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Mit zwei Kollegen auf Streife

Darum ist die Sicherheitswacht auf dem Christkindlmarkt in Kolbermoor

Nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt in Kolbermoor wollen Roland B. (links) und Harry F. von der Sicherheitswacht Mangfalltal vor allem eines: Freund und Helfer der Menschen sein und ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.
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Nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt in Kolbermoor wollen Roland B. (links) und Harry F. von der Sicherheitswacht Mangfalltal helfen.

Auf Streife im Mangfalltal ist die Sicherheitswacht seit drei Jahren. Roland und Harry gehören von Anfang an dazu und lieben ihr Ehrenamt. Was sie motiviert, erzählen sie bei einem Besuch des Kolbermoorer Christkindlmarktes.

Kolbermoor - „Danke“, sagt die junge Frau und lächelt. Roland B. von der Sicherheitswacht im Mangfalltal hat sie gerade darauf aufmerksam gemacht, dass es nicht ganz ungefährlich sei, wie ihr kleiner Sohn da auf der Brunnenabdeckung vor dem alten Rathaus in Kolbermoor herumturne. Dankbar war sie, weil sie ihren Sohn schon seit einiger Zeit davon abzuhalten versuchte, dieser ihr Reden und Bitten aber schlicht ignorierte. Doch den freundlichen Mann in Uniform nahm er endlich ernst. 

Ansprechpartner für die Bürger

„Den Wachtmeister alter Schule gibt es ja leider nicht mehr“, sagt Polizeihauptkommissar Michael Fritz von der Polizeiinspektion Bad Aibling. „Dieser war eine Respektsperson - im positiven Sinne. Man hat ihn gern gesehen, weil man wusste, in ihm für den Fall der Fälle einen sicheren und kompetenten Ansprechpartner zu haben, einen Freund und Helfer eben. Heute hilft uns die Sicherheitswacht hilft uns, genau diese Rolle der Polizei wieder etwas stärker auszufüllen.“ 

Unterwegs in vier Kommunen

Ansprechpartner sein - das ist auch das Stichwort, mit dem Roland B. und Harry F. (Namen sind der Redaktion bekannt) selbst ihre ehrenamtliche Tätigkeit bei der Sicherheitswacht im Mangfalltal beschreiben würden, die seit 2019 in Bad Aibling, Bruckmühl, Kolbermoor und Feldkirchen-Westerham auf Streife geht. „Wir sind kein Ersatz für die regulären Polizeikräfte“, sagt Roland. „Wir ergänzen sie. Das ist ein großer Unterschied.“

Sein Kollege Harry macht das an einem Beispiel deutlich: „Wenn wir einen Fahrradfahrer ansprechen, der auf dem Gehweg fährt, vielleicht noch ohne Licht, dann ist es nicht unser Antrieb, jemanden bei einem Fehlverhalten erwischt zu haben und dafür rügen zu können. Jemand, der dieses Ziel hätte, der gern seinen erhobenen Zeigefinger spazieren führte, käme gar nicht erst durch das Auswahlverfahren. Uns geht es darum, dem Fahrradfahrer ins Bewusstsein zu rufen, dass er nicht nur andere, sondern auch sich selbst gefährdet“.  

Sie wollen vor allem helfen

Deswegen sind solch mahnende, aber freundliche Hinweise auch nicht die Haupttätigkeit von Roland und Harry bei ihrem Rundweg über den Christkindlmarkt. „Im Grunde geht es uns hier - wie auch sonst auf unseren Streifengängen - vor allem darum, anderen helfen können“, betont Roland. Das habe sich mittlerweile herumgesprochen, denn immer öfter, so erzählen die Beiden, gingen die Menschen von sich aus auf die Kollegen der Sicherheitswacht zu. Manchmal gehe es da auch um Bitten, dass man in diesem oder jenem Stadtteil häufiger vor Ort sein sollte. „Wir geben das an die Polizeiinspektion weiter“, sagt Harry. „ Ob wir dann in der Folge dort selbst Streife gehen oder häufiger ein Streifenwagen zu sehen ist – der Bürger hat auf jeden Fall die Gewissheit, dass man seine Befindlichkeiten ernst nimmt und darauf eingeht“. 

