Ohne Bürgermeister: Marktgemeinderat hat entschieden
Beschlossene Sache: Diese Vorteile soll die Vhs-Eingliederung in die Bruckmühler Verwaltung haben
Der Bruckmühler Marktgemeinderat hat jetzt einstimmig beschlossen, die Vhs Bruckmühl in die Gemeindeverwaltung einzugliedern. Welche Vorteile sich die Kommune davon erhofft – und wieso es dafür keine Stimme vom Bürgermeister gab.
Bruckmühl – Bislang hatte in erster Linie der Verein „Vhs Bruckmühl“ die Fäden bei der Volkshochschule (Vhs) Bruckmühl in der Hand. Das soll sich ab 1. Januar 2024 ändern. Dann soll der Verein in die Verwaltung des Marktes Bruckmühl eingegliedert werden. Das hat der Marktgemeinderat in seiner Mai-Sitzung einstimmig beschlossen. Eine Entscheidung, von der sich die Marktgemeinde ein noch effizienteres Arbeiten rund um die Vhs erhofft.
Dass die Verbindungen in die Verwaltung der Kommune bereits jetzt immens sind, zeigte bei der Sitzung unter anderem die Tatsache, dass Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter (CSU/PW) von der Beratung und Abstimmung ausgeschlossen war. Denn als Bürgermeister ist er laut Vereinssatzung Vorsitzender des Vereins – und gilt damit als befangen. Weitere bisherige Verflechtungen: Die Funktion des Revisors übernimmt laut Vereinssatzung der Kämmerer der Marktgemeinde, der Kulturreferent ist ebenfalls Mitglied des Vorstands.
Marktgemeinde springt mit Liquiditätszuschüssen ein
„Bereits jetzt gibt es eine enge Verflechtung zwischen Vhs und Gemeindeverwaltung“, stellte die Verwaltung daher auch in der Vorlage für die Sitzung fest. So erhalte die Vhs bereits jetzt regelmäßig Unterstützung durch Mitarbeiter der Verwaltung, die durch die Volkshochschule genutzen Räumlichkeiten seien ebenfalls im Besitz des Marktes. Und auch mit Liquiditätszuschüssen springe die Kommune regelmäßig ein. So hatte Bruckmühl die Vhs im vergangenen Jahr 2022 mit über 195.000 Euro finanziell unterstützt.
Die Marktgemeinde erhofft sich nach eigenen Angaben durch die beschlossene Eingliederung unter anderem Kosteneinsparungen durch Synergieeffekte, eine größere Sicherheit bei Rechts- und Haftungsfragen sowie eine „ganzheitliche Planung und Koordination von Aktivitäten“. „Die Gemeindeverwaltung kann die Vhs in die kommunale Bildungsstrategie besser einbeziehen und eine abgestimmte Angebotsplanung sicherstellen“, ist sich die Gemeindeverwaltung sicher.
In den kommenden Monaten wollen die Verwaltung und die Vhs nun einen detaillierten Umsetzungsplan erarbeiten, um die Eingleiderung im besten Fall zum 1. Januar 2024 vollziehen zu können. In der Verwaltung soll ein eigenständiger Aufgabenbereich dafür geschaffen, die bisherigen Vhs-Mitarbeiter in die Verwaltung integriert werden. Sicher ist auch: der Name „Vhs Bruckmühl“ bleibt bestehen.
