Streik? Wetter? Unfall?
Darum ging auf der Bahnstrecke Rosenheim – Aibling nichts mehr – und das nächste Chaos droht
„Nicht‘s geht mehr“, hieß es am Montagabend (8. Januar) für Fahrgäste der BRB zwischen Bad Aibling und Rosenheim. Was hinter den Zugausfällen steckte – und was die Bahnreisenden zwischen 10. und 12. Januar auf der Strecke erwarten könnte.
Bad Aibling/Rosenheim/Kolbermoor – Angesichts der Bauernproteste und möglicher Straßenblockaden hatten sich am Montag (8. Januar) sicherlich einige Bürger aus der Region dafür entschieden, das Auto stehen zu lassen und mit dem Zug zu fahren. Eine Entscheidung, die einige Fahrgäste bereut haben könnten. Denn ab 17 Uhr ging auf der Bahnstrecke zwischen Rosenheim und Bad Aibling plötzlich nichts mehr. „Bis Betriebsschluss“ musste der Zugverkehr nach Angaben von Annette Luckner, Sprecherin der Bayerischen Regiobahn GmbH (BRB), eingestellt werden. Der Grund: eine Weichenstörung bei Kolbermoor.
Weiche ließ sich nicht mehr „in die Endlage“ zurückbringen
Bei der Frage, was die Weichenstörung verursacht hatte, verwies Luckner auf die DB InfraGO AG, ehemals DB Netz AG, die für die Infrastruktur verantwortlich zeichnet. Nach Angaben einer DB-Sprecherin hatte sich eine Weiche „nicht mehr in die Endlage“ zurückbringen lassen. „Das passiert leider immer wieder mal“, so die Unternehmenssprecherin gegenüber dem OVB. Techniker hatten sich daraufhin auf nach Kolbermoor gemacht. Gegen 20.30 Uhr sei die Weiche aber bereits wieder funktionsfähig gewesen.
Für die Fahrgäste, die zwischen Bad Aibling und Rosenheim sowie zwischen Rosenheim und Bad Aibling verkehren wollten, hatte die BRB kurzfristig einen Schienenersatzverkehr durch mehrere Taxis eingerichtet. „Aufgrund der Kurzfristigkeit waren keine Busse zu bekommen“, teilte Luckner gegenüber dem OVB mit. Am Dienstag, 9. Januar, konnte die BRB, beispielsweise über ihre Facebook-Seite, dann vermelden: „Die Züge fahren wieder nach Plan.“
Die nächste Herausforderung könnte die BRB-Fahrgäste dann von Mittwoch, 10. Januar, bis einschließlich Freitag, 12. Januar, erwarten. Für diesen Zeitraum hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Streiks angekündigt. Die Bayerische Regiobahn selbst wird nach eigenen Angaben zwar nicht bestreikt, verweist aber auf ihrer Facebook-Seite darauf, dass es nicht absehbar sei, „inwieweit die BRB indirekt, zum Beispiel durch streikende Fahrdienstleitende der DB“, betroffen sein könnte. Das Unternehmen rät den Fahrgästen daher, sich vor Fahrtantritt unter www.brb.de über die aktuelle Lage zu informieren.