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400 Auftritte in 15 Jahren

Bye, bye Rock Wave: Mit diesem Mega-Event tritt die Griesstätter Band von der Bühne ab

Rock Wave mit (von links) Alexander Fink, Alexander Eckl, Raphaela Unterforsthuber, Alex Kaiser, Matthias Fink, Lukas Zeilinger und Kili Kebinger (ganz rechts außen), in der Mitte Veranstalter SAS mit Manuel Scheyerl, Stefan Staudinger und Herbert Zeilinger
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Rock Wave mit (von links) Alexander Fink, Alexander Eckl, Raphaela Unterforsthuber, Alex Kaiser, Matthias Fink, Lukas Zeilinger und Kili Kebinger (ganz rechts außen), in der Mitte Veranstalter SAS mit Manuel Scheyerl, Stefan Staudinger und Herbert Zeilinger

400 Auftritte, tausende Fans: Seit 2006 bringt die Griesstätter Band „Rock Wave“ die Bierzelte und Festivals zum Beben. Warum die Musiker und ihre Frontsängerin ihre Instrumente bald einpacken und mit welchem Mega-Event sie sich von der Bühne verabschieden werden - an jenem Ort, an dem ihre Karriere begann.

Griesstätt - „Elf Freunde sollt ihr sein“, heißt es im Fußball, der in Griesstätt traditionell eine große Rolle spielt. Doch die Dorfjugend ist auch sehr musikalisch. Und so haben sich 2006 sieben Teenager zusammengetan, um gemeinsam Musik zu machen. Freitagnachmittags, wenn die Schule aus war, ging es in den Partykeller der Familie Fink, wo die Idee entstand, eine eigene Band zu gründen, erinnert sich Lukas Zeilinger, Gründungsmitglied.

Der erste Auftritt: beim 40. Geburtstag der Mutter von Sängerin Raphaela Unterforsthuber. „Da haben wir uns quasi selber eingeladen“, sagt Zeilinger schmunzelnd. Die Festgesellschaft war begeistert. Bald folgte die nächste Anfrage - wieder zu einer Geburtstagsfeier im Dorf. Dann wurde die Band für das erste größere Fest gebucht. Plötzlich hatten die noch nicht einmal Volljährigen einen vollen Terminkalender. Der große Durchbruch kam 2008: bei „Rock im Ocker“ in Griesstätt. Rock Wave durfte als Vorgruppe der ACDC-Revivalband auftreten und rockte das Festival. Über 3000 Leute jubelten den Griesstättern zu, „atemberaubend war das“, sagt Alexander Kaiser. Er erinnert sich noch gut an das erste Lied, das damals gespielt wurde: „Wanted dead or alive“ von Bon Jovi.

Rock Wave in der Gründerzeit: (von links) Alex Kaiser, Matthias Fink, Lukas Zeilinger, Alexander Eckl, Raphaela Unterforsthuber und Alexander Fink

Danach war Rock Wave bekannt - weit über die Grenze des Wasserburger Landes hinaus. Die Band spielte in Festzelten, bei Festivals, auf Open-Air-Veranstaltungen. Und entwickelte sich stets weiter: anfangs dem Namen gerecht werdend, besonders rockig, im Laufe der Zeit mit vielen modernen Elementen ergänzt, berichtet Raphaela Unterforsthuber, die einzige Frau in der siebenköpfigen Band.

Doch aus den Teenagern, späteren Studenten und Azubis wurden Erwachsene - mit Karrieren, Familienplanung, Hausbau, Umzügen. Nur noch Raphaela Unterforsthuber wohnt noch in Griesstätt, sie wird demnächst jedoch auch nach Schnaitsee umziehen. Schon 2019 kam deshalb zum ersten Mal der Gedanke ans Aufhören auf. Doch die Pandemie setzte mit ihren zwei Jahre dauernden Auftrittsverboten eine derartige Zäsur, dass Rock Wave so abrupt nicht die Bandgeschichte beenden wollte. Die Mitglieder entschieden sich, 2022 erneut zu spielen - und erst 2023 „bye, bye“ zu sagen.

Freunde, die zusammenhalten - das Rezept für den Erfolg: das aktuellste Foto von Rock Wave

Denn sie hören gemeinsam auf, so wie sie gemeinsam begonnen haben. Ihre Freundschaft ist ihr Erfolgsgeheimnis, sind Alexander Eckl (29, Keyboard), Alexander Kaiser (31, E-Gitarre), Kilian Kebinger (24, Bass), Lukas Zeilinger (29, E-Gitarre), Raphaela Unterforsthuber (30, Sängerin), Matthias Fink (29, Schlagzeug) und Alexander Fink (31, Bassist) überzeugt. Letzterer hörte schon Ende 2021 auf, Kebinger übernahm seinen Part. Alle andere sind Gründungsmitglieder. Sie kennen sich aus dem Sandkasten, haben gemeinsam den Kindergarten und die Schulzeit verbracht. Auch ihre Familien sind untereinander gut bekannt. Die Kinder, aus denen musikalisch erfolgreiche Teenager und später noch erfolgreichere Musiker wurden, sind bis heute eine eingeschworene Gemeinschaft, sagt Raphaela Unterforsthuber.

