Brücke über den Hainerbach
Bruckmühl will „Hochwasser-Nadelöhr“ beseitigen – das hat der Marktgemeinde-Rat entschieden
Kann eine neue Brücke über das Nadelöhr Hainerbach in Bruckmühl künftig kritische Hochwassersituationen entschärfen? Mit diesem Thema beschäftigte sich nun der Marktgemeinderat. Wie die Entscheidung am Ende ausfiel.
Bruckmühl – In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Bruckmühler Marktgemeinderat einmal mehr dem Thema „Hochwasserschutz“ angenommen. Im Schulterschluss gingen die Fraktionen den bereits eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Sie votierten einstimmig für die vorgelegte Beschlussvorlage der Verwaltung. Diese sah den Abriss und Neubau der Brücke über den Hainerbach im Vagenerau Weg vor. Es geht darum, an der anfälligen Stelle ein „Hochwasser-Nadelöhr“ zu beseitigen und gleichzeitig die Sicherheit vor Überschwemmungen zu erhöhen.
Nach Darstellung von Ruth Url, Sachbearbeiterin Tiefbau, kam es im August dieses Jahres im Verlauf des Hainerbachs im Ortsteil Mittenkirchen durch starken Regen wieder zu einer Hochwassersituation. Erneut wurden Überflutungen der anliegenden Anwesen im Vagernerau Weg ausgelöst.
Neue Brücke mit erhöhter Durchflussmenge
Eine „Grundlagenermittlung des Sturzflutrisikomanagements“ stellte daraufhin fest, dass die Leistungsfähigkeit des Hainerbachs im Ortsteil Mittenkirchen durch die jetzige Brücke über den Hainerbach im Vagenerau Weg stark vermindert wird. Die Folge: Das ankommende Wasser staut sich an der tiefen Geländelage der kleinen Brücke, sucht sich daraufhin eine Ausweichroute und überschwemmt angrenzende Grundstücke.
Eine parallel dazu durch eine Fachbehörde durchgeführte Brückenprüfung im August dieses Jahres kam unter einer Kosten-/Nutzen-Bewertung zu dem eindeutigen Ergebnis: Abriss. „Um die Situation zukunftsorientiert entschärfen zu können, sollte man dem Votum der Fachbehörde folgen“, lautete das Fazit der gemeindlichen Fachabteilung. Laut ihrer Bewertung ist die neue Brücke dann auch im weiteren Schritt für eine erhöhte Durchflussmenge auszulegen.
Grundstücke müssen noch gekauft werden
„Für diesen Ersatzbau sind aber noch Grunderwerbsverhandlungen zu tätigen“, erklärte dazu Sachbearbeiterin Url. Bis diese in trockenen Tüchern sind, erstellt der gemeindliche Bauhof nach dem Brückenabriss einen provisorischen Holzsteg für Fußgänger und Radfahrer. Darüber hinaus sorgt eine, in Absprache mit der Verkehrsbehörde festgelegte Verkehrsführung dafür, dass betreffende Grundstücke am Vagenerau Weg mit Autos auch während der „brückenlosen Zeit“ angefahren werden können. Nach Einschätzung der Verwaltung kann der Abriss noch in diesem Kalenderjahr erfolgen. Die Kosten belaufen sich auf circa 15.000 Euro.
Für Harald Höschler (CSU/PW) war die Sache klar, „hier haben wir gar keine andere Wahl zum Handeln“. Sein Fraktionskollege Michael Stahuber machte in dem Zusammenhang deutlich, dass dieser Hochwasser-Maßnahme noch weitere folgen müssen. Auf Nachfrage von Wolfgang Huber (Grüne), ob die Maßnahme aus dem Programm „Hochwasser“ förderwürdig sei, antwortete Rathauschef Richard Richter (CSU/PW), dass dies bei der baulichen Umsetzung durch die Verwaltung geprüft wird.