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Jetzt heißt es doch Abschied nehmen

Dekan Vogl verlässt das Wasserburger Land: Das sind die Gründe

Dekan Klaus Vogl – hier vor de Tür des Pfarrhauses in Rott – nimmt die Herausforderungen der Zeit an. Sein Amtsantritt erfolgte in schwierigen Zeiten.
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Dekan Klaus Vogl – hier vor der Tür des Pfarrhauses in Rott – wechselt zum 1. Oktober zur Stadtkirche Mühldorf.

Es war eine Überraschung - und doch irgendwie auch nicht: Dekan Klaus Vogl verlässt das Wasserburger Land. Das sind die Gründe für seine Versetzung, das die Reaktionen.

Rott/Wasserburg/Mühldorf - Am Ende des Gottesdienst in Rott gab Pfarrer Klaus Vogl am Sonntag, 16. April, bekannt, dass er zum 1. Oktober zur Stadtkirche Mühldorf wechsle. Zu ihr gehören die Pfarreien St. Nikolaus, St. Laurentius, St. Peter und Paul, St. Pius und Maria Himmelfahrt in Mühldorf und die Pfarrei St. Michael in Mettenheim.

Vogl hätte eigentlich schon 2022 den Pfarrverband mit den Pfarreien Rott, Griesstätt und Ramerberg verlassen sollen. Damals stand eine Versetzung nach Traunstein an. Dass ihm dieser Wechsel schwer fallen würde, war deutlich zu merken gewesen: „Ich werde die Menschen vermissen“, sagte er 2022 wehmütig. Vogl gilt als tief verwurzelt im Wasserburger Land. Kardinal Marx erhörte Vogls Wunsch, noch etwas länger in Rott bleiben zu dürfen. Mehr als ein Jahr war dem 44-Jährigen jedoch nicht vergönnt. Jetzt heißt es für ihn und die rund 6.000 Katholiken im Pfarrverband nun doch, Abschied zu nehmen. Mit dem Weggang von Vogl wird auch die Stelle des Dekans im Dekanat Wasserburg mit frei. Dazu gehören Wasserburg, Albaching, Pfaffing, Edling, Ramerberg, Rott, Griesstätt, Schonstett, Amerang, Eiselfing, Schnaitsee und Babensham.

Dekanatsratsvorsitzende bedauert Versetzung

Rosemarie Stübl, Vorsitzende des Dekanatsrats, bedauert die Versetzung von Vogl - obwohl auch sie einräumt: „Damit war zu rechnen.“ Ganz überraschend sei die Entscheidung nicht gekommen. Denn Pfarrer werden etwa alle zehn Jahre versetzt. Vogl war bereits zwölf Jahren im Pfarrverband tätig, seit 20 Jahren Dekan, hatte das Amt mitten in der Pandemie angetreten.

Stübl hat Vogl vor allem schätzen gelernt, weil er „eine sehr große Wertschätzung den Ehrenamtlichen gegenüber zeigt“. Vogl habe sich stets auch darum bemüht, das Ehrenamt nicht zu überfordern. Außerdem versprühe er die Begeisterung für sein Amt, für den Glauben und die Kirche - Vogl trete stets mit großer Leidenschaft für die Sache ein. „Wir waren nicht immer einer Meinung, hatten so manche Diskussion. Aber ich schätze ihn sehr“, sagt Stübl. Der Dekan habe stets die Bedeutung des Gottesdienstes im kirchlichen Leben unterstrichen, aber auch der Seelsorge einen großen Stellenwert eingeräumt. Er sei sehr zugänglich, offen und in der Lage, die große Arbeitsbelastung seines Amts zu stemmen. Vogl sei in seiner Ausrichtung zwar eher konservativ, habe sich jedoch auch den Diskussionen um das Diakonat für Frauen und dem Reformbedarf gestellt. Stübl hofft, dass die freie Leitungsstelle im Pfarrverband besetzt werden kann. Denn der Pfarrermangel sei gravierend. Sie hat eine Lösung: „Wir müssen das Diakonatsamt für Frauen öffnen.“

In Mühldorf kein Unbekannter

Vogl besetzt die freie Lücke, die in Mühldorf durch die Rückzug von Stadtpfarrer Roland Haimerl entstanden ist. Der zu 100 Prozent schwerbehinderte Seelsorger hörte aus gesundheitlichen Gründe auf. Rund zwölf Jahre hatte Haimerl der Stadtkirche vorgestanden.

In Mühldorf ist Vogl noch ein Unbekannter. Aber die Freude darüber, dass die Leerstelle so schnell neu besetzt werden konnte, ist groß. „Ich habe mir den Neuen gestern gleich im Internet angeschaut“, verrät Heinz Zuber, Pfarrgemeinderatsvorsitzender von St. Laurentius. Viel habe er noch nicht über Haimerls Nachfolger herausgefunden, aber die Nachricht sei ja auch noch ganz neu. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass mit ihm die Stelle gut besetzt ist und er unsere Stadtkirche voranbringen wird.“

Vorfreude in St. Nikolaus

„Wir sind voller gespannter Neugier und freuen uns über die Neubesetzung“, sagt Georg Waldinger, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats von St. Nikolaus. Auch er habe den Dekan aus dem Pfarrverband Rott prompt gegoogelt. „Es ist sehr schön, dass wir trotz des viel berufenen Priestermangel so schnell wieder einen Stadtpfarrer gefunden haben“, sagt Ingrid Leiß-Maier, Pfarrgemeinderatsvorsitzende von St. Pius, die auch im Gottesdienst von der Nachbesetzung erfahren hat. „Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit ihm.“

Eine, die den neuen Stadtpfarrer kennt, ist Claudia Stadler, Pastoralreferentin in Altmühldorf. Sie hat im Pfarrverband Schönberg zwei Jahre lang mit Klaus Vogl zusammengearbeitet. „Ich war Pastoralassistentin und Herr Vogl Priesteramtskandidat, ich kenne ihn gut“, berichtet sie am Telefon. Für sie ist er als neuer Stadtpfarrer eine sehr gute Wahl. „Ich hoffe, dass der Neue interessiert genug ist, um zu schauen, was hier schon gewachsen ist und dass er es wertschätzt“, sie erwartet mit der Neubesetzung Veränderungen für die Stadtkirche Mühldorf. Dass er erkennt, welche Themen anstehen und dass er diese mit den hauptamtlichen Seelsorgern und den ehrenamtlich Engagierten angeht. Es gehe um das Zusammenwachsen der Stadtkirche Mühldorf, „da stehen wir noch sehr am Anfang.“

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