Wann die Fertigstellung jetzt geplant ist
Die lästigste Baustelle in Wasserburg: Was wird an der Rampe am Ortseingang eigentlich gemacht?
Es ist die wohl nervigste Baustelle in Wasserburg: die Rampe am Ortseingang. Die Umleitung sorgt bei vielen in der Stadt für Unmut. Jetzt verzögern sich auch noch die Arbeiten. Doch was wird dort eigentlich gemacht? Ein Blick auf die Baustelle.
Wasserburg - Noch ein wenig gedulden müssen sich alle, die auf der Rampe gewohnt bequem in die Wasserburger Altstadt rein- oder rausfahren wollen. Wegen Lieferproblemen beim Gussasphalt und aufgrund von möglicherweise die nötigen Trocknungs- und Aushärtungsvorgänge störenden Niederschlägen wird wohl frühestens am Freitag, 16. Juni, die reparierte Brückenkonstruktion für den Verkehr wieder freigegeben werden können. Bis dahin werden die bestehenden Umleitungsregelungen für alle Fahrzeuge und den öffentlichen Linienverkehr aufrechterhalten.
Ansonsten laufen die Reparaturarbeiten nach Plan, so Alexander Huber, zuständig für die Bautechnik in der Stadtverwaltung. Nachdem sich aus nachträglich nicht mehr ganz rekonstruierbaren Gründen Ende vergangenen Jahres die Dämpfer in der 1990 erbauten Rampe als nicht mehr funktionstüchtig erwiesen hätten, habe man schnell handeln müssen.
Schwingungen durch schwere Fahrzeuge
Da die Konstruktion vor allem bei Befahrung durch schwere Fahrzeuge immer wieder in Schwingungen geraten sei, habe zunächst das Problem notdürftig durch Verschweißung der Überfahr-Bauteile gelöst werden müssen, so Huber. Dadurch seien aber die Pufferung im Bereich der Ausdehnungsfuge, welche die Temperaturschwankungen in der Konstruktion ausgleichen muss, nicht mehr vorhanden gewesen, weshalb nun so schnell wie möglich gehandelt werden musste. Also noch vor Beginn der heißen Jahreszeit, so war man sich auf Seiten der Stadt einig. Problem: Europaweit gibt es nur drei Firmen, die solche Arbeiten ausführen können.
Berufserfahrung nötig
Der Zuschlag ging an eine Nachfolgefirma, welche 1990 die Rampe gebaut hatte. Ein Glück, denn hier waren sogar noch Unterlagen vorhanden, was die Planungen und den optimalen Ersatz der kaputten Dämpfer erleichterte. Eine neue Überfahrkonstruktion wurde nun eingebaut. Mit Betonschneidewerkzeugen und Kompressor-Hilfe sei dazu laut Huber in den vergangenen beiden Wochen zunächst die Entkopplung der Bewehrung der Brücke auf etwa 1,30 Meter Breite erfolgt. Die Betonkonstruktion habe man dazu bis zur Hälfte ihrer Tiefe aufgemacht.
Vor allem Berufserfahrung sei hierzu nötig gewesen, so Stefan Falkner, der als Bauabdichter und Spezialist für beschichtete und extrem belastete Betonbauwerke, die derzeitigen Arbeiten koordiniert. Alles laufe nach Plan, nur regnen dürfe es nicht, da es dann bei der Trocknung der Kunstharz- Zwischenbeschichtung zu Verzögerungen kommen und der Asphalt nicht fristgerecht aufgebracht werden könne.
Nach Trocknung des Untergrundes im Bereich der neu eingesetzten Edelstahl-Dehnungsfuge steht nun noch der Ausgleich der Bestandsbeschichtung mit Spachtelmasse an. Nach einer Kunstharzschicht folgt dann noch eine Schicht Gussasphalt, bevor der eigentliche Straßenoberbau die Baumaßnahme vervollständigen wird.
Eigentlich sollte dieser Gussasphalt nach Trocknung des Kunstharzes ja bereits am Freitag, 9. Juni, aufgetragen werden, so Huber, wegen Lieferschwierigkeiten kann diese Schicht aber erst Anfang nächster Woche aufgebracht werden. Bedauerlicherweise verzögere dies den Abschluss der alles in allem gut 300.000 Euro kostenden Reparatur bis zum Ende nächster Woche. Ab dem 16. Juni soll die Rampe wieder befahrbar sein.