„Das ist kein Zustand“
Halbzeit bei der Priener CSU: Was schon geschafft ist und wo noch Handlungsbedarf besteht
Was wurde seit den Kommunalwahlen erfolgreich realisiert, woran wird gearbeitet und wo besteht noch Handlungsbedarf? Der CSU-Ortsverband Prien hat in seiner Halbzeitbilanz einen Überblick gegeben.
Prien - Der CSU-Ortsverband Prien am Chiemsee hat sich jüngst im Kurcafe Heider in Prien getroffen und ließ im Dasein von gut 40 Gästen die vergangenen drei Jahre seit der Kommunalwahl 2020 Revue passieren. Priens Stellvertretender Bürgermeister und CSU-Ortsvorsitzender Michael Anner begrüßte die Anwesenden und lobte zu Beginn die Zusammenarbeit in der Marktgemeinde. Dann übergab er das Wort an Fraktionssprecherin Annette Resch, die durch den Abend führte und an einzelne Mitglieder, die über ihre Zuständigkeitsbereiche informierten.
Ein Schwerpunkt des Abends: Der Klimaschutz, den Anner als größten Baustein des Wahlprogramms von 2020 betonte. Besonders stolz zeigte er sich über das gebaute Hackschnitzelheizwerk.
Hackschnitzel wichtiger Wärmelieferant in Prien
„Ursprünglich war gedacht, den Bauhof und die Feuerwehr zu versorgen, aber letztendlich ist es gelungen, zusätzlich das Gewerbegebiet Reitbach, die Waldorfschule, das Logistik-Kompetenz-Zentrum sowie Liegenschaften des Landkreises und die der Gemeinde an der alten Bernauer Straße zu beheizen“, so Anner. Auch das neue Caritasaltenheim St. Josef soll angeschlossen werden.
Im Bezug auf Klimaschutz und Heizen sorgten außerdem zwei Unterschriftenlisten für Aufmerksamkeit, die bei der Veranstaltung rumgereicht wurden. Eine vom bayerischen Bauernverband, mit der die Mitglieder fordern, dass die Bundesregierung das geplante Verbot des Einbaus von Holzheizungen sofort fallen lässt. Das unterstützte auch Michael Anner. „Hackschnitzel sind zum Beispiel ein Abfallprodukt“, erklärte der Politiker, „warum sollen wir es nicht verheizen, wenn wir es eh haben.“
Die zweite Liste kam von der CSU. Sie richtet sich gegen das Vorhaben von Grünen-Bundeswirtschaftsminister Habeck, ab 2024 nur noch Heizungen einzubauen, die zu 65% aus erneuerbaren Energien betrieben sind. Michael Anner kritisierte dabei nicht nur den Kostenfaktor, sondern, dass das auch, so wörtlich, für Heizungsbaubetriebe puren Stress bedeutet.
„Straßenbau ist Herzensangelegenheit“
Ein großes Thema, dass dem Stellvertretenden Bürgermeister sehr am Herzen liegt: Der Straßenbau. Michael Anner wies auf viele Maßnahmen hin, die bereits abgeschlossen wurden, wie die Sanierung der Weidachstraße und ebenso auf die, die noch im Gange sind, zum Beispiel die Straßenarbeiten in der Osternacher Straße vom Erlenweg bis zum Priener Ortsteil Osternach. Hier werde man nach aktuellem Stand heuer fertig.
Zu diesem Thema trat auch Gemeinderatsmitglied Gunther Kraus vor die Gäste. Er gab Einblicke in die Ideen, die beim Gremium „Runder Tisch Verkehr“ angesprochen wurden. Eine davon: Parkhäuser als Entlastung für das Zentrum. „Damit wär es möglich, dass die Leute zentrumsnah geordnet parken und nicht mehr unübersichtlich an der Straße“, so Kraus. Diese Idee werde man weiter verfolgen.
Priener Bahnhof steht vielerlei im Mittelpunkt
Bei den weiteren geplanten Maßnahmen sprach Michael Anner die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds an: „Der Sieger des Ideenwettbewerbs steht fest, doch es geht nichts voran.“ Deshalb will man heuer noch die nächsten Schritte einleiten.
Als es um den Bahnhof ging, sorgte aber eher ein anderes Thema für Gesprächsstoff: Die abgebauten Dächer am Priener Bahnsteig. Die Deutsche Bahn hatte diese Ende April ohne Wissen der Gemeinde entfernt. Dass es genau an diesem Wochenende sein musste, begründet die Bahn laut Michael Anner damit, dass zu diesem Zeitpunkt der Strom in den Leitungen wegen Bahnarbeiten abgeschaltet wurde. Ein anderer Termin wäre erst einige Monate später möglich gewesen, allerdings bestand nach einer Sichtprüfung der Bahn bereits Gefahr im Verzug. Deshalb hatte auch die Oberste Denkmalschutzbehörde dem Abbau zugestimmt.
Übergangslösung versprochen
Doch wie geht es weiter? Laut dem Stellvertretenden Bürgermeister hat die Bahn bei einem früheren Ortstermin der Marktgemeinde Unterstellmöglichkeiten zugesichert. „Das ist kein Zustand, für Einheimische und Reisende. Man kann zwar unten im Gang stehen, aber ältere Menschen oder körperlich Beeinträchtigte können nicht, wenn der Zug kommt, schnell nach oben gelangen und das ist ein großes Problem“, betonte Anner und versicherte, dass die Marktgemeinde mit Nachdruck dahinter ist, dass schnellstmöglich eine Lösung gefunden wird.