Natürlich gab es in 17 Jahren Bandleben, davon zwei Jahre Pandemie, mal Ärger untereinander, mal die eine oder andere Auseinandersetzung, räumt Rock Wave ein. Doch die Mitglieder rauften sich immer wieder schnell zusammen, „wir sind eine harmonische Truppe“, sagt Alexander Kaiser. Diesen Teamgedanken spürt das Publikum, das die Musiker und die Sängerin bei 400 Auftritten immer begeistern konnten. Nur einmal fiel ein Konzert aus, weil ein Bandmitglied an Corona erkrankt war.

Pannen gab es trotzdem genug, berichten die gebürtigen Griesstätter lachend. Und erzählen von einem Open-Air-Konzert, bei dem ein Sturm die Bühne wegwehte, von tapfer absolvierten Auftritten mit Gipsarm und gebrochenem Bein sowie blutiger Lippe, von Stürzen auf der Bühne..

Raphaela Unterforsthuber, (rechts davon) Alex Kaiser, Alexander Fink, Lukas Zeilinger, Alexander Eckl, Kili Kebinger, Matthias Fink

Eigenen Stil entwickelt

Die Band spielte vor tausenden jubelnden Fans bei großen Events, aber auch in kleinen Clubs. Ein Kurzauftritt in Amsterdam gehört deshalb zu den schönsten Momenten in 15 Jahren Bandkarriere, so Raphaela Unterforsthuber. Lukas Zeiler fand, dass der Hockenheim-Ring eine ganz besondere Location war - er nennt diesen in einem Atemzug mit dem Seefest am Kettenhamer Weiher in Griesstätt. Alexander Kaiser schwärmt nach wie vor vom ersten großen Auftritt „Rock im Ocker“ in Griesstätt. Kilian Kebinger ist der Meinung, 2022 auf dem Haager Herbstfest war es am stimmungsvollsten. Egal ob kleine oder große Bühne: Rock Wave war es nach Angaben der Mitglieder immer wichtig, als Cover-Band einen eigenen Stil zu entwickeln. Und das Publikum stets durch „Mit-Sing-Anteile“ einzubeziehen, berichtet Alexander Eckl. Die Set-Liste, gemeinsam aufgestellt, werde immer wieder geändert. Es gab Lieder, die wurden nur einmal gespielt und wieder rausgeworfen, Stücke, die sich wie ein roter Faden durch die 17 Jahre ziehen.

Beim Abschieds-Festival am 24. Juni in Griesstätt werden deshalb auch zwei Songs zu hören sein, die schon beim ersten Konzert gespielt wurden, berichten die Musiker. Bereits jetzt, beim Probenabend in der Turnhalle von Griesstätt, schwingt Wehmut in den Stimmen mit, wenn es um das Bye-Bye-Konzert mit Auftritten weiterer Bands und DJ sowie großem Rahmenprogramm geht. Tränen habe es in den vergangenen Wochen schon gegeben, berichtet Alexander Kaiser. Und Lukas Zeilinger glaubt, dass er den Abgang von der Bühne erst dann glauben wird, wenn es soweit ist. „Wir sind im Moment sehr melancholisch drauf“, ergänzt Raphaela Unterforsthuber.

Aufhören, wenn es am schönsten ist

Trotzdem, es bleibe dabei: Die Zeit sei reif für einen klaren Schnitt, sagen sie einhellig. „Aufhören, wenn es am schönsten ist“, bringt Alexander Kaiser es auf den Punkt. Die Bandmitglieder sind bis auf Kebinger alle um die 30, beruflich gefordert als Softwareberater, Projektleiter, Designer, Steuerberaterin, Molkereifachmann, Mechatroniker. Sie wohnen in Wasserburg, Gars, München, Schnaitsee und Eiselfing. Die Nächte durchspielen - ein Auftritt beginnt schließlich schon Stunden vor dem ersten Takt -, das gehe bald nicht mehr, sagen sie. „Wir haben es gemeinsam angefangen, wir bringen es jetzt gemeinsam zu Ende.“

Und wie: Am 24. Juni ist ein großes Festival in Griesstätt geplant. Rock Wave bedankt sich damit auch bei den vielen Förderern und Sponsoren der vergangenen Jahre. Für das Abschiedsevent hat sich die Band die Partyprofis von SAS aus Albaching mit ins Boot geholt, zwei Gönner und die Gemeinde Griesstätt unterstützen die Großveranstaltung auf einer Wiese am Ortsrand. Der Vorverkauf hat bereits furios angefangen, freuen sich die Bandmitglieder: Mehrere Hundert Karten sind schon in den ersten Tagen verkauft worden.

Hier gibt es die Tickets für das Bye-Bye-Festival von Rock Wave in Griesstätt

Das Abschiedskonzert am Samstag, 24. Juni, in  Griesstätt wird als Open-Air-Festival gestaltet. Es gibt zwei Areale. Einlass ist ab 14 Uhr. Auf dem Programm laut Rock Wave: eine bunte Mischung aus DJs und Bands den ganzen Nachmittag bis spät in die Nacht hinein. Los geht‘s mit einem Beerpong Turnier, Startpfiff ebenfalls um 14 Uhr, Anmeldungen unter beerpong@rock-wave.de. Ein allerletztes Mal wird Rock Wave spielen, danach ist After Show Party. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Foodtrucks.

Die Vorverkaufsstellen:

Wasserburg: Inn Getränke Bachmaier, Kramerladen in der Ledererzeile, Fahrradwelt Huber

Griesstätt: Bäckerei Zeilinger

Schnaitsee: Edeka Scherer

Haag: Schober Malerbetrieb

Online: Eventim

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