünen-Politikerin, die auch „bewusst Momente der Ruhe und der Stille“ finden will.
Denn schließlich will sie sich auch in Zukunft ihr Engagement für die Gesellschaft weiterführen. „Wenn ich in meiner Mitte bleibe und immer wieder schaffe, Kraft zu tanken, dann kann ich auch weiterhin ehrenamtlich aktiv für Demokratie, Vielfalt und ein starkes Wir eintreten“, so Durukan gegenüber dem OVB. Dazu gehöre auch, mehr aktiv zuzuhören, was das Gegenüber bewege. Durukan: „Hass der zu Spaltung führt ist nicht mein Weg. Ich möchte auch im Jahr 2025 an Lösungen arbeiten.“