Corona-Lage in der Region Rosenheim spitzt sich zu
Omikron-Welle verschärft die Lage in den Kliniken: OPs abgesagt - Besorgnis wächst
Die Omikron-Welle hat die Region Rosenheim weiter fest im Griff, die Corona-Fallzahlen bewegen sich auf Rekordniveau. Kritisch wird die Lage nun in den Kliniken. Dort spitzt sich die Situation zu, Operationen müssen gekippt werden. Die Besorgnis wächst.
Rosenheim – Corona-Fallzahlen für die Region Rosenheim bewegen sich auf einem hohen Niveau - mit Inzidenzen von knapp 2500 in der Stadt und 2600 im Landkreis Rosenheim (25. März). Binnen einer Woche kamen knapp 8400 Neumeldungen hinzu.
Auch die Zahl der Corona-Toten steigt weiter an. Die Gesamtzahl der seit Pandemiebeginn in Verbindung mit Covid-19 Verstorbenen ist in der Region auf 820 Personen angewachsen. Zuletzt kamen sechs Todesfälle hinzu, davon eine Person unter 60 Jahren, vier über 80. Fünf der Verstorbenen waren nach Angaben des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim in einem Heim betreut worden.
Belegungszahlen steigen massiv
Zunehmend kritisch entwickelt sich die Lage in den Kliniken: die Covid-Belegungszahlen steigen massiv, hinzu kommen Personalausfälle aufgrund von Infektionen.
Der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordinierung, Dr. Michael Städtler, zeigt sich besorgt: „Die Belegungszahlen mit Covid-19 auf den Normalstationen sind derzeit auf hohem Niveau mit Tendenz zum weiteren Anstieg.“ Auf den Intensivstationen seien die Zahlen indes unverändert.
Intensivstationen stark belastet
Dennoch mahnt Städtler: „Die Belastung der Intensivstationen ist unverändert insgesamt sehr hoch, es müssen Patienten versorgt werden, die wegen einer anderen Diagnose behandlungsbedürftig sind und gleichzeitig einen positiven SARS-CoV-2-Nachweis haben.“
Ein gleiches Bild zeigt sich nach den Worten von Städtler im gesamten bayerischen Raum. Abverlegungen seien derzeit aber nicht erforderlich. „Erschwerend kommen derzeit zum Teil nicht unerhebliche Personalausfälle durch positive Testungen hinzu.“ In allen Romed-Kliniken sei das Personal an der absoluten Belastungsgrenze. Aufgrund der steigenden Belegung mit Covid-Patienten einerseits und der Personalausfälle andererseits müsse ein erheblicher Teil der planbaren Eingriffe verschoben werden.
Covid-19 als „Begleiterscheinung“
Verschärft wird die Lage in den Kliniken zudem durch Patienten, die sich ursprünglich wegen anderer Diagnosen in Behandlung befunden hatten und bei denen in diesem Zuge Covid-19 festgestellt worden war. Städtler dazu: „Die konservative und operative Versorgung von Patienten, die als Begleiterkrankung Covid-19 haben, gestaltet sich für alle Beteiligten aufgrund der notwendigen Hygienemaßnahmen sehr aufwendig.“
Elf Heime massiv betroffen
Mit einer hohen Zahl an Infektionen haben weiterhin die Heime und Einrichtungen in der Region Rosenheim zu kämpfen – sowohl bei Mitarbeitern wie auch bei Bewohnern. Dabei ist nach Angaben des Gesundheitsamtes der Anteil der positiv getesteten, vollständig geimpften und größtenteils geboosterten Bewohner sehr hoch. Die Verlaufsformen seien jedoch in der Regel milde und es bestehe eine nur sehr geringe Rate an Hospitalisierungen. Dies wertet die Behörde als klaren Erfolg der Impfung. Sehr zur Freude des Gesundheitsamtes ist dabei Anteil der nichtgeimpften Mitarbeiter gesunken. Insgesamt bestanden Covid-19-Infektionsgeschehen zuletzt in 38 Alten- und Pflegeheimen. In elf Einrichtungen ereigneten sich dabei Ausbrüche mit jeweils über fünf Fällen.
Ausbrüche in Altenheimen
In den 38 Alten- und Pflegeheimen waren laut Gesundheitsamt insgesamt 218 Bewohner (davon 13 hospitalisiert) von einer Infektion beziehungsweise Erkrankung betroffen, sowie 182 Mitarbeitende (Vorwoche: 151 Bewohner; 176 Mitarbeitende).
Zum Impfstatus der 218 positiv getesteten Bewohner: 164 geboostert, 20 vollständig geimpft, 13 nicht vollständig geimpft, 21 nicht geimpft.
Zum Impfstatus der 182 positiv getesteten Mitarbeitenden: 83 geboostert, 59 vollständig geimpft, sieben nicht vollständig geimpft, 29 nicht geimpft,vier unbekannt.
Zum Impfstatus der 13 hospitalisierten Bewohner: zehn geboostert, zwei vollständig geimpft, eine Person nicht geimpft.
Viele Ausbrüche in Kitas und Schulen
Hinzu kamen auch in dieser Woche wieder zahlreiche Infektionen und Ausbrüche in Schulen und Kitas in der Region. Dem Gesundheitsamt wurden insgesamt neun Gruppenschließungen in Kitas und aus den Schulen sieben Klassen in Distanzunterricht übermittelt.
Das sind die regionalen Hotspots
Zu den regionalen Hotspots mit einer Vielzahl registrierter Neuinfektionen zählen diese Woche neben der Stadt Rosenheim mit 1588 Meldungen Bad Aibling mit 534 neuen Fällen, Bruckmühl mit 453 und Kolbermoor mit 436 Fällen.
Ebenfalls stark betroffen waren die Stadt Wasserburg mit 321 Neuinfektionen, Raubling mit 297, Stephanskirchen mit 288, Prien mit 259 und Feldkirchen-Westerham mit 257 neuen Fällen.
Weitere regionale Hotspots sind: Bad Endorf mit 214 Neumeldungen binnen einer Woche, Tuntenhausen mit 199 und Bad Feilnbach mit 179 neuen Fällen. Ein einziger Neuinfizierter ist indes in der Mini-Gemeinde Chiemsee aufgetreten. Dort steigt die Gesamtzahl der Covid-Fälle seit Pandemiebeginn nun auf 23. Zum Vergleich: Die Stadt Rosenheim hat bis dato bereits 20 291 Corona-Fälle, Bad Aibling 6172 Fälle.
Impfkampagne stockt
Ins Stocken geraten ist die Impfkampagne in der Region Rosenheim. Insgesamt sind bis zum 24. März in Stadt und Landkreis 209.596 Erstimpfungen, 214.703 Abschlussimpfungen (Zweitimpfung oder einfache Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson), 147.278 Auffrischungsimpfungen und 1842 Viertimpfungen durchgeführt worden.