Dieses Wissen verstärkt das Sicherheitsgefühl der Kolbermoorer. Auch das sei ein Ziel, das mit der Einführung der Sicherheitswacht im Mangfalltal verbunden war, wie Polizeihauptkommissar Michael Fritz berichtet: „Dabei müssen die Kollegen, wenn sie beispielsweise auf eine größere Schlägerei stoßen sollten, gar nicht selbst eingreifen. Es genügt, wenn sie uns über ihre Funkgeräte informieren. Wir sind dann binnen Minuten mit den nötigen Einsatzkräften vor Ort - nicht zuletzt, weil wir uns darauf verlassen können, von den Streifengängern eine wirklich zuverlässige Lagebeschreibung erhalten zu haben.“

Konzept erweist sich als Erfolg

Das Konzept der Sicherheitswacht hat sich in den drei Jahren seit Einführung als Erfolg erwiesen, weshalb die zuständige Polizeiinspektion Bad Aibling darüber nachdenkt, die Gruppe aufzustocken. Der nächste Lehrgang beginnt schon im Januar. Kurzentschlossene haben auch jetzt noch Zeit, sich dafür zu bewerben.

Optimale Tätigkeit fürs Ehrenamt

Roland B. und Harry F., die beide von Anfang an dabei sind, haben ihren Entschluss jedenfalls nicht bereut: „Man geht so gut wie immer mit einem warmen Gefühl nach Hause, im Wissen, für andere etwas Positives getan zu haben“, sagt Roland: „Eigentlich sollte es in unserer Gesellschaft eine grundlegende Haltung sein, sich um seine Mitmenschen zu kümmern. Viele bemühen sich auch darum. Wir aber haben in unserer Tätigkeit einfach die optimalen Möglichkeiten dafür.“

Die „Sicherheitswacht Mangfalltal“ sucht Verstärkung. Wer mit auf Streife gehen möchte, kann sich bei der Polizeiinspektion Bad Aibling melden.

Sicherheitswacht Mangfalltal sucht Verstärkung

  • Die Polizeiinspektion Bad Aibling möchte die „Sicherheitswacht Mangfalltal“ weiter verstärken.
    Sehr willkommen sind dabei auch Frauen, die sich in diesem Ehrenamt engagieren wollen, da „gemischte Teams“ der Idealfall wären.
  • Interessenten sollten im Monat mindestens fünf Stunden Zeit erübrigen können.
  • Für ihren Dienst erhalten die Mitglieder der Sicherheitswacht im Mangfalltal eine Aufwandsentschädigung von acht Euro pro Stunde.
  • Vorbereitet werden Interessenten durch eine 40-stündige Schulung, die in Abendkursen oder an Samstagen stattfindet. Die Polizeiinspektion Bad Aibling richtet sich dabei so weit wie möglich nach den zukünftigen Mitgliedern.
  • In erkennbarer Dienstkleidung, mit Dienstausweis und weiterer Ausrüstung gehen die Angehörigen der Sicherheitswacht vor allem in Gebieten Streife, in denen sich die Bevölkerung selbst mehr ansprechbare Präsenz wünscht. Im Mangfalltal sind das zum Beispiel der Mangfalldamm zwischen den Kommunen, der Kurpark in Bad Aibling, die Bahnhofsbereiche und ihre Zuwegungen oder lokale Veranstaltungen.
  • Wer Interesse hat, älter als 18 aber jünger als 63 Jahre ist, bekommt nähere Informationen bei Polizeihauptkommissar Michael Fritz von der Polizeiinspektion Bad Aibling unter der Telefonnummer 0 80 61/9 07 30 beziehungsweise per E-Mail an pp-obs.bad-aibling.pi@polizei.bayern.de melden. Weitere Informationen rund um die Sicherheitswacht gibt es auch unter www.sicherheitswacht.bayern.de. 

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