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Die herausstechendsten Zahlen in Südostbayern

Blamagen, Hochburgen, Null-Prozent-Parteien - Kuriose Wahl-Fakten aus unserer Region

Europawahl 2024: Kuriose Fakten aus den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, BGL, Altötting, Mühldorf
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Kuriose, spannende und herausstechende Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 in den Wahlkreisen Rosenheim, Traunstein und Altötting.

Wo schaut es für die Großparteien düster aus? Wo liegen die Hochburgen von AfD oder Wagenknecht? Wo schafften die Grünen Platz zwei? Welche Partei erhielt flächendeckend fast gar keine Stimmen? Wo gibt es die meisten Wahlverweigerer und wo räumten die Erststimmen-Sieger Ludwig, Walch und Mayer so richtig ab? Die etwas andere Analyse zur Bundestagswahl in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf:

Südostbayern - Für die CSU war die Bundestagswahl in den drei heimischen Wahlkreisen ein Erfolg: Sie holte alle drei Direktmandate und war in ausnahmslos allen Kommunen stärkste Kraft bei den Zweistimmen - in Oberneukirchen im Landkreis Mühldorf sogar mit 54,6 Prozent. Das zweitbeste Ergebnis schafften die Christsozialen in Ramsau bei Berchtesgaden mit 53,2 Prozent. Auch in Erharting, Reit im Winkl und auf der Fraueninsel kletterte man noch über 50 Prozent. Wie so oft schnitt die CSU vor allem in den Städten schlechter ab. In Wasserburg wurde sie nur von 31,1 Prozent gewählt, in Freilassing von 31,4 Prozent. In Laufen und Rosenheim landete die Söder-Partei bei etwas über 32 Prozent.

AfD zweimal über 30 Prozent - rund um den Chiemsee schwach

Die Alternative für Deutschland (AfD) landete in allen Wahlkreisen auf Platz zwei. Besonders im Landkreis Mühldorf erzielte man flächendeckend gute Ergebnisse. Waldkraiburg kristallisiert sich als absolute AfD-Hochburg heraus: 32,1 Prozent wählten die Partei dort - nur rund zwei Prozent hinter der CSU. In Lohkirchen im Landkreis Mühldorf waren es 30,4 Prozent, in Garching und Burgkirchen kam die AfD über 29 Prozent. Um die 27 Prozent schaffte die AfD in Traunreut, Altötting und Töging.

Auf wenig Resonanz stößt die Partei von Alice Weidel vor allem im tourismusgeprägten Süden der Region. Auf der Fraueninsel bekam die AfD 12,8 Prozent, in Ramsau bei Berchtesgaden 14,2 Prozent und in Aschau im Chiemgau 14,5 Prozent. In fast allen Gemeinden am Chiemsee-Ufer fuhr die AfD relativ schwache Ergebnisse ein, dazu auch in Bayerisch Gmain, Marquartstein oder Traunstein.

Auf Traunstein können sich Grüne noch immer verlassen

Nur noch zwei Kommunen in der ganzen Region gibt es, bei denen es die Grünen am Sonntag auf den zweiten Platz schafften: Auf der Fraueninsel und in Traunstein, mit 16,2 bzw. 16 Prozent. Stark waren die Grünen auch in Wasserburg, Rosenheim und Brannenburg mit über 15,5 Prozent. Vor allem in vielen kleinen Gemeinden in den Landkreisen Mühldorf und Altötting schaut es dagegen düster aus: In Oberneukirchen kommen die Grünen auf 2,6 Prozent. Dort rangiert die Partei nur auf Platz sieben. Auch in Stammham, Waldkraiburg oder Taufkirchen liegt man unter fünf Prozent.

Beste Ergebnisse für SPD und Linke in Wasserburg

13,4 Prozent in Wasserburg - das war für die SPD bei der Bundestagswahl in der Region noch das höchste der Gefühle. In Burghausen, Traunstein und Marquartstein lag man knapp unter 13 Prozent. Zumindest der dritte Platz hinter CSU und AfD ging sich noch in Grassau, Trostberg oder Altenmarkt aus. Ähnlich wie die Grünen wurden die Sozialdemokraten in kleinen Gemeinden in den Kreisen Mühldorf und Altötting am seltensten gewählt: Oberneukirchen mit 4,1 Prozent oder Taufkirchen mit 4,3 Prozent stechen besonders heraus.

