Jahresrückblick 2021: Corona-Protest und Querdenker
Corona: Protest und Querdenker - Wie das Virus die Region Rosenheim spaltet
Mitunter empörend: Verschwörungstheoretiker haben in Corona-Zeiten Zulauf, Querdenker und Impfgegner verbreiten Ungereimtes. So wie ein Ex-Mitglied der Rosenheimer AfD, der den Holocaust für ein Propaganda-Video missbraucht.
Rosenheim – Das Corona-Virus lässt Menschen leiden – und das Klima des Miteinanders. Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen gab es bald nach Beginn der Pandemie im Februar 2020.
Mit dem Einsetzen der Impfkampagne steigt die Diskussions-Temperatur bis kurz vor Flammpunkt. Vor allem am Ichikawa-Platz in Rosenheim treffen sich Impfgegner und „Querdenker“. Bis es zu voll wird und sie zum Manfallpark umziehen.
Der Ton wird rauer. Und mitunter werden Grenzen überschritten: Im März vergleicht Stefan Bauer, damals noch bei der AfD Rosenheim, in einem Videoclip vor der Gedenkstätte Mauthausen das Nazi-Mordgift Zyklon B mit Impfstoffen.
Ein weiteres Indiz dafür, wie tief die Spaltung bereits ist, bietet der Erfolg der „Basis“. Die neue politische Gruppierung ist eine Reaktion auf die Corona-Politik.
Und nirgendwo sonst in Deutschland schneidet sie bei der Bundestagswahl so stark ab wie im Wahlkreis Rosenheim – mit 4,8 Prozent der Erst- und 3,2 Prozent der Zweitstimmen. Die Basis trägt das Volksbegehren „Landtag abberufen“ mit. Und dient als Sprachrohr der Impfgegner.