Entlastung durch Neubau?
Mittagsbetreuung platzt aus allen Nähten: Was Bruckmühl für die Holnstainer-Grundschule plant
Hohe Nachfrage, wenig Platz: Die Mittagsbetreuung an der Holnstainer-Grundschule in Bruckmühl platzt aus alle Nähten. Wie die Kommune dem Platzmangel Herr werden will – und wieso ein Teich dafür baden gegen muss.
Bruckmühl – Mit einem Neubau will die Gemeinde Bruckmühl den Platzmangel bei der Mittagsbetreuung an der Holnstainer-Grundschule beheben. Dafür hat sich der Gemeinderat einstimmig ausgesprochen, nachdem nach Angaben der Gemeindeverwaltung die Aufnahme neuer Schulkinder aus Platzgründen immer wieder abgelehnt werden musste. Und das, obwohl das Personal zur Betreuung vorhanden gewesen wäre.
Schule setzt aktuell auf Notlösungen
„Weil uns die Räumlichkeiten fehlen, können wir derzeit nicht mit gutem Gewissen neue Kinder aufnehmen“, stellte Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter (CSU/PW) gleich zu Beginn der Beratungen im Marktgemeinderat klar. Um möglichst vielen Schülern die Teilnahme an der Mittagsbetreuung zu ermöglichen, würde die Schulleitung aktuell bereits auf Notlösungen setzen, indem beispielsweise teilweise Werkräume oder Räumlichkeiten im gesamten Gebäude für die Mittagsbetreuung genutzt würden.
Zwar stünde mit der Kelleraula ein weiteres Raumangebot zur Verfügung, die eignet sich nach Angaben von Schulleitung, Verantwortlichen der Mittagsbetreuung sowie der kommunalen Bauverwaltung aber nicht als Aufenthaltsort für die Kinder. Zum einen sei die Aula aufgrund fehlender Fenster ohne Tageslicht, zum anderen in Hinblick auf die Lärmentwicklung extrem schwer zu dämmen. Eine Einschätzung, die CSU/PW-Rat Harald Höschler, der selbst jahrelang als Lehrer an der Schule tätig war, nur bestätigen kann. „Ich habe jahrelang in einem Klassenraum im Souterrain unterrichtet“, sagt Höschler. „Da war ich oftmals in der Kelleraula, um Geräte zu holen. Das ist wirklich vorwiegend ein Lagerraum.“
Teich hat „keinen pädagogischen Wert“
Doch wie lässt sich der Platzmangel in puncto Mittagsbetreuung dann beheben? Mit einem kleinen Neubau, der nach Angaben der Gemeindeverwaltung dort entstehen könnte, wo derzeit noch ein Teich angelegt ist. Ein Teich, der nach Angaben der Schulverantwortlichen aber „keinen pädagogischen Wert“ habe. Und noch dazu „seine besseren Zeiten“ auch schon hinter sich habe, wie es Richter formuliert: „Die Lehrkraft, die sich darum gekümmert hat, ist schon lange nicht mehr an der Schule. Und so sieht der Teich auch aus.“
Nach Angabe der Verwaltung könnte der Teich zwar durch „eine hohe Investitionssumme“ saniert werden. Kosten, die die Ratsmitglieder aber lieber in einen kleinen Neubau für die Mittagsbetreuung stecken wollen. Wobei die derzeit geschätzten Kosten in Höhe von rund 600.000 Euro für die klamme Kommune alles andere als ein Pappenstiel ist. Kosten, bei denen auch Richter schlucken musste und zugibt: „Zunächst war ich ja in meiner Naivität der Auffassung, dass man da von einem Zimmerer schnell etwas für 200.000 Euro hinstellen lassen kann.“
Einstimmiges Votum des Marktgemeinderats
Dennoch ist der Kostenfaktor für die Ratsmitglieder kein Grund, das Vorhaben abzulehnen. „Die Schule wäre auf die Schnelle dadurch auf jeden Fall deutlich besser ausgestattet“, findet beispielsweise CSU/PW-Rätin und Schulreferentin Anna Wallner. Auch Josef Staudt (SPD/PU) betont, dass seine Fraktion den angedachten Neubau „genauso unterstützen“ werde, will aber von der Verwaltung wissen, mit welchen Zuschüssen die Kommune rechnen könne. Eine Frage, die nach Angaben der Verwaltung derzeit aber „noch ganz schwer zu beantworten“ sei.
Mit einem einstimmigen Votum brachte der Marktgemeinderat den Neubau an der Holnstainer-Grundschule letztlich auf den Weg. Wobei das Ziel der Kommune ist, zügig mit dem Bau zu beginnen, damit die Mittagsbetreuung dort im besten Fall bereits zum neuen Schuljahr 2024/2025 eine neue Heimat findet.