Hochburg der Linkspartei in der Region war wie so oft Wasserburg: 8,7 Prozent wählten dort die Linke, gefolgt von Rosenheim mit 7,7 Prozent. In Traunstein und Burghausen waren es noch 6,5 Prozent. Kein einziges Kreuz gab es dagegen auf der Fraueninsel, auch in Oberneukirchen waren es nur vier Stimmen bzw. 0,7 Prozent. Die Linken-Abspaltung BSW von Sahra Wagenknecht war in Engelsberg und Traunreut im Kreis Traunstein mit 4,6 Prozent am stärksten, gefolgt von Altötting mit 4,5 Prozent.

0,0 Prozent in allen drei Wahlkreisen für die MLPD

Auf Bundesebene spielten die Freien Wähler keine Rolle, aber in unserer Region schaffte man es in einer ganzen Reihe von Kommunen noch auf Platz drei: In Erlbach, Stammham und Pleiskirchen im Landkreis Altötting sowie in Petting im Kreis Traunstein und in Teisendorf liegen die Freien Wähler zwischen elf und zwölf Prozent der Zweistimmen. Keinen Fuß auf den Boden bekamen die Freien Wähler dagegen in Kolbermoor, Rosenheim und Bayerisch Gmain mit unter drei Prozent, auf der Fraueninsel waren es nur 1,7 Prozent.

Und welche war die mit Abstand schlechteste Partei bei der Bundestagswahl in der Region? Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) kam durch die Bank auf gerundete 0,0 Prozent in allen drei Wahlkreisen. Im ganzen Gebiet erhielt sie 77 Stimmen. Auf dem vorletzten Platz landete die Partei der Humanisten mit insgesamt 347 Stimmen.

Über 60 Prozent für Walch in zwei Gemeinden

Die Direktmandate gingen unangefochten an die drei CSU-Kandidaten: Daniela Ludwig im Wahlkreis Rosenheim, Siegfried Walch im Wahlkreis Traunstein und Stephan Mayer im Wahlkreis Altötting. Walch, bisher Landrat in Traunstein, ist aber der einzige, der es in zwei Kommunen sogar auf über 60 Prozent Erststimmen brachte: In Reit im Winkl und in seiner Heimatgemeinde Inzell. Daniela Ludwig sammelte prozentual die meisten Erststimmen in Nußdorf am Inn und auf der Fraueninsel ein, Stephan Mayer in Oberneukirchen und Schönberg.

Siegfried Walch und sein Vorgänger im Bundestag, Peter Ramsauer (rechts), am Wahlsonntag im Traunsteiner Landratsamt. Walch holte das viertbeste Erststimmen-Ergebnis in ganz Bayern.

Auffälligkeiten bei Wahlbeteiligung und Briefwahl

Mit 84 Prozent erreichte die Wahlbeteiligung am Sonntag den höchsten Stand bei einer Bundestagswahl seit 35 Jahren. Spitzenreiter in der Region ist Kirchdorf im Landkreis Mühldorf mit sogar 93 Prozent Wahlbeteiligung. In Feldkirchen-Westerham im Kreis Rosenheim und Polling im Kreis Mühldorf beteiligten sich über 91 Prozent. Am unteren Ende wie so oft Traunreut und Waldkraiburg mit etwas über 75 Prozent, der drittletzte Platz geht mit 76 Prozent Wahlbeteiligung an Altötting. Der Anteil an ungültigen Stimmen lag in allen drei Wahlkreisen bei 0,3 Prozent.

Was fällt noch auf? Das Verhältnis von Brief- und Urnenwählern bei bestimmten Parteien. Wer AfD wählte, machte dies am liebsten direkt im Wahllokal. Beispielsweise im Wahlkreis Traunstein hatte die AfD doppelt so viele Urnenwähler als Briefwähler. Umgekehrt war es bei den Stimmen für CSU oder Freie Wähler, wo die Briefwähler deutlich überwiegen. (xe)

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